Trickst Priostrom bei Strompreiserhöhung seine Kunden aus? / Marke der ExtraEnergie GmbH

Deshalb versuchen viele Billigstromanbieter ihre Kunden auf Biegen und Brechen zu halten – teils auch mit unseriösem Verhalten. Besonders auffällig sind zahlreiche kritische Beiträgen in Internetforen rund um priostrom und priogas (ExtraEnergie GmbH), Marken der ExtraEnergie GmbH aus Neuss. Einer unserer Leser, ein Wirtschaftsingenieur, welcher an der TU Karlsruhe studiert hatte, fasste seine Erfahrungen mit priostrom in einem Gast-Kommentar für Netz-Trends.de zusammen:

So wirbt Priostrom

Viele Stromanbieter offerieren im ersten Jahr auf Preisvergleichs-Webseiten wie günstiger.de, billiger.de oder preisvergleich.de überaus billigen Strom oder Gas für die Verbraucher. Doch wer bei einem Billigstromanbieter nicht innerhalb des ersten Jahres kündigt und in einen Folgevertrag läuft, bekommt dann im zweiten Jahr häufig eine heftige Preiserhöhung. Als vermeintliche Billiganbieter gelten zum Beispiel priostrom und priogas, Marken der ExtraEnergie GmbH aus Neuss. Dort ist vor allem die Kundenkommunikation bezüglich Preiserhöhungen oder Kündigungen umstritten.

Grundsätzlich gilt: Wer einen auffällig billigen Stromtarif oder Gastarif für seine Wohnung oder das Haus abschließt, der sollte sich bewusst sein, dass die anbietenden Unternehmen bei solchen Tarifen häufig in Kauf nehmen, dass diese Billigtarife im ersten Jahr defizitär sind. Gewinn bringen sie meist nur, wenn es gelingt, einen defizitären Kunden aus dem ersten Jahr auch ins zweite Jahr hinüberzunehmen und diese Vertragsverlängerung mit einer Strompreiserhöhung oder Gaspreiserhöhung zu versehen:

Wir werden diesen Leser-Gastkommentar hier veröffentlichen und beschäftigen uns anschließend mit dem Markt der Billigstromanbieter und Billiggasanbieter in Deutschland etwas näher. Der kommentierende Netz-Trends-Leser wirft priostrom vor, eine saftige Preiserhöhung (in seinem Fall waren es vom einem aufs andere Jahr 32%) in einer sehr textlastigen Fach-Email "versteckt" zu haben. Obendrein sei diese E-Mail "mit einem Titel überschrieben" gewesen, welcher "alles und nichts für mich bedeutet hat, bloß aber nicht, dass ich hier individuell in meinem Vertrag mitgeteilt bekomme, dass die Kosten für meinen Stromtarif um 32% angehoben werden." Die E-Mail, welche der Priostrom-Kunde in seinem Postfach mit Datum 30.03.2014 (21:22 Uhr) zugesendet bekommen hatte, lautete im E-Mail-Betreff schlicht "Energiemarktentwicklungen und –preisanpassungen".

priostrom wendet also geschickt die Technik an, den Eindruck zu erwecken, man informiere lediglich allgemein zum ständigen Medienthema von Strompreiserhöhungen.Deshalb schildert in seinem Gastkommentar der Netz-Trends.de-Leser, warum ihn sowohl der E-Mail-Inhalt als auch die Tatsache, dass solch wichtige Mitteilungen überhaupt nur per E-Mail versendet werden, ärgert. Auch schildert er wahrscheinlich stellvertretend für viele ähnliche Kunden, warum er sich entgegen seines Willens in einen deutlich teureren Folgevertrag gedrängt sieht und er sich der Chance beraubt sieht, von seinem Recht auf eine umgehende Kündigung wegen drastischer Preiserhöhungen auch Gebrauch zu machen:

Leser-Gastkommentar zu Priostrom: "Kunde wird an der Nase herumgeführt"

"Die Methoden auf dem privaten Strommarkt nehmen immer groteskere Züge an. Es ist ja mittlerweile bekannt, dass die Stromanbieter im ersten Jahr mit Rabatten und Boni locken, um dann im zweiten Jahr kräftig abzuzocken. Wehe dem, der nicht rechtzeitig kündigt. Die Stromanbieter versuchen dies trickreich zu verhindern. Beispiel Priostrom:

