Bewertung: Meliá Caribe Tropical und Natura Park Beach Eco Resort & Spa

Reisebericht - Wer in der Dominikanischen Republik Urlaub machen möchte, muss sich darüber klar werden: Will man durchgestylten Massenurlaub, möglicherweise auf Luxusniveau, oder weniger Glamour am Buffet, im Bad, dafür aber vielleicht die schöneren Strände und mehr Privatheit?

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Urlaub in der Dominikanischen Republik Ende November 2013 - Sonne pur und Karibikfeeling.

Netz-Trends hat sich auf der bei Deutschen, Amerikanern und immer mehr Russen beliebten karibischen Insel, der Dominikanischen Republik, zwei Wochen lang bei Land und Leuten umgesehen. Zudem berichten wir von unserem Aufenthalt in den beiden bekannten Hotels, dem 5-Sterne Melia Caribe Tropical (1998 eröffnet; Melia Hotels; auch lesen: "Melia Hotel Punta Canta: Russischer Tourist von Parasail-Schiff fast tödlich am Bavaro-Strand in Dominikanischen Republik überfahren"), sowie in dem wahrscheinlich doppelt so alten 4-Sterne Hotel, dem Natura Park Beach Eco Resort & Spa. Beide Hotels sind in Punta Cana gelegen. Dabei ist uns schon während der Urlaubsplanung in Deutschland aufgefallen:

Die Dominikanische Republik, von vielen schlicht Dom Rep gekannt, ist sowohl mit den Hotelpreisen als auch den sonstigen Urlaubskosten (Essen, Getränke, Ausflüge) günstiger, als die Nachbarinsel in der Karibik, Jamaika. Auch gibt es in der Dominikanischen Republik tendenziell die schöneren, da individuelleren Hotelanlagen. Doch das alleine war nicht ausschlaggebend für unsere Wahl, sondern der schlichte Umstand, dass die Dom Rep bei den Deutschen, aber auch Österreichern, Schweizern oder Liechtensteinern, deutlich beliebter ist und folglich mehr Reisen dorthin gebucht werden, als auf die Nachbarinsel Jamaika.

Doch bevor man sich Ende November bei 30 Grad sommerlicher Wärme im karibischen warmen Meer bei Tapas, dem bekannten dominikanischen Drink Marijuana oder klassischen Cocktails wie dem Pina Colada & erholen kann, muss der 11 Stunden Flug von Frankfurt a.M. in die Dominikanische Republik überbrückt werden. Auch wenn Businessclass-Sitze auf Interkontinental-Flügen zweifelsfrei die angenehmere, dafür aber teurere Wahl sind, flogen wir in die Dominikanische Republik ab Frankfurt a.M. mit der Condor. Schon beim Einsteigen ins Flugzeug fällt uns auf: Die Businessklasse der Condor macht auf den ersten Eindruck nicht einen ganz so guten Eindruck wie in der Lufthansa.

afür bietet die Condor durchaus bequeme Ecoclass-Sitze. Allerdings sind sie, wie bei vielen anderen Airlines, recht eng bestuhlt, mit wenig Freiheit für die Füße. Menschen über 1.85 Meter passen kaum mehr bequem in die Sitze. Dennoch freuen wir uns: Wir sitzen und wir fliegen – dorthin, wo es jetzt warm ist und nicht kalt – in die Dom Rep. Da leider zwei Plätze am Fenster nicht mehr zu haben waren, sitzen wir auf Gangplätzen in des Flugzeugs Mitte und obendrein hintereinander. Schade.

Unsere Nachbarn sind Schweizer. Die 11 Flugstunden gehen zwar, wie meist auf solch langen Strecken, schneller vorbei, als Anfangs befürchtet, doch zappen wir uns immer wieder lustlos durch das langweile Movie-Programm von Condor. Vom versprochenen multimedialen Airline-Entertainment sehen wir jedenfalls nicht viel. Das Bordessen von Condor ist ähnlich geschmacklos und langweilig wie bei Lufthansa.

Mein Sitznachbar in der Condor Maschine, Peter, erzählt mir, wonach sein Vater bis vor 10 Jahren viele Jahre in Punta Cana ein kleines Familienhotel geführt habe. Heute sei sein Vater aber krank. Das Hotel habe er deshalb verkauft. Sein Vater lebe jedoch nach wie vor in Punta Cana. Ihn wolle er jetzt zwei Wochen besuchen. Da er selbst 11 Jahre lang in Punta Cana als Kind aufgewachsen sei, spreche er fließend Spanisch und Deutsch - ein klarer Vorteil auf der Dom Rep.

