Krieg! VW mit 5,5 Mrd. Verlust: Spartacus verliert gegen Römisches Empire USA

Es ist eine der schlimmsten Bilanzen, die der Volkswagen Konzern in den vergangenen Jahrzehnten bekannt geben musste:

Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain
VW wird, wie Spartacus vom Römischen Empire, vernichtend durch die US-Herrscher in die Schranken gewiesen. Der Peace-Ruf kommt offensichtlich zu spät.

So verzeichnet VW für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 einen Verlust in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Immerhin konnte VW mit 213,3 Milliarden Euro 5,4 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr 2014.

Dass VW nun so kräftig ins Minus gerutscht ist, beruht auf herben Rückstellungen wegen des Diesel-Skandals in den USA. Der offizielle Sprachjargon lautet auf "Sondereinflüsse im Wesentlichen aus der Dieselthematik".

Diese "Sondereinflüsse" bedeuten, dass VW schmerzliche und durchaus für VW bedrohliche 16,2 Milliarden Euro auf die hohe Kante packen musste. Möglich dürfte das nur durch Kreditaufnahmen sein, beziehungsweise auf Grund eines sehr guten operativen Ergebnisses im Jahr 2014. Damals hatte das operative Ergebnis bei 12,7 Milliarden Euro gelegen.

Die Rückstellungen in Milliardenhöhe werden vor allem für in den USA drohende drastische Strafgelder für die VW-Dieselfahrzeuge gebildet. So bot VW, wie kürzlich bekannt wurde, jedem amerikanischen Besitzer eines betroffenen Diesel-VW an, 5000 US-Dollar Entschädigung zu überweisen, sowie das VW-Dieselfahrzeug wieder zurückzukaufen.

Neben hohen Kosten im Rahmen eines Strafverfahrens kommen auf VW in den USA auch noch zu erwartende hohe Kosten im Rahmen von Zivilrechtsverfahren zu. So liegen mehrere teure Sammelklagen gegen VW bei US-Gerichten. Aufgedeckt hatte den Diesel-Betrugs-Skandal die amerikanische Umweltbehörde.

Sagt viel aus, über die (angebliche) deutsch-amerikanische "Freundschaft"

Auch wenn man wohl annehmen darf: Hätten die amerikanischen Autobauer Chrysler oder Ford, die deutschen Behörden mit falschen Diesel-Abgaswerten gelinkt, hätten die deutschen Behörden und Gerichte wahrscheinlich kaum Strafen von über 5 Millionen Euro verhängt.

Nicht aber in den USA. Hier kommt so etwas der Herausforderung von Spartakus gegenüber dem Römischen Empire gleich. Nur in der totalen Vernichtung des Aufstands sehen US-Behörden – ebenso das US-Justizministerium – offensichtlich eine geeignete Antwort. Was wiederum viel über die europäisch-amerikanische "Freundschafts"-Kultur verrät.

Da Volkswagen und VW gegenseitig Beteiligungen halten, gerät nun auch die VW-Dachgesellschaft, die Porsche SE, ins Abwärtsgewässer. So weist die Porsche SE wegen der Diesel-Affäre bei VW ein dickes Minus im Umfang von 273 Millionen Euro aus. Noch im Jahr 2014 konnte sich die Porsche SE über ein kräftiges Plus in Höhe von rund 3 Milliarden Euro freuen.

Neben VW droht nun ein zweiter große deutscher Automobilkonzern in den Abwasserstrudel der Abgas-Affäre zu geraten: Daimler. Auch hier gibt es den Verdacht, es sei möglicherweise nicht alles mit rechten Dingen von statten gegangene.

Vor zwei Tagen hatte zudem der japanische Autokonzern Mitsubishi die Weltöffentlichkeit um Entschuldigung gebeten, da auch hier mit Umwelt-Messergebnissen angeblich die Öffentlichkeit in die Irre geführt worden sei.

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