Eine erhebliche Strompreiserhöhung wird nicht mehr schriftlich per Brief mitgeteilt, sondern nur per E-Mail. Kalkül dabei ist höchstwahrscheinlich, dass der Verbraucher eine E-Mail leichter übersieht als einen Brief. Im besten Fall (für Priostrom) landet die E-Mail sogar im Spam-Ordner und entzieht sich so der Kenntnisnahme des Kunden. Diejenigen, die die E-Mail trotzdem tatsächlich öffnen, sollen dann aber offensichtlich möglichst vom eigentlichen Inhalt (der Preiserhöhung) abgelenkt werden. Bei Priostrom lautete beispielsweise ein E-Mail Betreff einer Mitteilung zu einer erheblichen Strompreis-Erhöhung für einen Kunden – mich - folgendermaßen: 'Energiemarktentwicklungen und –preisanpassungen'.

Dass ich damit überhaupt individuell gemeint sein könnte und dass die E-Mail ganz wesentliche Teile meines mit Priostrom geschlossenen Vertrages betreffen könnte, daran hätte ich beim Lesen dieses E-Mail-Betreffs, beziehungsweise der Text-Überschrift in der E-Mail, nun wahrlich nicht einmal ansatzweise gedacht (der komplette E-Mail Text von Priostrom wird unter diesem Artikel komplett eingeblendet).

Eine E-Mail an einen Priokunden, der sich über Priostroms Geschäftsgebaren beschwerte.

Warum geht Priostrom, eine Marke der ExtraEnergie GmbH aus Neuss, so mit Kunden um? Ich kann nur spekulieren: Wer in einem E-Mail-Betreff lediglich mit Allgemeinplätzen um sich wirft wie "Energiemarktentwicklungen und –preisanpassungen", der möchte gar nicht, dass der Kunde eine solche Mail als Preiserhöhungs-Mitteilung zum eigenen Vertrag mit Priostrom wahrnimmt und öffnet.

1000 Worte, die der Verwirrung dienen...

Hinzu kommt: Der Inhalt der insgesamt weit über 1000 Worte langen E-Mail von Priostrom liest sich überwiegend wie eine allgemeine Abhandlung zum Thema Energiemarkt. Erst etwa im hinteren Drittel verbirgt sich dann der alles entscheidende Satz "Ihr Paketpreis verändert sich auf […] Euro.'

Im meinem Fall errechnete sich eine Erhöhung des Paketpreises um 32%, berücksichtigt man den Bonus des ersten Jahres sogar um 76%. Bis zu diesem Punkt musste sich der Empfänger einer solchen E-Mail bezüglich des Themas 'Energiemarktentwicklungen und –preisanpassungen' bereits durch 750 Worte lange allgemeine Abhandlungen zum Thema Energiemarkt durchkämpfen. Ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass über eine solche E-Mail ganz elementare Vertragsbestandteile bei Priostrom neu geregelt werden können.

Kalkül von Priostrom dürfte hier sein, dass die meisten Verbraucher bei solch relativ langen Fachabhandlungen, wie sie Priostrom mir als Kunden zumutete, ermüdet aufhören zu lesen und erst gar nicht bis zu diesem Absatz kommen, in dem dann verklausuliert schließlich die Preiserhöhung einem untergeschoben wird.

Doch damit nicht genug der vorsätzlichen Kunden-Verwirrung: Denn damit Verbraucher weiter verwirrt werden, geht es nach dem entscheidenden Satz – nämlich der Mitteilung der saftigen Strompreiserhöhung für den Kunden - noch einmal munter weiter mit zusätzlichen völlig unnützen 350 Wörtern. Ein seriöser Anbieter würde klar eine Strompreiserhöhung sowohl im E-Mail-Betreff als solches Kennzeichnen - also zum Beispiel: 'Preisanpassung Ihres Stromvertrages' und das zusätzlich per Brief senden. Ergänzend würde dann erklärt werden, warum man eine Preiserhöhung für unumgänglich ansehe. Doch so agiert Priostrom nicht. Und das ist gelinde gesagt, eine dreister Kundennepp.

Priostrom erlaubt sich E-Mails zu versenden, aber Kündigungen sollen am besten nur per teure Einschreiben geschickt werden...

Bemerkenswert ist auch das zweierlei Maß, wie über vertragsrelevante Themen zwischen Priostrom und Kunde kommuniziert werden darf. Während Priostrom sich herausnimmt, Vertragsänderungen per E-Mail mitzuteilen, so darf der Kunde nur schriftlich (per Brief) kündigen. Nicht einmal Fax wird akzeptiert.

