"Sehr krass, nie wieder Adobe..." Shitstorm gegen PDF-Firma ADOBE Inc. wegen Abzock-Vorwürfen, MacBook-Blockade, Datenabfragerei: Hunderte negative Kommentare im Internet +++

Es sind Tricks und Spielchen, wie man sie von dubiosen Internet-Webseiten kennt: Im Computer geht nichts mehr, bis man bereit ist, ein Passwort einzugeben – sein Passwort und am besten gleich noch seine E-Mail-Adresse.

Shitstrom gegen US-Konzern Adobe.

Doch Verbraucher ärgern sich über solche Grauzon-Aktionen von Webseiten-Betreibern zu Recht. Einer der sich nun auch ärgerte, ist der langjährige Chief Communication Officer eines großen deutschen Internetkonzerns: Als er über Mail eine PDF herunterladen wollte und diese anschließend über ADOBE Acrobat Reader öffnen wollte, ging nichts mehr auf seinem 1800 Euro teuren Macbook.

Denn das Produkt aus dem Hause Adobe Inc., der Adobe Acrobat Reader DC, knallte dem Nutzer ein viele Anwendungen komplett blockierendes Popup auf den Bildschirm.

Mit dem Popup des US-Konzerns Adobe Inc., der im kalifornischen San José ansässig ist, ließ sich der Computer kaum mehr steuern. „Man hatte mich nach meiner Mail-Adresse gefragt, die ich eingeben sollte, zuzügliches eines Passwortes“, sagt der Internet-Fachmann verärgert. Dabei habe er nur eine PDF von einem Mail-Programm runtergeladen und über den PDF-Reader von ADOBE lesen wollen.

Wenn das "x" im ADOBE-Popup den Computer blockiert

Er habe auf dem Popup von ADOBE links auf das „x“ zum Wegklicken von Popups geklickt, erzählt der Internet-Fachmann weiter. Doch habe sich das ADOBE-Popup nicht mehr wegklicken lassen. Jedoch nicht nur das: „Ich konnte auch den ADOBE Acrobat Reader nicht schließen und nicht beenden“. Alles sei blockiert gewesen (Foto oben; zudem liegt ein Video zum Vorgang vor).

„Sehr ärgerlich und ich hatte den Eindruck, die wollen mich zwingen unbedingt privateste Daten da einzugeben“. Schließlich habe er sein Apple-Computer nur über einen hard shutdown herunterfahren können. Ein Vorgang, der natürlich das Betriebssystem schädigt. Doch auch beim zweiten Test sei ihm nichts anderes übrig geblieben.

Erst nachdem er dann entnervt doch seine Mailadresse und sein Passwort eingegeben habe, sei die Blockade beim Öffnen der PDF über seinen Adobe Acrobat Reader weggefallen. Ein Zustand, der ihn dennoch maximal ärgert:

„Ich kann auch aus Datenschutzgründen nicht akzeptieren, wenn hier ein Konzern, zumal ein nicht in Deutschland anasässiger, mich dermaßen nötigt, Daten freizugeben, die ich nicht freigeben möchte. Dass sich das Popup nicht mehr wegklicken ließ, sehe ich als massiven Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte, erst Recht da ich den ganzen Computer mit einem hard cut runterfahren musste, ehe ich andere Programme wieder nutzen konnte“ klagt er.

Konzern sieht keine Schuld

Der US-Konzern Adobe Inc., zu dem auch die Fotoseite Fotolia gehört, machte laut Wikipedia Deutschland im Jahr 2018 rund 9 Milliarden US-Dollar Umsatz und beschäftigte nach eigenen Angaben angeblich 21.357 Menschen.

Netz-Trends.de konfrontierte die deutsche Pressestelle von Adobe Inc. mit dem Vorgang. Von dort erhielten wir folgende Antwort. Sie deckt sich aber ganz offensichtlich nicht mit dem von Netz-trends.de in diesem Artikel geschilderten Fall, welcher erst zwei Tage alt ist. So teilte uns eine Hamburger PR-Agentur (FAKTOR 3 AG), die für Adobe die Pressearbeit macht, in einer Mail auf eine offizielle Presseanfrage mit:

„Hallo Herr Xaver,

… Adobe Acrobat Reader fordert seine Nutzer in der Regel nicht dazu auf, sich einzuloggen, sofern diese ein PDF lediglich lesen möchten. In der Vergangenheit gab es vereinzelt Fehlermeldungen, die eine entsprechende Log-In-Aufforderung anzeigten, dieser Bug wurde jedoch im Dezember Release 2019 von Acrobat Reader vollständig behoben.

