Minidrohne von Facebook soll Internet in ländliche Gebiete bringen

Nach der am Dienstag bekannt gewordenen Übernahme des Oculus Rift Headset-Herstellers, der Oculus VR Company, wurde nun bekannt, wonach Facebook einen kleinen britischen Hersteller einer Minidrohne (tiny drone) übernommen habe, oder zumindest sehr eng mit diesem zusammenarbeite. Das Ziel von Facebook dürfte klar sein: Das schnelle Internet weltweit auch in Regionen zu bringen, welche bislang vom Internet abgeschnitten waren. So gab Facebook am Donnerstag bekannt, wonach man Aerospace und Kommunikations-Experten des NASA's Jet Propulsion Lab sowie dem NASA "Ames Research Center" eingekauft habe – und zwar im Rahmen von Facebooks neuem "Connectivity Lab"-Projekt.

Das amerikanische Social Media-Unternehmen von Mark Zuckerberg, Facebook, entwickelt sich immer stärker hin zu einem Technik-Unternehmen:

Unternehmen wie Facebook möchten offensichtlich ein Netzwerk von Drohnen, Satelliten und der Lasertechnik (Free Space Optic). aufbauen, um ihrem Ziel des "Internet für alle" – beispielsweise auch in Entwicklungsländern – näher zu kommen. Hierfür arbeitet Facebook an der Entwicklung solarbetriebener Drohnen sowie an niedrig-fliegenden "orbit and geosynchronous satellites".

Facebooks Plan soll im Rahmen des Internet.org Projekts umgesetzt werden. Letzten Endes erhofft sich das weltgrößte Social Media-Netzwerk mit Hilfe einer besseren Technik, ein weiteres Wachstum von Facebook zu ermöglichen. Bislang nutzen rund 1,2 Milliarden Menschen Facebook.

Doch dürfte es nicht ganz so einfach werden, wie sich Facebook das möglicherweise vorstellt: In Deutschland gilt es beispielsweise fast als sicher, dass von Firmen kommerziell genutzte Fluggeräte wie Minidrohnen umfangreichen regulatorischen Maßnahmen unterzogen werden müssten: Von einer Genehmigung durch das Luftfahrtbundesamt bis hin zu den üblichen strengen Datenschutzregeln der Telekommunikationsindustrie in Deutschland.

Fakt ist, dass Facebook nicht das einzige Unternehmen ist, welches davon träumt, weltweit das Internet mittels Drohnen oder ähnlichen Flugkörpern zu verbreiten. Bei Google arbeite man daran, dieses mit einer Art Hightech-Luftballon, an welchen man derzeit in der Google-Zentrale in Mountain View arbeitet, zu verwirklichen.

Facebook selbst arbeitet bei seinem Minidrohnen-Projekt mit einer kleinen Firma in Somerset, England, zusammen. So berichtet zumindest die Financial Times (FT), wonach Facebook hierzu die kleine englische Firma Ascenta für "gerade einmal unter 20 Millionen Dollar" gekauft habe. Bis Ende 2013 war die Firma Ascenta als "High Altitude Engineering" gelistet. Dies berichte zumindest eine Person aus dem Umfeld des Unternehmens, schreibt die FT. Auch die Umsätze der Firma scheinen derzeit eher überschaubar zu sein, heißt es in diversen Berichten. So schreibt denn auch die FT, dass Facebook "has acquired the team not the company".

Die jetzt gekaufte Firma Ascenta für die Entwicklung einer Minidrohne zur Verbreitung von Facebook auch in entlegeneren Gegenden der Welt, scheint eher klein zu sein. Die Rede ist von angeblich gerade einmal fünf Personen rund um den Cheftechniker Andrew Cox, 51. Mr. Cox habe in seinem Leben, heißt es, unter anderem bei Qinetiq, gearbeitet - einem Unternehmen für die Militärtechnik. Außerdem sei er eine zentrale Figur gewesen in der Kreation der Zephyr drone. Sie hält als unbemanntes Flugobjekt mit einem Dauerflug von 330 Stunden seit dem Jahr 2010 den Weltrekord.

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