Test Navigations Apps: Gut sind TomTom, iGo oder Sygic

Die Stiftung Warentest veröffentlichte am 6. Juni 2013 einen neuen Test rund um Navigations Apps. Dabei wurden die Navigations Apps für unterschiedliche Smartphones getestet, wobei die App von Waze aus Israel, welche kürzlich von Google gekauft worden ist, auf Grund ihres verschwindend geringen Marktanteils in Deutschland nicht berücksichtigt worden ist. Im Test-Fazit schreibt die Stiftung Warentest: "Smartphones dienen auch als Navigationsgerät. Wer ein neues Smartphone kauft, bekommt eine Navi-App mitgeliefert: iPhone-Nutzer finden Apple Karten auf ihrem Gerät, Android-Nutzer bekommen Google Maps – und Käufer von Windows Phones lotst 'Nokia Drive+' durch den Verkehr. Warum also eine Navi-App kaufen? Der Test zeigt den Grund: Gekaufte Apps navigieren einfach besser und bieten zusätzlichen Komfort."

Foto: Stiftung Warentest Pressestelle
Das Gebäude der Stiftung Warentest in Berlin am Lützowplatz 11-13.

So teste Stiftung Warentest beispielsweise Karten Apps für das Smartphone Apple iPhone 5 und zwar: Apple Karten, Garmin Western Europe, Google Maps, iGo Primo Europe, Nav­free GPS Deutschland, Navigon Europe, Skobbler GPS, Navigation 2, Tomtom Europa sowie das V-Navi Westeuropa.

Auch Navigations Apps für Handys mit dem Android Betriebssystem wurden von der Stiftung Warentest im Navigations App Test geprüft und zwar auf dem Samsung Galaxy S III. Folgende Navigations Apps waren hier im Test: ALK Copilot Live Premium Europe, Falk Navigator Plus Europe, Google Maps, Mapfactor Navigator, Nav­free, Navigon Europe, Sygic GPS Navigation Europe sowie das Tomtom Europa.

Zudem wurde das Windows Phone für das Nokia Lumia 920 mit folgenden Navigations Apps von der Stiftung Warentest getestet: Navigon Europe sowie das Nokia Drive+.

Im Test der Stiftung Warentest zu Navigation Apps schneidet jene von Appel mit am schlechtesten ab. Die App zeige nur kleine Ausschnitte der Karten sowie Autobahnen in einem Radius von bis zu 500 Metern, was für einen Autofahrer aber zu wenig sei. Nachteilig sei auch, dass es keinen Assistenten gebe, der heute bei guten Navigations Apps üblich ist und dem Autofahrer beispielsweise die richtige Fahrspur weist. Ein weiterer Negativpunkt sei, dass die Apple Navigations App noch nicht einmal den Nachtmodus kenne - der sonst bei fast allen Navigationsgeräten teils seit fast zehn Jahren Standard ist.

Nicht wirklich enthusiastisch ist die Stiftung Warentest allerdings auch mit der Google Navigations App für das Android Smartphone. Immerhin führe aber das Programm "zuverlässiger zum Ziel" als Apples Navigations App. Negativ bewerten die Tester sowohl im Falle der Apple Navigations App wie im Falle der von Google, dass ein Navigieren in der Regel nur über einen direkten Zugriff auf das Internet möglich sei. Das kann große Probleme mit sich bringen - gerade in ländlichen Gebieten. Hier sind die Leitungen häufig schwach oder es gibt über längere Strecken überhaupt keine Internetzugriffsmöglichkeit. Da ist eine GPS-Verbindung zum Satellit besser.

Navigations Apps übers Internet benötigen im Ausland Roaming-Gebühren.... das kann teuer werden

Zudem hat der Zugriff ins Internet auch erhebliche weitere Nachteile: Es werden permanent Kosten für die Datenabfrage fällig. Im Falle von der Google Navigations App sind das immerhin saftige 10 MB für rund 120 Kilometer. Doch gerade wer einen Tarif mit einer gedeckelten Datenmenge hat, bekommt schnell ein Problem. Im Falle der Telekom ist die über das Smartphone angebotene Datenmenge beispielsweise teils lediglich bis 300 MB pro Monat mit der monatlichen Pauschalgebühr in Geschäftsverträgen abgedeckt.

Ein weiteres Problem der Apple Navigations App oder der Google Navigations App: Im Ausland entstehen bei Nutzung obendrein die teuren Roaminggebühren je heruntergeladenem Megabyte (circa 53 Cent; das macht aber bei 10 MB heruntergeladenen Karten bei einer 120 Kilometerfahrt immerhin bereits einen Betrag von 5,30 Euro!).

Die beste Note bekommt das niederländische Unternehmen TomTom von der Stiftung Warentest für seine Navigations App. Die Karten seien verlässlich und steuerten den Fahrer folglich gut zum Ziel. Zudem sei die Ansicht für den Autofahrer deutlich und gut lesbar. Allerdings gehöre die TomTom-App mit rund 100 Euro auch zu den teuersten. Fast genauso gut, aber mit 65 Euro deutlich günstiger, sei jedoch die Navi App von iGo. Auch ganz gut sei die Navi App von Navigon oder jene von Sygic.

Ein vernichtendes Urteil haben die Billig-Apps oder gar kostenlosen Navigations Apps von der Stiftung Warentest erhalten. Genannt werden hier beispielsweise die Hersteller Skobbler, Mapfactor oder Navfree. Einige dieser Apps würden noch nicht einmal Hausnummern kennen - was die Nutzung faktisch unmöglich macht. Auch würden sie teils keine Straßennamen lesen.

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