Forschung Super: Mit Laserstrahlen Unkraut zerstören und auslöschen

Schüler, deren Eltern einen Garten haben, kennen das: In den Sommerferien muss Sohnemann oder Tochter im Garten mit ran – Unkraut jäten. Je größer der Garten, desto mehr Arbeit. Manchmal dauert es Tage bis das Unkraut aus Beten, unter Gebüschen oder am Straßenrand, welcher das Grundstück umschließt, entfernt ist. Mit dem Gebücke und Gerupfe, dem Dreck und dem Getrage zum Komposthaufen soll bald Schluss sein. Grund: Ein Laser erledigt das künftig.

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Das Unkraut jäten könnte Dank eines neuen Lasers bald der Vergangenheit angehören.

Forscher des Instituts für Biologische Produktionssysteme der Uni Hannover entwickelten derzeit ein Gerät, dessen Prinzip so simpel ist, dass man sich fragt: Warum wurde das nicht schon vor 15 Jahren entwickelt, damals als die ersten Haarentfernungs-Laser an Patienten erprobt wurden. Der Gärtner fährt mit dem Laser einfach über die Unkrautstellen und schießt diese mit dem Laser weg. Vorteil: Wie bei der Haarentfernung wird damit auch die Unkraut-Wurzel zerstört. Das verhindert das lästige Nachwachsen schon nach wenigen Tagen.

Der Clou: Auch wenn Umweltschützer jetzt sicherlich aufjaulen - der Laser soll trotz seiner Effektivität auch noch umweltschonend sein. Anderes Gestrüpp oder andere Pflanzen bleiben verschont. Das liegt an der hohen Präzision eines Lasers. Obendrein spart sich der Gärtner die umweltschädigende chemische Keule im Garten - wie den Einsatz von Herbiziden.

Der Laser ist sogar so konzipiert, dass er auch automatisch wie in kleiner Roboter einsetzbar ist. Bauern, Gärtner oder Gartenliebhaber, könnten ihn einfach über Felder, auch in Gewächshäusern, fahren lassen. Eine Kamera erkenne das Unkraut und zerstöre es effektiv. Dass das möglich ist, liegt an einer im Einsatz befindlichen Bilderkennungs-Software, wie sie mittlerweile auch in Social-Media-Plattformen wie Facebook verwendet wird.

Die Software wurde vorab mit Tausenden Unkräutern bestückt, so dass der Laser nahezu alle in Deutschland vorkommenden Unkräuter zerstören kann. Wer aber bestimmte Unkräuter im Garten weiterhin haben möchte - wie Löwenzahn - der wird sicherlich auch eine Möglichkeit bekommen, eine Zerstörung des Löwenzahns durch den Laser zu verhindern.

Noch keine Marktreife

Wie in der Landwirtschaft der Laser später tatsächlich zum Einsatz kommen könnte, ist allerdings noch unklar. Eine Montage an einem Traktor kommt zum Beispiel nicht in Frage, da die Erschütterungen während des Fahrens zu groß wären und der Laser so nicht punktgenau zum Einsatz kommen könnte. Er würde sein Ziel also permanent verfehlen.

Doch bis ein Einsatz wirklich in Frage kommt, ist es noch etwas hin. Denn die Marktreife steht noch aus. Bislang könne man mit dem Unkraut-Laser, teilten die Forscher mit, maximal einen Quadratmeter effektiv vom Unkraut befreien. Da das Projekt jedoch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, darf davon ausgegangen werden, dass in den nächsten zwei Jahren eine marktreife mit einer größeren Unkraut-Marktreife erreicht wird.

So wird denn auch Projektleiter Prof. Thomas Rath mit den Worten zitiert: "Überall dort, wo eine Überfahrt über das Beet relativ leicht zu realisieren ist, könnte das System bald zum Einsatz kommen - zum Beispiel in Gewächshäusern oder Baumschulen."

Wie beim Laser zur Entfernung menschlicher Haare oder einer Fehlsichtigkeit gilt es auch beim Unkraut-Laser die typischen Probleme in den Griff zu bekommen: Der Laser darf nicht zu schwach und nicht zu stark sein, die Streuung darf punktuell nicht zu schmal und nicht zu breit sein. Erfahrungswerte mit Lasern zeigen, dass diese Probleme lösbar sind und auch beim Unkraut-Laser schon bald gelöst sein werden.

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