Elektronisches Lasso: Auto ferngesteuert stoppen wollen EU- und Polizei-Stalinisten

Einige EU-Politiker und auch Vertreter der deutschen Polizei träumen davon, mit dem elektronischen Lasso die Steuerung von jedem Auto automatisch übernehmen zu können – es also lenken zu können und beliebig zum Stoppen zu bringen. Das geplante Elektronische Lasse wird derzeit vom "Europäische Netz technischer Dienste für die Strafverfolgung", der "European Network of Law Enforcement Technology Services" (ENLETS), geplant.

Foto: Bundespolizei
EU- und Polizei-Vertreter schwelgen in Allmachts-Träumen: Elektromagnische Wellen oder ein Knopf sollen ferngesteuert Autos stoppen oder die Fahrt übernehmen.

Trotz NSA-Affäre: Politik und Polizei entwickeln immer krudere Phantasien zur Rund-um-die-Uhr Überwachung und Kontrolle aller Menschen. Die neueste Idee: Ein sogenanntes Elektronisches Lasso für Autos soll jedes fahrende Auto ferngesteuert stoppen oder die Fahrt übernehmen.

Damit wolle man, heißt es, die Polizeiarbeit- und totalen Überwachungsmöglichkeiten der Menschen revolutionieren. Doch was als Revolution bezeichnet wird, sehen Menschenrechtler als einen der schlimmsten Angriffe gegen Menschen- und Freiheitsrechte. Denn künftig, so lautet die Vision in einigen Gremien der EU, solle jeder Streifenpolizist ein Knöpfchen in seinem Auto, dem Motorrad oder Hubschrauber haben, mit dem er jedes andere vor ihm oder neben ihm oder unter ihm fahrende andere Auto komplett übernehmen kann – es steuern kann, es stoppen kann.

Ein Vertreter der deutschen Polizeigewerkschaft erzählte in einem Berliner Radiosender am Sonntag, wonach man mit dem elektronischen Lasso für Autos künftig beispielsweise Raser stoppen wolle, die nicht freiwillig anhalten würden. Doch wie oft ein Raser überhaupt weiterfährt, obwohl er die rote "Stopp"-Elle zu sehen bekommt, das erzählte der allmachtsphantasierende Gewerkschafts-Vertreter der Polizei nicht.

Außerdem dürfte schon jetzt klar sein: Was ein Polizist kann, das können dann künftig auch Privatleute: Entführung von Autos in der perversen Variante - eine fremde Person übernimmt einfach die Steuerung eines beliebigen Privatautos. Was eine Horrorvorstellung in jedem Hollywood-Film noch vor wenigen Jahren war, wird Dank der stalinistischen US-Aushöhlung umfangreicher demokratischer Rechte im Rahmen der NSA-Aktionen nun also um eine weitere Stufe erhöht, eben dem elektronischen Lasso.

Es sind nicht mehr irgendwelche verschrobenen Hitlers oder Stalins, welche die Errungenschaften der zivilisierten Welt, der Demokratie, wieder abschaffen, sondern das System wendet sich selbst gegen die Freiheit: Die Parlamentarier der freiheitlichen Staaten werden immer mehr zu den Totengräbern jedes Fünkchens der Freiheit. Denn sie dürften es mal wieder sein, welche in der EU die totale Überwachung auch jedes einzelnen fahrenden Autos gesetzlich vorschreiben werden und eben auch das elektronische Lasso.

Nach einem Arbeitspapier der EU-Überwachungseinheit ENLETS soll sich ab sofort jede Sicherheitsbehörde der EU Gedanken machen, wie man das Elektronische Lasso einführen könne und dieses dann serienmäßig für alle in der Europäischen Union zugelassenen Autos gesetzlich vorschreiben könne.

Angeblich seien die Voraussetzungen hierfür bereits in zahlreichen Autos vorhanden. Eine Vorstufe hierzu sei zum Beispiel das ab 2015 geltende europäische Notfallsystem "eCall". Es soll künftig in jedem neuen Auto eingebaut werden, damit im Falle eines Unfalls von jedem Auto aus eine Alarmierung der Rettungsdienste erfolgen kann. Hierfür werden ab 2015 standardmäßig Sensoren in Autos gebaut, die möglicherweise auch die Ortung des jeweiligen Autos ermöglichen. Das bedeutet aber auch: Die totale Kontrolle eines jeden Menschen, der ein Smartphone mit sich herumträgt, dürfte künftig zunehmend auch über Autos erfolgen.

Insgesamt 3,3 Millionen Euro an Steuergeldern investiert derzeit die EU in die Entwicklung eines elektronischen Lasso für Autos. Im Zentrum der Entwicklung stehen neben dem elektronischen Lasso über ein Knöpfchen auch Experimente mit elektromagnetischen Impulsen. Diese könnten künftig, so der Traum von Überwachungs-Stalinisten, beispielsweise von einem Hubschrauber aus über jedes beliebige Auto geworfen werden, welches dazu führen soll, dass es faktisch einfriert.

Das "Freeze" kannte man bislang vor allem aus Fantasy-Romanen, wie dem "Rad der Zeit" (Wheel of Time). Hier gehört es zu der Allmachts-Technik der gegeneinander kämpfenden Gruppierungen und Protagonisten, andere Menschen durch ein Freeze-Netz an der Bewegung zu hindern.

Eines jener Unternehmen, welche derzeit an der Entwicklung von elektromagnetischen Wellen zum "Freeze" anderer Fahrzeuge beteiligt ist, sei unter anderem die IMST GmbH aus Kamp-Linfort, heißt es. Nach eigenen Angaben umfasse das Leistungsspektrum "Funksysteme, Chip-Design, Antennen und EDA-Software".

Dabei stünden "neben Standardprodukten wie Funkmodulen... kundenspezifische Entwicklungen im Fokus unseres Leistungskataloges". Allerdings räumte IMST-Projektleiterin Martina Martinez ein, wonach man derzeit noch nicht in der Entwicklungsphase eines elektronischen Lassos arbeite. Aber, teilte sie mit, hoffe man, "dass wir 2016 auf einer geschlossenen Teststrecke ein Auto stoppen können".

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