Kriminalität Billiger.de 100-Städte Studie Fahrraddiebstahl Hochburgen: Hamburg, Cottbus, Bremen, Berlin...

Es ist umweltschonend und hält fit: Fahrräder genießen einen guten Ruf in Deutschland – leider auch immer mehr unter Langfingern. Allein im Jahr 2014 sind 339.760 Fahrräder entwendet worden. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 22.903 Delikte mehr. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Verbraucherportals. Den entstandenen wirtschaftlichen Schaden schätzt die Studie auf mehr als 160 Millionen Euro.

Die warmen Temperaturen locken nicht nur jede Menge Radler auf die Straße – sondern zunehmend auch Fahrraddiebe. Eine Studie ergab: 2014 wurden fast 340.000 Räder gestohlen. Die höchste Zahl seit fünf Jahren. Der Schaden belief sich auf 160 Millionen Euro.

Ihre Räder erhalten Betroffene nur äußerst selten zurück: Lediglich 9,6 Prozent der Vorfälle werden bundesweit aufgeklärt. Ferner zeigt die Studie, dass die dreisten Diebe bevorzugt in Metropolregionen zuschlagen. Denn: Fast 55 Prozent aller Räder verschwanden in den 100 größten deutschen Städten. Doch auch auf dem Land treiben die dreisten Fahrrad-Gauner ihr Unwesen.

Diebstahl-Hochburgen in Deutschland

Fahrradbesitzer sollten vor allem in Cottbus sehr wachsam sein. Gemessen an den gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner belegt die Stadt in Brandenburg nämlich den ersten Platz im traurigen Fahrradklau-Ranking. Insgesamt 2030 Räder haben Diebe letztes Jahr in Cottbus mitgehen lassen.

Auch der zweite Platz geht an eine ostdeutsche Stadt. Dort rangiert nämlich Magdeburg mit 1.638 verschwundenen Bikes je 100.000 Einwohner in 2014 (3.783 Räder insgesamt). Wenig überraschend: Unter den Top 5 der Diebstahlhochburgen sind auch zwei große Studentenstädte vertreten. So befindet sich Münster mit 1.509 geklauten Rädern je 100.000 Einwohner auf Platz drei, dicht gefolgt von Leipzig auf dem vierten Platz (1.304 Delikte je 100.000 Einwohner). Selbst das Hab und Gut der gebeutelten Studenten ist vor den dreisten Langfingern nicht sicher.

Fahrräder sind auf dem Land kaum sicherer

Wer glaubt, sein Fahrrad wäre außerhalb der Großstädte besser aufgehoben, der irrt. Denn erstmals wertete billiger.de auch Delikte in ländlichen Regionen aus. Die Zahlen zeigen, dass vor allem die benachbarten Landkreise der Klau-Hochburgen von Diebstählen stark betroffen sind.

Insbesondere in den Landkreisen um Cottbus (Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz) oder Münster (Borken und Coesfeld) schlagen Fahrraddiebe sehr häufig zu. So wurden 2014 im Landkreis Spree-Neiße 1.642 Räder je 100.000 Einwohner geklaut und der Kreis Oberspreewald-Lausitz kam auf 1.148 Delikte je 100.000 Einwohner (1.307 insgesamt). In Borken erbeuteten die Fahrraddiebe genau 1.105 Fahrräder je 100.000 Einwohner in 2014. Damit bewegen sich die Zahlen auf Großstadt-Niveau.

Dramatische Spitzenwerte für Fahrrad-Diebstähle

Einen unerfreulichen Rekord in Sachen Fahrrad-Klau brach Berlin. Im Jahr 2014 knackte die Bundeshauptstadt die beachtliche Marke von über 30.000 gestohlenen Rädern. Damit fielen den Fahrrad-Gaunern mehr als 4.200 Räder zusätzlich zum Opfer als noch in 2013.

Auch in anderen Großstädten stieg die Zahl der Fahrraddiebstähle in 2014 gegenüber dem Vorjahr rasant an. Die Elbestadt Hamburg verzeichnete 15.961 (+477) geklaute Räder, Köln meldete 8.250 (+669) gestohlene Bikes und Leipzig kam auf 6.933 (+ 431) Delikte.

Zum Leidwesen der Betroffenen ist die Aufklärungsquote verschwindend gering und liegt bundesweit bei gerade mal 9,6 Prozent. Das heißt: Neun von zehn Personen sehen ihr gestohlenes Rad nie wieder.

Im Städtevergleich schwankt die Quote dann nochmals sehr stark, wie die billiger.de-Studie zeigt. So wurde 2014 in Recklinghausen fast jedes zweite Delikt (47,3 Prozent) aufgeklärt, während es in Mannheim (3,3 Prozent) oder in Hamburg (3,9 Prozent) nur wenig Chancen auf ein Wiedersehen mit dem geklauten Drahtesel gab.

Das raten die Experten

Angesicht desaströser Aufklärungsquoten ist jeder gut darin beraten, sein Fahrrad ausreichend zu schützen. Hierfür empfehlen die billiger.de-Experten vor allem stabile Schlösser, wie etwa Bügel- oder Faltschlösser mit VdS-Zertifikat. Besonders teure Räder können zudem mit einem GPS-Tracker versehen werden. Diese erleichtern das Auffinden von gestohlenen Rädern enorm.

Und: Gelegenheit macht Diebe. Daher sollte das Rad immer an einem stabilen, festen Gegenstand angeschlossen werden (z.B. Laternenmast, Zaun, Fahrradständer). Im Schadensfall greift die Hausratversicherung zudem nicht immer. So setzen manche Versicherungen voraus, dass das Rad über Nacht im Innenhof eines Hauses oder sogar im Keller aufbewahrt wird.

Im Zweifel gilt daher: Lieber nochmal die Unterlagen prüfen, bevor man auf den hohen Kosten sitzen bleibt.








Gefällt mir
0