Viele sprechen auch deutsch

Das weiß man auch in der Reiseindustrie: Viele Servicekräfte in den Hotels sprechen in der Dominikanischen Republik Englisch. Vielsprachig sind aber vor allem die freiberuflichen Freizeit-Agenten am Strand. Die sprechen häufig neben Englisch auch Deutsch oder Französisch. Oft bringen sie sich das selber bei, erzählt uns einer jener Agenten, Pedro. "Leider kann ich aber noch kein Russisch", sagt er. Immer mehr "Ruski" würden seit zwei Jahren plötzlich auf der Dominikanischen Republik Urlaub machen, sei ihm aufgefallen. Doch nicht nur ihm. Auch uns: Egal wo wir sind – überall hören wir russisch.

Dabei fällt uns die Tendenz der Russen zu übertriebener monotoner Farbwahl in der Kleidung auf. Trägt ein Mann weiß, so ist vom Hut, über das Shirt, der Hose bis hin zu den Schuhen alles weiß. Trägt eine Russin am Strand einen grünen Bikini, so ist häufig ihr Sonnenhut in der gleichen grünen Farbe, das Tuch, das sie um die Hüften hüllt ebenso, wie manchmal die Strandschuhe. Für Russen ist scheinbar so ein modisches Signal ein Symbol für "wir haben es geschafft, wir gehören zur besseren russischen Gesellschaft".

Unser Freizeitagent, Pedro, erzählt uns weiter, er arbeite mit circa 2.000 anderen freiberuflichen Freizeitagenten am Strand für ein großes spanisches Unternehmen. Sein Verdienst liege im Schnitt zwischen 500 und 1000 US-Dollar. Abhängig ist das, wie viele Freizeit-Trips er verkaufen kann. Zur Auswahl stehen in der Dominikanischen Republik nicht so viele unterschiedliche Ziele. Beliebt ist ein Tagesausflug mit einem Speedboat oder Katamaran auf eine der schönsten Karibikinseln, nach Saona Island (empfehlenswert!!!).

Populär ist zudem ein Trip in die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, nach Santa Domingo. Doch Achtung: Die Agenten schwindeln hier häufig mit Zeitangaben vorsätzlich die Touristen an. So erzählt uns ein Freizeitagent, der Trip würde von unserem 5-Sterne-Hotel Melia Caribe Tropical, Nahe dem Örtchen Bavaro (Punta Cana), circa zweieinhalb Stunden mit dem Bus dauern.

Doch die Wirklichkeit sah anders aus: Geschlagene knappe 13einhalb Stunden waren wir unterwegs – von 6.30 Uhr am Morgen bis abends um 20 Uhr. Davon waren wir gerade einmal etwas mehr als 3 Stunden in Santo Domingo. Dort durften wir uns dünne 35 Minuten von der Reisetruppe – circa 40 Personen – absetzen. So konnten wir wenigstens hektisch am Marktplatz vor der berühmten (aber im Innenraum definitiv nicht sehenswerten) Kathedrale hinsetzen.

Auf den Bänken um uns herum sitzen Leichte Mädchen und Jungs, die versuchen, mit uns ins Geschäft zu kommen. Zwei von ihnen geben wir schließlich zwei Dollar, mit der Bitte, uns doch unser Bier Presidente trinken zu lassen. Wer dennoch glaubt, unbedingt eine Affäre in Santa Domingo anfangen zu müssen, dem sei die Warnung ins Buch geschrieben: Auch wenn in der Dominikanischen Republik Minderjährige ihre Sexdienste anbieten – das ist auch auf der Karibikinsel illegal und wird hart bestraft.

Vorsicht vor Kriminalität - aber keine Panik

Zudem sind Erpressungen gegen Touristen, die in Sexfallen tappen, durchaus nicht ausgeschlossen. Auch sollte auf Safer-Sex geachtet werden. HIV ist auch in der Karibik weit verbreitet und man sieht es definitiv niemandem an. Absolut abraten sollte man von irgendwelchen Mopedfahrern, die sich abends gerne vor oder in der Nähe von Hotels zeigen, um Touristen ein kurzes Sexabenteuer für 30 Dollar anzubieten. Gerade wenn es dunkel ist, weiß niemand, wohin solche Mopedfahrer einen Touristen oder eine Touristin bringen und ob am Ende Sex steht, oder nicht doch ein Raubüberfall.

Die Kosten für die Bus-Tour nach Santa Domingo waren jedenfalls gepfeffert: Für zwei Personen zocken die Betreiber solcher Touren 150 bis 200 Dollar ab. Das ist für ein Land, wie die Dominkanische Republik, sehr viel Geld. Eine Bustour bringt den Betreibern leicht bis zu 3.000 Euro Umsatz pro Tag. Dafür müssen manche Dominikaner mehr als ein ganzes Jahr arbeiten gehen.

