Tesla Aktie bricht um 14 Prozent ein

Den jetzigen Aktienabsturz der Tesla-Aktie werten Analysten als Zeichen, wie nervös die Börse in Bezug auf die großen Versprechungen und Hoffnungen in Bezug auf Tesla mittlerweile agiert. "Realität kehrt bei Tesla ein", äußerte sich in US-Medien Brian Johnson, ein Analyst der Barclays Bank mit dem Zuständigkeitsgebiet der Automobil-Branche. Er selbst sehe Tesla nach wie vor eher in der Rubrik "star-up". Deshalb müssten "Investoren daran denken, dass sie in solchen Fällen häufig für ein hoch riskantes Lotterie-Ticket Aufpreis bezahlen müssen". Zudem sehe er selbst Tesla derzeit eher bei 141 Dollar und nicht unbedingt höher.

Foto: Tesla
Der Tesla Model S.

Zuerst in den Himmel gejubelt, jetzt ein kleiner Börsen-Crash für den kalifornischen Autohersteller Tesla. Die Aktie von Tesla Motors ist um 14 Prozent eingebrochen. Als Grund werden mangelnde Verkaufszahlen des innovativen und umweltfreundlichen Tesla Autos genannt. Hinzu kommen immer mal wieder auftauchende Berichte über angebliche technische Probleme. Aktuell heißt es zum Beispiel in Medien, wonach zum dritten Mal ein Tesla Feuer gefangen habe. Doch ob die Schuld wirklich bei Tesla liegt oder nicht, ist noch unklar.

Anleger wie Analysten seien enttäuscht und hätten Tesla nun entsprechend abgestraft, heißt es. Allerdings schreiben US-Blogs auch, wonach die Bilanz von Tesla im 3. Quartal 2013 nicht schlecht gewesen sei, nur halt auch nicht berauschend. Vor dem jetzigen Aktienkurs-Einbruch brillierte Tesla an der Börse mit einem Aktienanstieg von über 420 Prozent in den vergangenen elf Monaten. Die Aktie von Tesla schloss am Mittwoch mit 151.16 Dollar.

Die amerikanische buchhalterische Kennziffer GAAP (General Agreement of Accounting principles; entspricht den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung des deutschen Handelsgesetzbuches) weist im 3. Quartal einen 38-Millionen-Dollar-Verlust oder 32 Cent per Anteil für Tesla aus.

Wäre die Aktie von Tesla Motors weiter deutlich unter die Grenze von 155 Dollar gefallen, hätte sie jene Grenze überschritten, die an der amerikanischen Börse NASDAQ "circuit breaker" genannt wird. Dennoch bewerten nicht alle Analysten derzeit Tesla Motors so kritisch, wie die Börsenkurse vermuten lassen. Elaine Kwei, Analyst bei Jeffries, wird beispielsweise mit den Worten zitiert, wonach Tesla Motors bislang "beachtenswerte Entwicklungs-Meilensteine hingelegt" habe. Dies betreffe insbesondere das Tesla Model S in Bezug auf Design, Marketing, Technologie und die Vermittlung der eigenen Produktionsstandards.

Die Bilanz von Tesla weist derzeit 5.500 ausgelieferte Model S-Autos aus. Dabei handelt es sich um ein in Tests gut abgeschnittenes High-Tech-Fahrzeug, das mit einem Elektromotor fast jedes deutsche Elektrofahrzeug spielend abhängt. Während deutsche Elektroautos immer noch bei einer Reichweite von 30 bis 50 Kilometern herumkrebsen, kommt Tesla mittlerweile auf bis zu 750 Kilometern Reichweite.

Möglich macht dies ein von Tesla entwickelter "Supercharger". Im Gegensatz zu vielen deutschen Elektroautos schafft es Tesla mittlerweile auch, dass Tesla Elektroautos in 20 Minuten aufgeladen werden können (Werksangaben), während deutsche Elektroautos teilweise über mehrere Stunden hinweg am Stromnetz hängen müssen, ehe sie wieder fahrbar sind. Das nervt viele Autokäufer und schreckt ab.

Die angebliche generelle Schwäche von Elektroautos, die in der deutschen Automobilindustrie gerne vorgeschoben wird - nämlich eine zu geringe Reichweite der Autos - wird von Tesla eindrucksvoll widerlegt. Auch der Energieverbrauch des Tesla Model S ist im Vergleich zu Porsche, BMW oder Mercedes beeindruckend niedrig.

Doch ein Problem hat Tesla mittlerweile: Es gibt nicht genügend Batterie-Zellen für die weitere umfangreiche Produktion. Hier teilte Tesla CEO und Gründer Elon Musk mittlerweile mit, man sei mit dem Elektronikunternehmen Panasonic im Gespräch, um eine Lösung zu finden und schneller an die notwendigen Batterie-Zellen zu kommen. Konkret geht es um die in Elektroautos verbaute Lithium-Ionen Batterien.

Mit den 5.500 ausgelieferten Tesla Model S konnte Tesla immerhin mehr verkaufen, als Musk vorausgesagt hatte (5.000). Der Tesla-CEO kündigte nun an, er erwarte für das 4. Quartal 2013 insgesamt 6.000 verkaufte Tesla Model S. Einige Analysten machen bereits Hoffnung auf über 6.600 verkaufte Tesla Model S.

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