Bereits seit drei Jahren untersucht die Europäische Union, ob Google seine in Europa faktisch existierende Monopolstellung im Internet-Suchmaschinen-Markt sowie im Suchmaschinenmarketing möglicherweise zum Nachteil von Mitbewerbern ausnutzt. Sollten die Wettbewerbshüter der EU zu dieser Erkenntnis kommen, droht Google eine Strafzahlung in Milliarden-Höhe.
Noch im Oktober hatte Google versucht eine weitere Fortführung der EU-Antitrust-Untersuchung dadurch zu verhindern, indem der IT-Gigant in einigen Punkten den EU-Regulierern Zugeständnisse machte - insbesondere in Bezug auf die angezeigten Suchergebnisse (search results). Nun äußerte sich der spanische Wettbewerbs-Kommissar der EU, Joaquin Almunia, dahingehend, wonach Google es auch drei Jahre nach Beginn der Ermittlungen nicht geschafft habe, die Besorgnis der EU, wonach Google den Wettbewerb im Internet gefährde oder nicht transparent allumfassend zulasse, nicht habe dämpfen können.
Kritiker von Google werfen dem Mountainviewer Milliarden-Konzern vor, der zur Anwendung kommende Algorithmus würde Google-Angebote zum Nachteil der Mitbewerber – darunter anderer Megakonzerne - bevorzugen. Die Rede ist beispielsweise von Google Products, Google Flights und ähnlichem.
Google selbst scheint sich dem Ernst der Lage noch nicht ganz bewusst zu sein. So teilte eine Google-Sprecherin mit: "Wir haben signifikante Änderungen gemacht, um die EU-Bedenken aus dem Weg zu räumen. Dabei haben wir großartig die Sichtbarkeit der Angebote von Wettbewerbern sowie anderer Mitbewerber deutlich ausgebaut".
Doch es scheint so, als würde das derzeit außer Google kaum ein großer Mitbewerber so sehen. Im Gegenteil: Im Wall Street Journal erschien vor über einem Jahr sogar eine ganzseitige Anzeige von einem eCommerce-Anbieter, der Google vorwarf, das Unternehmen faktisch von heute auf morgen aus dem Search-Index geworfen zu haben und damit den Konkurs des Unternehmens herbeigeführt habe.