In den FAQs versucht Priostrom, dies noch als besondere Serviceleistung zu verkaufen, da das wohl in besonderem Maße die Sicherheit des Kunden und eine zeitnahe Bearbeitung gewährleisten soll. Nahegelegt wird auch, den Brief als Einschreiben mit Rückschein zu senden. Da fragt man sich: Wandern alle anderen Briefe denn ungeöffnet in den Schredder?

Genau heißt es in den FAQ des Stromanbieters: 'Die Kündigung bedarf der Schriftform und ist ausschließlich per Briefpost zu richten an ExtraEnergie GmbH […]. Eine Kündigung per E-Mail oder Fax kann leider nicht akzeptiert werden. Dies dient vor allem zur Sicherheit des Kunden, denn nur durch die Übersendung der Kündigung in Schriftform mit Originalunterschrift des Kunden ist gewährleistet, dass der Kunde selbst seinen Vertrag kündigen will.'

Seltsame Kundenkommunikation: Priostrom teilt Preiserhöhungen per E-Mail mit, die obendrein umstritten sind, untersagt seinen Kunden aber eine Kündigung per E-Mail.

Weiter erklärt Priostrom über sein Verhalten im Umgang mit Kunden: Zudem würde 'die Übersendung der Kündigung per Briefpost dem Kunden die Möglichkeit eines Belegs über den erfolgreichen Zugang der Kündigung (z. B. Einschreiben mit Rückschein)' eröffnen. Zusätzlich sei bei einem 'einheitlichen Prozess' sichergestellt, dass eingehende Kündigungen umgehend an die richtige Abteilung weitergeleitet würden und dort ohne weitere Verzögerung zeitnah bearbeitet werden würden'. Ich kann nur sagen: Für mich ist ein solcher Umgang mit Kunden unseriös." - Ende Leser-Kommentar zu Priostrom.


Trotz alledem: Verbraucher haben Mit-Mitschuld an der Energie-Preis-Misere


Nach diesem Kommentar eines Netz-Trends.de-Lesers kann aber auch gesagt werden: So fragwürdig eine solche Kunden-Kommunikation zwischen einem Stromanbieter und einem Verbraucher ist, so lohnt sich dennoch festzustellen, dass es primär die Verbraucher selber sind, die fragwürdige Billigstrom-Geschäftsmodelle fördern. Sie tun dies dadurch, indem sie auf den Preisvergleichs-Seiten häufig als ausschließliches Kriterium wählen: "Zeige mir den billigsten Anbieter an".

Das soll die Tricks der Billigstromanbieter oder Billiggasanbieter nicht verharmlosen, aber zumindest in einen größeren Kontext stellen. Denn der vermeintlich billigste Strom- oder Gastarif ist es letztlich dann eben häufig doch nicht. Grundsätzlich gilt: Wer einen Stromliefervertrag mit einer 12-monatigen Laufzeit abschließt, tut gut daran, wenigstens eine 12-montagige Preisgarantie zu aktivieren. Doch so schön eine 12-monatige Preisgarantie im Energiemarkt für den Verbraucher ist, so sollte man doch wissen: Erstens kosten Garantien Geld.

Zweitens führt eine Preisgarantie bei einer 12-Monats-Frist mit einer recht hohen Chance nach Ablauf des ersten Jahres dazu, dass der Stromtarif oder Gastarif ab dem 13. Monat deutlich teurer wird. Denn dann gilt die garantierte Energiepreis-Zusage nicht mehr (Anmerkung: eine 6-monatige Preisgarantie macht keinen Sinn!).

Doch wirklich komplex und schwierig ist das Geschäftsmodell jener häufigen Newcomer-Energieliefer-Unternehmen, die mit billigsten Stromtarifen auf Kundenfang gehen. Das Problem hierbei: Solche Billigstromanbieter sind auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass die Kunden auch nach einer Strompreiserhöhung nach den ersten zwölf Monaten dem Unternehmen treu bleiben müssten.