Bei Log-In-Vorgängen fordert Adobe Acrobat seine Nutzer niemals dazu auf, Log-In-Daten ihrer privaten Mail-Accounts anzugeben. Adobe Acrobat fragt entweder die Adobe ID und das zugehörige Passwort oder Mailadressen von mit dem Adobe-Konto verknüpften Social-Accounts (Google oder Facebook) und entsprechende Passwörter ab.

Adobe empfiehlt stets die neueste Version von Adobe Acrobat Reader zu nutzen und neue Updates möglichst aktuell zu installieren, um zeitnah von Fehlerbehebungen zu profitieren.

Freundliche Grüße“

Wie oben geschildert, liegen Netz-Trends gegenteilige Erfahrungen vor. Die Adobe Version, über welche das Passwort zum Lesen einer PDF von Adobe abgefragt wurde und über welche ein Popup das Macbook des Nutzers gesperrt worden war, war die Version vom 28. Dezember 2019. Sie hatte die gigantischen Datenmenge von 550 MB.

Das deutet darauf hin, wie massiv Adobe da derzeit versucht ins Geschäft einzudringen mit Daten rund ums PDF-Lesen oder PDF-bearbeiten.

Im Internet wimmelt es vor schlechten Bewertungen zur ADOBE Inc.

Wer in das Internet schaut, findet mittlerweile Hunderte negative Bewertungen zu ADOBE.

+++ Alleine auf dem weltweit von Google seit rund eineinhalb Jahren massiv gepushtem dänischen Bewertungsportal „Trustpilot“ finden sich katastrophale Verbraucher-Einträge. 84% von rund 750 Bewertungen vergeben Adobe negative Bewertungen, sprich „ungenügend“ (Stand: 31.1.2020).+++

Viel schlechter können Bewertungen im Intenret kaum sein. Hier Trustpilot.

Vor sechs Tagen schrieb beispielsweise ein Nutzer „Der Dicke Onkel“:

„Miese Masche von Adobe

Monate lang wurde pünktlich abgebucht. Jetzt wo ich kündigen will sagt mir adobe es gibt probleme mit der zahlung somit kann ich nicht kündigen. mir läuft aber gerade die zeit davon denn am 25.02 will adobe automatisch verlängern was ich aber nicht will. ich finde das adobe die kündigung unnötig schwer macht, ich könnte hier nur brechen, mir kommt adobe nie wieder ins haus.“

Ein anderer Nutzer (doc delueks) schrieb über Adobe:

„Kündigungsgebühren!!!!!!!!!!!!!! Kündigungsgebühren wurden in keinster Weise erwähnt, das Ganze grenzt an Abzocke um nicht das Wort Nepp bemühen zu müssen! Sehr krass, nie wieder Adobe...“.

Und ein Benjamin, der auch nur einen von fünf möglichen Sternen vergab, und Adobe damit die Note ungenügend reinknallte, schrieb wiederum:

„Leider sehr viele abstürze, sehr unprofessionell! Richtig schlecht, ständige abstürze egal ob Windows oder Mac. Für ein Professionelles Programm richtig unprofessionell. Die Programme sind unfassbar inkompatibel, jedes Programm ist komplett anders aufgebaut, das war damals nicht so schlimm aber Adobe hat bis heute nicht wirklich was geändert. Die ständigen gezwungenen Updates machen das Programm noch unzuverlässiger. Die werden nur auf Kosten der User gemacht um Raubkopien zu verhindern. Im großen und ganzen ein veraltetes System das hoffentlich bald durch was besseres ersetzt wird.“

Ein anderer Kunde kommentiert unter der Überschrift: "Adobe verarscht Kunden total – Software Miete" auf fotowissen.eu am 17.09.2019:

"Meine Meinung zur Software-Miete: Adobe verarscht seine Kunden total und versucht massiv Kontrolle zu bekommen über den Software Markt. Es geht dabei nur um eins: Gier, Macht und Geld. Im Detail: Adobe verarscht uns alle mit Software-Miete. Alles begann vor langer Zeit einmal mit der Programmierung von Postscript, später folgte Photoshop. Irgendwann programmierte Adobe zusätzlicher Software für den DTP-Bereich wie InDesign. Hinzu kam Software für die Videobearbeitung wie Premiere. Zwischendurch wurden Unternehmen wie Macromedia und damit Programme wie Freehand und Dreamweaver aufgekauft, um möglichst keine Mitbewerber mehr zu dulden. Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liegen sollte. Inzwischen kann man als Beobachter des Unternehmens sicher von einer Monopolstellung in Sachen Software ausgehen."



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