Deutschlands Top-Rating AAA laut Moody's in Gefahr

Deutschland gilt weltweit als staatlicher Kreditnehmer am Anleihenmarkt als eine der Top-5-Adressen weltweit. Nun steht diese exponierte Position der Industrienation Deutschland auf dem Spiel. Grund: Die Ratingagentur Moody's kündigte an, den Ausblick für Deutschland, aber auch für Luxemburg und die Niederlande, auf negativ zu ändern. Das sind keine guten Vorzeichen, auch wenn Moody's mitteilte, der Negativ-Ausblick gelte nicht für die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Hier vergebe man nach wie vor die Bestnote, also ein AAA für die Deutschen.

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Deutsche Ingenieurskunst ist nach wie vor Standort-Vorteil Nummero eins und eine Garantie fuer Top-Ratings an den Finanzmaerkten.

Für Wirtschaftsfachleute ist klar: Der Negativausblick, den Moody's nun für Deutschland bekannt gab, ist eine klare rote Karte für die deutsche Bundesregierung aus CDU und FDP, welche mit über 200 Mrd. Euro bislang im Euro-Rettungsschirm aktiv ist. Sollte nun Griechenland tatsächlich, wie bereits im Markt spekuliert wird, in Konkurs geht, dürften die Auswirkungen auf den Euro-Raum einem Erdbeben gleichen, dessen Auswirkungen selbstverständlich bis nach Deutschland reichen.
Doch es geht ja längst nicht mehr nur um die Finanzkrise in Griechenland. Deutschlands Verbraucher stehen auch in der Kreide für Italien oder Spanien, auch für Irland.

Verschnupft über die Moody's Note zeigte sich das Bundesfinanzministerium. Dort teilte man mit, Deutschland bleibe der Stabilitäts-Faktor in der Euro-Zone. Zudem zeigte man sich enttäuscht, dass Moody's kurzfristige Risiken recht dominant sehe und dabei den Blick auf die langfristigen positiven Stabilisierungseffekte Deutschlands auf den Euro-Raum zu stark in das Hintertreffen träten.

Nach wie vor positiv ist die Bewertung von Deutschland, Luxemburg oder den Niederlanden bei Moody's Konkurrent-Rating-Agenturen – bei S&P oder auch bei Fitch.

Wirklich dramatisch waren bislang die Auswirkungen auf den Euro am Geldmarkt nicht. So verlor der Euro um minimale 0,2 Prozent gegenüber dem Dollar. Jetzt bekommen Touristen, die in die USA reisen, für einen Euro insgesamt 1,21 Dollar. Das sind gut 20 Cent weniger als noch vor einem Jahr.



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