Das Geschäft mit dem Defizit im ersten Strom-Lieferjahr

Tun die Kunden das nicht und kündigen innerhalb der ersten 12-Monatsfrist, ist ein solcher Kunde in der Regel für den Billigstrom-Anbieter ein defizitäres Geschäft, also ein Zuschuss-Kandidat. Billigstromanbieter gibt es in Deutschland mittlerweile viele. Einer von ihnen ist die erwähnte ExtraEnergie GmbH mit ihrer Marke Priostrom (Prio Services GmbH; auch bekannt als Prioenergie). Seit ungefähr 2010 ist Priostrom, beziehungsweise Prioenergie, verstärkt in den Energie-Tarifrechnern der Preisvergleichsportale zu finden.

Nach eigenen Aussagen sei jedenfalls die ExtraEnergie GmbH 'ein bundesweiter Anbieter von Ökostrom und klimaneutralem Erdgas'. Zudem schreibt das Unternehmen über sich: 'Mit über einer Million gewonnener Kunden sind wir der am schnellsten wachsende Energieversorger in Deutschland'. Das Wachstum dürfte vor allem auch durch eine stets gute Präsenz auf Preisvergleichs-Portalen erzielt worden sein.

Das Unternehmen Priostrom, beziehungsweise Prioenergie, wirbt damit, wonach man die folgenden Punkte dem Kunden zusage: 'Kein Versteckspiel mehr mit hohen Stromkosten'. Außerdem biete man 'unschlagbar günstige Preise', wobei ein Stromwechsel zu dem Stromanbieter 'einfach' sei. Zudem erhalte man '12 Monate Preisgarantie' und könne 100% ÖKOSTROM erhalten.

Bereits 2012 deutete ein Eintrag auf dem Portal verbraucherschutz.de darauf hin, dass die Kundenkommunikation von Priostrom teils wohl schwierig zu sein scheint: "Priostrom ignoriert die Anfragen seiner Kunden", hieß es da.

Die hier nun veröffentliche E-Mail war Anlass für unseren Leser, sich mit Priostrom kritisch auseinanderzusetzen. Sein Vorwurf:

"Mit solchen ellenlangen Informations-E-Mails verwirrt Priostrom Kunden und versucht so, Preiserhöhungen zu verschleiern und Kündigungen zu verhindern - seriös ist das nicht und möglicherweise auch rechtlich nicht in Ordnung"

Energiemarktentwicklungen und -preisanpassungen

Absender: prioenergie

Sehr geehrter Herr xy,

Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Marke prioenergie! Mit mehr als einer Million zufriedener Kunden zählt die ExtraEnergie GmbH zu den am schnellsten wachsenden Energieunternehmen in Deutschland. Unseren Erfolg verdanken wir Ihnen und Ihrem Vertrauen in uns. Unser Ziel ist es, den Service und die Konditionen für unsere Kunden kontinuierlich zu verbessern und Sie stets auf dem Laufenden zu halten. Mit diesem Schreiben möchten wir Sie daher über Preisanpassungen und aktuelle Strommarktentwicklungen informieren.

Ein viel diskutiertes Thema im deutschen Strommarkt ist die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende. Bei der Umsetzung der Energiewende, so betont Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, soll das Zieldreieck nicht außer Acht gelassen werden: Die Energieversorgung soll "sicher, sauber und bezahlbar” gestaltet werden. Insbesondere die von der Regierung gewünschte Bezahlbarkeit von Energie bleibt hierbei allerdings auf der Strecke. Ein eindeutiger Indikator ist dabei die Anhebung der EEG-Umlage für das Jahr 2014 auf einen neuen Rekordwert in Höhe von 6,24 Cent je Kilowattstunde. Dies bedeutet abermals einen Anstieg der Stromkosten für den deutschen Endverbraucher. Im Jahr 2013 zahlt ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh 185 Euro (ohne Mehrwertsteuer) für die Ökostrom-Förderung, die in den Strompreis einfließt. Durch den weiteren Anstieg der Umlage werden es im Jahr 2014 knapp 220 Euro werden. Die Förderkosten betragen aktuell rund 20 Milliarden Euro pro Jahr, die letztendlich von den Stromkunden bezahlt werden. Sehr viele Unternehmen, die einen besonders hohen Energieverbrauch zu verzeichnen haben, sind von der EEG-Umlage befreit. Diesen Anteil müssen die Verbraucher und Gewerbetreibende mitbezahlen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird durch diese Befreiung entscheidend gestärkt. Gerade die deutsche Wirtschaftsstärke hat Deutschland durch die Weltwirtschaftskrise geholfen. Bei einer Aufhebung der Befreiung ist jedoch mit einer Abwanderung der Unternehmen zu rechnen, die den Wirtschaftsstandort Deutschland deutlich benachteiligen würden. Arbeitslosigkeit und eine verminderte Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wären die Folge. Diese Aspekte lassen eine gewünschte Reformierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes als unwahrscheinlich erscheinen. Für den deutschen Stromkunden bedeutet dies allerdings einen weiteren Anstieg seiner Stromkosten.

Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter folgenden Links:
www.tagesschau.de/inland/koalitionsverhandlungen-energie100.html
www1.wdr.de/themen/politik/energiewende276.html
www.welt.de/wirtschaft/energie/article121621919/Ende-der-EEG-Privilegien-gefaehrdet-eine-Million-Jobs.html
www.wdr2.de/aktuell/interviewkraft102.html

Der zweite zu beachtende Aspekt des für die Energiewende zu wahrenden Zieldreiecks, ist eine saubere Energieversorgung. Hierfür werden zahlreiche Windkraftanlagen und Offshore-Windparks gebaut. Im August 2013 wurde beispielsweise der größte deutsche Offshore Windpark 'BARD Offshore 1' ca. 100 km vor Borkum eröffnet. Mit 80 Windkraftanlagen verfügt der in 40 m Wassertiefe stehende Hochsee-Windpark über eine Leistung von 400 Megawatt. Der Ausbau von Windkraftanlagen auf hoher See, ist jedoch mit enormen Kosten und Risiken verbunden, woraus die sogenannte Offshore-Haftungsumlage resultiert, die seit dem 01.01.2013 wirksam ist. Netzbetreiber sind demnach berechtigt, die Aufwendungen für geleistete Entschädigungs- und Ausgleichszahlungen als Aufschlag auf die Netzentgelte gegenüber Letztverbrauchern geltend zu machen. Die Investitionen in Millionenhöhe werden somit auf den Endverbraucher umgelegt. Für das Abrechnungsjahr 2014 wird für den Energiekunden die Offshore-Haftungsumlage mit 0,25 Cent je kWh ausgewiesen. Auch diese Umlage trägt zu der Höhe Ihrer Stromkosten bei.

Weitere Informationen hierzu finden Sie hier:
www.bmwi.de/DE/Themen/energie,did=591076.html
www.shz.de/lokales/ostholsteiner-anzeiger/4-2-millionen-euro-fuer-den-netzausbau-id3974001.html
www.eeg-kwk.net/de/Offshore-Haftungsumlage-2014.htm

Insgesamt wirken eine Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung der Energiepreise ein: die Preisentwicklung auf den internationalen Rohstoffmärkten, die Entwicklung des Wechselkurses des Euro gegenüber dem Dollar, die Kostenentwicklung bei inländischen Produktionsfaktoren, staatliche Eingriffe, Auflagen sowie die jeweiligen Marktbedingungen. Durch die Liberalisierung der Märkte im Bereich der leitungsgebundenen Energieversorgung haben sich vor allem in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Als weitere wesentliche Einflussfaktoren für die angespannte Situation im Energiemarkt lassen sich witterungsbedingte Probleme nennen. Der Hochsommer 2013, mit Temperaturen von bis zu 40 Grad, ließ Deutschland dieses Jahr schwitzen und die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. Und während die Sonne wolkenlos am Himmel schien, standen die Windräder still. Sogar an der Küste in den Offshore-Parks, herrschte Flaute. Demzufolge wurden teilweise nur 30% der üblichen Gigawattstunden Windstrom ins Netz gespeist. Ein EnBW-Sprecher erklärte, dass die geringere Menge durch zusätzliche Ankäufe an der Strombörse ausgeglichen würde, wodurch die Nachfrage und damit der Preis für den Endverbraucher steigen.

Für weitere Informationen gehen Sie bitte auf:
www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_64655686/strompreise-steigen-an-der-boerse-wegen-zu-wenig-sommerwind.html
de.reuters.com/article/germanyMktRpt/idDEL6N0FP2NT20130719

Als Folge der stark schwankenden Entwicklungen im Energiemarkt und dem dadurch bedingten Aufwärtstrend der Preisentwicklung, werden Sie als Kunde leider immer weiter belastet. Als Energieanbieter bemühen wir uns, unsere Kunden so gut wie möglich vor Preiserhöhungen zu schützen. Allerdings sind uns als Lieferant bei vorgegebenen Kosten leider oft die Hände gebunden. Derzeit engagieren wir uns in Kooperation mit einigen politischen Parteien stark dafür, eine Reduzierung der Umlagen herbeizuführen.

