Sony Music: Philip Ginthör lässt Musik auf YouTube nach wie vor sperren

So heißt es in dem umfangreichen FAS-Artikel, wonach die Sony Music Entertainment Germany GmbH nach wir vor keinen einzigen ihrer unternehmenseigenen Songs- oder Videos auf der Google-Plattform YouTube vorfinden wolle, solange sich Google, beziehungsweise YouTube, weigere, dafür auch Geld zu bezahlen.

Sony Music Deutschland attackiert mal wieder das Milliarden-Euro-Portal Youtube.

Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) ist es am Sonntag den 23. März eine Seite Eins-Meldung und ein weiterführendes Interview im Innenteil der Sonntagszeitung wert: Sony Music sperrt nach wie vor Musik auf Youtube. Das Portal gehört zum Google-Konzern, der nach Angaben des Spiegel über 60 Milliarden Dollar Umsatz mache bei einem Gewinn von über 10 Milliarden Dollar.

Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Diskussionen, ob und in welchem Ausmaß es Rechteinhaber hinnehmen müssen, dass auf YouTube Videos und Musik eingestellt werden, für die YouTube, beziehungsweise Google, kein Urheberrecht besitzt. Dazu äußerte jetzt einer von zwei Deutschland-Chefs von Sony Music, Philip E. Ginthör, im FAS-Interview:

Er wolle, sagte der Sony Music-Chef sinnegemäß, einen angemessenen Anteil an Googles Werbeeinnahmen, da auch Künstler der Musikbranche ein Anrecht auf Leben und Anteil am wirtschaftlichen Erfolgsmodell von YouTube hätten.

Fakt ist: Ohne die Videos und ohne die Musik, die auf YouTube gestreamt werden können, wäre YouTube aus Sicht vieler Nutzer tot.

"Doch nach wie vor scheint YouTube lieber eine Musik- und Videosperre hinzunehmen, als Künstlern oder den Musik produzierenden Unternehmen eine angemessene Ausschüttung zu kommen zu lassen", erklärt ein Musiker gegenüber netz-trends.de.

Konkret sagte der Sony-Music-Chef von Deutschland gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Alles, was in Frage stellt, dass Musiker von ihrer Kunst leben können, ist indiskutabel".

Weiter sagte Sony Music-Chef Philip Ginthör: "Bei aller Liebe zur Innovation – der Künstler als kreativer Urheber" habe ein Anrecht auf finanzielle Entschädigung. Weiter äußerte Ginthör. "Wenn die Gema als Verwalter der Urheberrechte endlich einen Deal mit Google erreicht, dann wird YouTube eine für alle willkommene Plattform sein. Jedes Geschäftsmodell, das prinzipiell das Urheberrecht infrage stellt, ist ein No-Go: Nicht mit uns!"

Gleichzeitig wird berichtet, wonach die Musikverwertungsgesellschaft Gema mit YouTube eine neue Einigung erzielt habe. Bislang hatte YouTube etwas provokativ kleine rot-schwarze Schautafeln eingeblendet, wenn ein Song oder ein Video nicht angezeigt werden durfte, da die Gema dem Musik- und Videoportal YouTube hierfür keine Freigabe erteilt hatte.

Mittlereile scheint YouTube diese Tafeln nicht mehr anzuzeigen und nur noch die Videos und Songs einzublenden, für die es noch keine explizite Untersagung von Rechteinhabern gab. Allerdings ist auch das nach deutschem Recht durchaus eine großzügige Rechtsauslegung. "Denn würde ein Deutscher ein solches Portal betreiben - also erst einmal mehr oder weniger alles online nehmen, für das es keine explizite Untersagung gibt, müsste der Betreiber wohl in deutschen Bundesländern wie Sachsen längst mit U-Haft und Haftstrafen rechnen", erklärt eine Leipziger Rechtsanwältin".

Sachsen gilt als Deutschlands härteste Terrain für Unternehmen, insbesondere für Internet-Unternehmen. YouTube kann sich jedoch auf amerikanisches Recht berufen, was Internetunternehmen einen größeren Spielraum einräumt.

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