Getränke an Bord oder ein kleines Lunchpaket gab es auf der rund 170-Kilometer Hinfahrt nicht. Auf der Rückfahrt gibt man uns einige Krümel eines seltsamen Käses mit einem kleinen abgebrochenen Stückchen Trockenbrot. Angeblich wird es nach dem Rezept der Ureinwohner gebacken, wird aber abgepackt in Supermärkten angeboten. Unser Urteil: Das Brot und den Käse kann man sich schenken. Es schmeckte nach nichts.

Negativ aufgefallen ist uns schon der Beginn der Fahrt vom Hotel Richtung Santa Domingo. Zunächst handelte es sich um einen klassischen kleinen weißen 6-Sitzer-Bus. Doch dieser brachte uns lediglich nach Zwischenstopps in drei anderen Hotels (immer sehr nervig und langwierig) nach über einer Stunde zu einem großen Reisebus, der bereits von zahlreichen anderen Zuliefer-Autos mit Touristen bestückt worden war.

Keine Frage: Logistisch ist das durchdacht, aber komfortabel für die Touristen ist es nicht gerade. Mit dem riesigen gelben Reisebus ging es dann in einer Endlosfahrt durchs Land – mit einem circa 25-Minütigen Zwischenstopp an einem der unvermeidlichen Shops, in die man Touristen massenhaft karrt. Geschlagene vier andere Reisebusse warteten dort bereits. Selbst auf der Rückfahrt karrte man uns in den exakt gleichen Touri-Shop, entgegen unserer Bitte, noch einmal hin.

Erschwerend kommt hinzu: Auch 80 Jahre nach dem Bau der ersten Autobahn in Deutschland, ist die Infrastruktur in der Dominikanischen Republik immer noch nicht wirklich vorzeigbar: Züge gibt es nicht und die Autobahn von Punta Cana nach Santa Domingo ist ein nicht fertig gestellter Flickenteppich im November 2013. Das Projekt verschlingt hunderte Millionen Euro und ist eine Mammutaufgabe für die Regierung.

Immer wieder soll es Zwischenfälle mit armen Einheimischen gegeben haben, deren ärmliche Holzhütten sich so manches Mal im Einzugsgebiet der derzeit im Bau befindlichen Autobahn befanden. So sehen wir alle paar Tausend Meter Soldaten oder Polizisten mit Maschinengewehren im Anschlag, die wohl Überfälle auf die Bautrupps oder Diebstähle verhindern sollen. Doch der Bau geht immerhin voran. Wann die Autobahn endlich fertig ist – niemand weiß es. Doch es könnte noch Jahre dauern.

Jedem Urlaubsland seine Grotte für Touristen

Auflockerung vom stressigen Tagesausflug mit dem Touri-Bus bereitete kurz vor Santa Domingo ein Abstieg in eine Jahrtausend alte Grotte. Ja, sie war nicht schlecht. Sie gehört weltweit aber auch nicht zum Besten an Grotten, die es zu besichtigen gibt. Seit 1973 ist sie für Touristen zugänglich. Entsprechend sieht die in die Jahre gekommene Infrastruktur in der Grotte aber aus – sprich die Treppen für den Hinab- und Aufstieg sowie die kleinen Plateaus aus billigen Kacheln direkt vor dem Gewässer.

Unser Tourguide versucht uns die Grotte damit schmackhaft zu machen, wonach der Eintritt immerhin in den bereits bezahlten 150 bis 200 Dollar für zwei Personen enthalten wäre, ebenso das Kolumbus-Schloss in Santa Domingo sowie die Kathedrale in Santa Domingo. Wer privat in die Grotte wolle, ohne Reisetrupp, der müsse 22 Dollar pro Person bezahlten - was man sich definitiv schenken sollte. Denn letztlich hat fast jedes Urlaubsland irgendwo eine Grotte, in die Touristen geschleppt werden.

Unser Tipp: Klar muss man einmal den 500 Jahre alten Palast des Kolumbus in Santa Domingo gesehen haben, auch ist die Altstadt durchaus sehenswert. Aber einfacher geht das, wenn man einmal eine Karibiktour auf einem Kreuzfahrtschiff von Aida & Co. bucht. Die halten in einem einwöchigen Urlaub direkt in zahlreichen attraktiven Häfen in der Karibik oder Lateinamerika und ersparen einem die über Landstraßen gehende Tour mit einem Bus von Punta Cana bis nach Santa Domingo. Außerdem stehen einem dann wirklich über 8 Stunden in Santa Domingo zur Verfügung und nicht nur, wie in unserem Fall, etwas mehr als 3 Stunden.