Wir werden uns aber auch darüber hinaus in Ihrem Interesse dafür engagieren, die regulierten Bestandteile Ihres Energiepreises so niedrig wie möglich zu halten. Einen Teil der gestiegenen Kosten müssen wir allerdings zum 01.06.2014 umlegen. Ihr Paketpreis verändert sich auf 674 Euro. Alle weiteren Preiskonditionen bleiben wie vertraglich vereinbart unverändert. Sie haben bis zum 30.04.2014 das Recht, Ihren Vertrag auf den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung in Textform zu kündigen.

Die bestehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen werden unverändert bleiben. Ihre aktuellen Abschläge basieren auf dem geschätzten Verbrauch und den oben genannten Konditionen und Preisen. Wenn der Verbrauch sich erhöht oder verringert, werden entsprechende Korrekturen spätestens in Ihrer jährlichen Rechnung vorgenommen.

Abschließend ist festzuhalten, dass Ihr Energiepreis zu 70% aus gesetzlich vorgegebenen und regulierten Kosten besteht. Wir als unabhängiger Energieanbieter sind stets bestrebt, die wenig verbleibenden Stellschrauben zu Ihrem Vorteil zu drehen. Nichtsdestotrotz müssen Verbraucher aufgrund der höheren Steuern, weiteren Abgaben und neuen Umlagen immer mehr für Strom bezahlen. In diesem Jahr erreicht der staatliche Anteil an den Stromrechnungen abermals einen neuen Rekordwert.

Neben der bereits erwähnten EEG-Umlage sowie der Offshore-Umlage wird die durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen produzierte Strommenge mit der KWK-Umlage gefördert. Die Netzbetreiber zahlen für den eingespeisten KWK-Strom einen vom Anlagentyp abhängigen Zuschlag und eine Vergütung. Das KWKG regelt weitere Förderungen von hocheffizienten Anlagen. Mit dieser Umlage sollen die Kosten zur Erhaltung, Modernisierung und zum Ausbau der Anlagen gedeckt werden. Die abzuführende Umlage steigt im Jahr 2014 um 41 % im Vergleich zum Abrechnungsjahr 2013.

Ein weiterer Faktor, der auf die Strompreisrechnung einwirkt, kann in der für Letztverbraucher eingerichtete Möglichkeit zur Zahlung eines individuellen Netzentgeltes gem. §19 Abs. 2 StromNEV identifiziert werden. Aufgrund der unterschiedlichen Einnahmen entgehen den Verteilnetzbetreibern Erlöse. Betreiber von Übertragungsnetzen sind verpflichtet, diese entgangenen Erlöse den Betreibern von Verteilernetzen zu erstatten und legen diese als Aufschlag auf die Netzentgelte anteilig auf alle Letztverbraucher um (§ 19-Umlage).

Eine weitere zu nennende Abgabe ist die sogenannte Umlage für abschaltbare Lasten. Abschaltbare Lasten sollen die stark schwankende Energieversorgung der erneuerbaren Energien ausgleichen und so zur Aufrechterhaltung der Netz- sowie Systemsicherheit beitragen. Die dabei entstehenden Kosten werden von den Übertragungsnetzbetreibern auf alle Endverbraucher umgelegt. Auch für die kommenden Jahre wird bezüglich der Steuern und Abgaben ein stetiger Aufwärtstrend erwartet.

Für weitere Informationen gehen Sie bitte auf:
www.eeg-kwk.net/de/KWK_Verfahrensbeschreibung_und_Umsetzungshilfen.htm
www.eeg-kwk.net/de/Paragraph-19-Umlage.htm
www.amprion.net/%C2%A719-stromnev
www.bundestag.de/dokumente/analysen/2013/Der_Strompreis_fuer_Haushaltskunden_und_seine_Bestandteile.pdf

Lieber Kunde, hiermit haben wir Sie über die aktuellen Ereignisse am Strommarkt sowie unsere diesbezüglich getroffenen Maßnahmen informiert. Wir freuen uns, Sie als zufriedenen Kunden auch in Zukunft beliefern zu dürfen.

Mit freundlichem Gruß


prioenergie
eine Marke der ExtraEnergie GmbH

Postfach 974
09009 Chemnitz
www.prioenergie.de
ExtraEnergie GmbH"


priostrom und priogas sind Marken der ExtraEnergie GmbH.

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