Milliardär Carl Icahn: Einstieg bei Apple, um Chef Cook unter Druck zu setzen

Der amerikanische Milliardär Carl Icahn twitterte, wonach er angeblich einen großen Anteil an der Apple Inc. erworben habe oder erwerben wolle. Wie hoch der Anteil ist, ist bislang nicht bekannt. Es wird spekuliert, dass es um die eine Milliarde US-Dollar sein könne. Das wäre allerdings noch nicht einmal ein Anteil von einem Prozent an dem an der Börse mit 445 Mrd.-US-Dollar bewerteten Unternehmen Apple. Ob das Investment langfristiger Natur ist, oder reiner Finanzspekulation dient, ist derzeit nicht klar.

Foto: Screenshot apple.com

Denn: Beliebt ist bei Großinvestoren durch kühne Wachstumsreden oder Behauptungen von angeblich unterbewerteten Firmen Aktienkurse nach oben zu treiben und dann nach relativ kurzer Zeit mit hohem Gewinn wieder auszusteigen. Das Nachsehen haben dann meist die Kleinaktionäre, die nicht so schnell und durchschlagend agieren können, wie Großinvestoren. Denn wenn ein Großinvestor wieder aussteigt, fällt der Aktienkurs in der Regel sehr zeitnah rapide.

Jedenfalls heißt es, wonach Icahn die Apple-Anteile primär erworben habe, um auf den umstrittenen Apple Chief Executive Officer Tim Cook Druck auszuüben. Seit Bekanntgabe des Icahn-Einstiegs ist der Aktienkurs des kalifornischen Unternehmens Apple um 4,8 Prozent auf 494,66 US-Dollar gestiegen - der höchste Wert seit dem 23. Januar 2013.

Mit seinem Einstieg bei Apple könnte, wird spekuliert, Carl Icahn eine Fraktion mehrerer Aktionäre anführen, die mit der Performance von Apple sowie des CEO Cook nicht zufrieden sind. Icahn twitterte wörtlich: "We currently have a large position in Apple. We believe the company to be extremely undervalued". Trotz der Tatsache, dass Apple die reichste Company der Welt ist und mehr Geld in cash, also auf der hohen Kante hat, als alle 30 deutschen Dax-Konzerne zusammen, war der Aktienkurs von Apple im Jahr 2012 um 22 Prozent gefallen.

Das hatte bei Großinvestoren, beispielsweise beim Hedge-Fund Manager David Einhorn, für Ärger gesorgt. Seine Sorge gelte, sagte Einhorn, dass das schleppende weitere Wachstum von Apple darauf hindeute, wonach die Innovationskraft von Apple seit dem Tod des Gründers Steve Jobs zu stocken beginne. Sprich: Dass es zu wenig neue Verkaufshits gebe. Dennoch soll es in den nächsten vier Monaten wenigstens Updates des iPhone und iPad geben - angeblich auch neue Produkte im Jahr 2014. Welche das sein sollen, ist bislang nicht bekannt.

Unter dem verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs hatten Weltklassiker wie das iPad oder das iPhone den Computermarkt und Handymarkt revolutionär durcheinandergewirbelt. Davon ist Apple derzeit entfernt, aber kann seine dominante Marktposition besonders im Smartphone- und iPad-Markt in vielen wichtigen Kernländern wie den USA oder Deutschland halten.

Carl Icahn ist Investor und Chairman der Icahn Enterprises Holdings LP. Er gilt in der amerikanischen Wirtschaft als legendär. So hatte er führende Positionen in zahlreichen Technologie-Weltkonzernen inne. Dazu gehört beispielsweise der Computerhersteller Dell Inc.

Unter dem Eindruck des Icahn-Einstiegs bei Apple wird ein Apple-Sprecher mit den Worten zitiert, wonach "wir das Interesse und Investment von allen unseren Shareholders zu schätzen wissen". Um vor allem die Großaktionäre zufrieden zu stellen, hatte Apple bereits eigene Aktien zurückgekauft und damit versucht den Aktienkurs wieder zu einem Höhenflug zu bewegen. So hatte Apple allein im Juli 2013 eigene Aktien im Wert von 16 Mrd. US-Dollar zurückgekauft.

Das Jahr 2014 könnte für Apple-Aktionäre zu einem wahren fest werden. So teilte das Unternehmen bereits mit, man wolle angeblich an die Aktionäre 100 Mrd. US-Dollar als Dividende ausschütten. Apple sitzt derzeit auf Barreserven in Höhe von 146,6 Mrd. US-Dollar.

Dass Twitter auch in der Finanzwelt an Bedeutung zunimmt, davon ist die Finanznachrichten-Agentur Bloomberg sicher. So schrieb die Agentur: "Icahn’s Apple investment shows the increased use of Twitter in the financial world. The billionaire investor said in a recent regulatory filing that he will occasionally use the service to share thoughts."

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