Die Deutsche Bank teilte am Dienstag mit, wonach sie in ihrer Strategie Fortschritte mache, die Kosten zu senken und effizienter in den Finanzmärkten zu agieren. So sei der Vorsteuergewinn um 16% gestiegen und zwar auf 917 Millionen € (1,2 Mrd.US-Dollar). Verstärkt habe man unter anderem die Handelsvolumen. Analysten waren bis vor kurzem noch von einem Vorsteuergewinn im zweiten Quartal 2014 von 800 Mio. € ausgegangen:
Dass das Ergebnis der Deutschen Bank nun doch besser als erwartet ausfällt, liegt auch daran, dass die Rückstellungen für faule Kredite niedriger ausfallen, als zunächst geplant.
Nimmt man die Kennziffer des Reingewinns der Deutschen Bank, so ist hier allerdings ein deutlicher Rückgang und zwar um 29% zu verzeichnen auf nunmehr 237 Mio. €. Die Deutsche Bank sagt, einerseits habe sie höhere Steuern bezahlen müssen, andererseits habe man im zweiten Quartal 2014 höhere Rückstellungen für teure Rechtsstreitigkeiten bilden müssen. Hier erhöhte die Deutsche Bank im abgelaufenen Quartal nun die Summe von 470 Mio. € auf 2,2 Mrd. €.
Ein Anstieg verzeichnet die Deutsche Bank auch im Bereich der Notfall-Schulden-Reserven und zwar von 2 Mrd. € auf nunmehr 3,2 Mrd. €. Deutsche Bank Finanzvorstand Stefan Krause erklärte, diese höheren Rückstellungen beruhten vor allem auf höheren Forderungen aus US-Wohnimmobilienanleihen.
Leicht rückläufig ist auch der Umsatz der Deutschen Bank. Er sank gegenüber dem Vorjahresquartal von 7,86 Mrd. € auf nun 8.2 Mrd. €. Allerdings liegt die Deutsche Bank damit im Benchmark der Analysten-Erwartungen.
Dass die zunehmende Regulierung des Finanzwesens auch für einen höheren Verwaltungsaufwand auf Seiten der Banken sorgt, das räumte die Bank am Rande der Quartalskonferenz ein. So sagte sie, sie habe mit einem höheren Aufkommen an Informationsanfragen von Aufsichtsbehörden zu tun. Insbesondere treffe dies die Bereiche des Hochfrequenz-Handel.
Unterm Strich sind sich die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Anshu Jain sowie Jürgen Fitschen sicher, dass "die Deutsche Bank im zweiten Quartal eine starke" Performance" geliefert habe. Wie in der Vergangenheit, sind beide vor allem auf das für die Deutsche Bank wichtige Geschäft mit dem Investment Banking stolz. Dieser Bereich liefere eine "solide Leistung". Fortschritte gebe es zudem im Bereich der Vermögens-und Wealth-Management-Einheit:
Gut läuft bei der Deutschen Bank zudem das Geschäft mit den Verkaufs-und Handelsaktivitäten von festverzinsliche Vermögenswerten und Währungen, aber auch im Bereich des FIC. Hier konnten 1,8 Mrd. € umgesetzt werden. Analysten waren von 1,7 Mrd. € ausgegangen.
Um die Rentabilität der Deutschen Bank weiter zu erhöhen (Sorgen bereitet vielen nach wie vor der eher niedrige Aktienkurs) arbeitet das Bankhaus zudem weiter an einem umfassenderen Restrukturierungsprogramm. Mit diesem möchte man die Kosten der Bank um bis zu 4,5 Mrd. € pro Jahr bis 2015 reduzieren.