Apple in China: Wohl doch kein Kaufverbot für Regierungsbehörden

Tagelang hatten Gerüchte verlautbart, wonach einige Apple-Produkte, wie das iPad, angeblich auf einer Index-Liste der chinesischen Regierung gelandet seien, da man den US-Produkten nicht mehr über den Weg traue und Spionage nach dem Abbild der NSA befürchte:

Foto: cc
China ist ein Markt mit über einer Milliarde Menschen. Das ist für alle westlichen Unternehmen attraktiv. Hier die über 300 Jahre alte Altstadt von Peking.

Nach Tagen der Gerüchteküche positioniert sich jetzt die chinesische Regierung. Sie sagte, wonach es entgegen anderslautender Berichte - auch netz-trends.de hatte berichtet -, keinen Ban auf Apple-Produkte in chinesischen Regierungsstellen gebe.

Und jetzt also doch: Apple steht nach wie vor auf den Beschaffungslisten der chinesischen Regierung. Damit scheint ein Bericht der US-Nachrichtenagentur Bloomberg vorerst widerlegt. Einige Medien hatten berichtet, wonach insgesamt 10 Apple-Produkte von den Einkaufslisten der chinesischen Regierung gestrichen worden seien - darunter der Laptop MacBook sowie die iPad Tablet-PCs.

Allerdings teilten sowohl das chinesische Central Government Procurement Centre als auch das Finanzministerium mit, wonach Apple sich nie darum groß bemüht habe, auf den ersten Plätzen der Einkaufslisten für IT-Produkte der chinesischen Regierung zu landen.

Für den zentralen Einkauf der chinesischen Regierung stehen neben Sicherheitsaspekten auch energiesparende Kriterien im Vordergrund. Allerdings teilte Apple nun auch mit, wonach das Technik-Unternehmen hinsichtlich der von China auferlegten Kriterien bezüglich der Energiesparsamkeit bis heute keine Überprüfungen des Materials vorgenommen habe.

Neben Apple kam kürzlich der amerikanische Software-Gigant Microsoft ins Gespräch. Hier war bekannt geworden, dass die chinesischen Behörden im Rahmen ihrer Anti-Monopol-Maßnahmen der Microsoft Corp (MSFT.O) untersagt hatten, weiterhin das Microsoft Windows 8 Betriebssystem in China zu vertreiben. Als Gründe werden Sicherheitsbedenken genannt. Ebenfalls ausgemustert worden seien - vor allem auf Grund von Sicherheitsbedenken - die US-amerikanische "Antiviren-Software" Kaspersky Lab:

Dass Kaspersky ausgesondert worden sein könnte, verwundert Beobachter nicht: Das Antivirenprogramm greift so tief in den Computer und das Betriebssystem, dass schon länger gemunkelt wurde, ob das fachlich tatsächlich notwendig ist, oder ob nicht auch andere Interessen hinter diesen systemischen Eingriffen stünden, als nur Viren zu entfernen.

Nach wie vor ist das Thema der Industriespionage vor allem zwischen den USA und China ein heißes Eisen. Insofern wundert viele der aktuelle Schlagabtausch rund um Apple in China nicht.

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