Wer dennoch von der Ostküste Punta Cana nach Santa Domingo möchte, der könnte sich ein privates Auto mieten. Zwar bieten einige Hotels neuerdings den Mini Cooper für 300 Dollar pro Tag an. Doch geht es deutlich billiger – worauf aber die Hotels leider nicht hinweisen. Fast in keinem Hotel finden wir die sonst üblichen Hinweisschilder auf Autovermietungen. Denn die Hotels dürften, das nehmen wir zumindest an, eine Commission, also eine Provision, beziehungsweise auf Spanisch eine Remuneration, pro Touristen und organisierter Tour erhalten.

Günstig Autos mit Vollkasko mieten, statt teure 13-Stunden-Bustouren nach Santa Domingo

Nur durch Zufall entdecken wir an einer Straße den Autovermieter Carrentals.com. Die Verkäuferin dort, eine Fanny, bietet uns einen schlichten Kia Picanto mit vier Türen an – für gerade einmal 45 Dollar am Tag (Telefon: 01-809-7965639). Dabei sei es, behauptet sie zumindest, angeblich kein Problem, dass der Autovermieter uns das Auto direkt ins oder vor das Hotel Melia Caribe Tropical bringe. Wer nicht selbst fahren möchte, für den gibt es einen "Prestige Limousine-Service" (limousine-service.com). Hier steht dann ein persönlicher Fahrer für den Tagesausflug im Privatwagen zur Verfügung.

Ähnliche Services kennen wir aus Ägypten. Für rund 70 Euro fährt beispielsweise ein Privatchauffeur in seinem Privatwagen (kein Luxus, aber ausreichend) von El Gouna nach Luxor (one-way). Wie teuer das in der Dominikanischen Republik ist, konnten wir während unseres Aufenthaltes nicht recherchieren. Doch wie immer gilt: Auch in der Dom Rep muss gehandelt werden – sprich 50 Prozent vom eingangs geforderten Preis sind häufig drin.

Wichtig ist: Auf jeden Fall sollte beim Vor-Ort-Mieten von Autos auf eine Vollkasko-Versicherung Wert gelegt werden. Diese sollte man sich mit allen Klauseln definitiv schriftlich mit Vertrag vorlegen lassen und auch lesen, ob wirklich auch bei Autodiebstahl oder eingeschlagenen Scheiben bezahlt wird. Wichtig ist zudem: Unbedingt auf Geschwindigkeitsregeln achten.

Wir haben Geschichten gehört, dass Polizisten im Land, denen Korruption zur Aufbesserung ihres kärglichen Monatslohns häufig bekannt ist, von Touristen schon einmal 100 oder 200 Euro versuchen zu erpressen, wegen angeblichen Verstoßes gegen eine Straßenverkehrsrichtlinie. Hier sollte man handeln, aber zahlen – jedoch keinesfalls 200 Euro, sondern maximal 50 bis 70. Auch sollte man sich den Namen des Polizisten merken und sich an die durchaus kompetente und hilfsbereite Touristenpolizei, die in der Dom Rep in der Nähe von Hotels fast immer präsent ist, wenden. Am besten schon vor Abfahrt sich eine Telefonnummer einer solchen Dienststelle im Hotel geben lassen und im Notfall dort anrufen oder sich später dort melden (am besten heimlich das Nummernschild des Polizeiwagens, der einen angehalten hat, notieren oder abfotografieren).

Unser Tipp: Alleine in der Dom Rep keinesfalls in einem teuren oder auffälligen Wagen in Regionen mit einer hohen Kriminalitätsrate, wie nach Santa Domingo, fahren. Bescheiden und unauffällig sowohl in der Kleidung wie mit dem Auto – das bewahrt vor einem unerfreulichen möglichen Raubüberfall oder gar einem gestohlenen Auto. Auch sollte man nie seine sämtlichen Unterlagen bei sich haben.

Sprich: Am besten nur limitiert Bargeld (Dollar, Euro oder die Landeswährung) und auf Kreditkarten verzichten. Zudem sollte das Smartphone nicht jedem Einheimischen unter die Nase gerieben werden. Schmuck sollte man nicht bei sich tragen – zumindest keinen, dessen Verlust man jahrelang betrauern würde. Im Falle eines Überfalls nicht den Helden markieren, sondern 20 oder 30 Dollar rausrücken und übergeben. Leben und Unversehrtheit sind wichtiger, als alles andere.

Direkt am offiziellen Parkplatz zur Grotte, dort wo unser Touri-Bus parkte, sehen wir einen bei Amerikanern beliebten Luxus-Geländewagen, einen Hummer. Die Scheibe rechts hinten ist eingeschlagen, die Scherben liegen am Boden. Den oder die Täter scheint es nicht gestört zu haben, dabei möglicherweise erwischt zu werden. Wahrscheinlich haben sie eine Tasche auf der Rückbank des Wagens entwendet.

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