Brasilien WM: Reisetipps und Sicherheit in Rio de Janeiro

Zu den größten Attraktionen in Rio de Janeiro gehören der 1931 eingeweihte Cristo Redentor (Christus-Statue, oder Christus der Erlöser - 38 Meter hoch) auf dem 710 Meter hohen Morro de Corcovado-Berg sowie der Pão de Açúcar (Zuckerhut, beziehungsweise auf engl. Sugarloaf). Auf den Zuckerhut fährt man am besten mit dem Sugarloaf cable car (auf portug. bondinho), also der 1912 eröffneten Seilbahn. Jährlich fährt sie rund 37 Millionen Touristen. Tickets kauft man am besten morgens zwischen acht und vor zehn Uhr oder zwischen 12 Uhr und 13 Uhr - besonderer Andrang herrscht zwischen 10 und 11 Uhr und 14 und 15 Uhr.

Berühmt: Das Neujahrs-Feuerwerk an der Copacabana in Rio de Janeiro.

Noch gut 100 Tage bis zur Fußball WM in Brasilien, welche am 12. Juni 2014 startet. Doch so schön das Land ist - viele sorgen sich auch um ihre Sicherheit. Denn die Kriminalität ist in Rio de Janeiro groß. Netz-Trends war vor Ort und hat sich umgesehen. Hier unsere Tipps zu Rio:

Lange Warteschlangen für die Seilbahn zum Zuckerhut (Foto) sind keine Ausnahme, sondern üblich (90 bis 120 Minuten Wartezeit einplanen). Der Fahrpreis mit der Seilbahn liegt Sonntags für Hin- und Zurück bei 19 Euro pro Person (R$62,00; Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos). Abends ab 18 Uhr kostet das Ticket rund die Hälfte. Die offizielle Webseite von Rios Seilbahn lautet: bondinho.com.br/site/en/. Wer es exklusiv mag, für den bietet der Seilbahnbetreiber unter dem Homepage-Stichwort "Corporate Events" auch die Möglichkeit, private Partys auf dem Zuckerhut zu buchen (für 30 bis 2.500 Personen).Warteschlange von der Säule (links im Bild) bis zum Eingang: Wer die Seilbahn zum Zuckerhut nehmen möchte und zur falschen Zeit kommt, muss bis zu zwei Stunden warten. Besser: Nicht zu den Stoßzeiten hingehen. Eine Seilbahn kann 65 Personen transportieren.Foto: cc

Die Fahrt zum Zuckerhut geht über zwei Stationen und dauert jeweils 3 Minuten. Die erste Fahrt geht vom Praia Vermelha (Red Beach) zum Berg Morro da Urca (Urca Hill) 220 Meter hoch. Die zweite Fahrt geht dann vom Morro da Urca zum eigentlichen Zuckerhut (Pão de Açúcar, beziehungsweise dem Sugarloaf Mountain) und geht auf eine Gesamthöhe von 528 Meter.

Dass die Christusstatue in Rio de Janeiro nicht nur eine Touristen-Attraktion ist, sondern auch eine hervorragende kapitalistische Einnahmequelle, belegen eindrucksvolle Umsatzzahlen. Nach Schätzungen nimmt die Betreiberfirma jährlich um die 70 Millionen Euro an Eintrittsgeldern von den Touristen für einen Besuch der Christusstatue ein. Ein Teil der Millionen-Einnahmen muss als Steuer an die Stadt Rio abgegeben werden (Auskünfte bieten auch Standardveröffentlichungen z.B. im jornaldocommercio.com.br). Am besten fährt man zur Christusstatue nicht zeitaufwendig mit einem Bus (180, 184, 583 oder 584; beziehungsweise mit einem Tagesausflug Buss), sondern mit der Zahnradbahn, der Cosme Velho (Rua Cosme Velho 513; täglich von 8.30 Uhr bis 20.00 Uhr).

Als weiterer architektonischer Höhepunkt eines Rio-Besuches kann die Catedral Metropolitana Rio de Janeiro genannt werden (wenngleich sie innen recht schlicht ist), aber auch der berühmte Sambódromo (Anlage des Karnevals in Rio) sowie das berühmte Maracanã-Stadion, in dem am 13. Juli 2014 das Finale der Fußball WM 2014 durchgeführt wird.

Berühmt und auch abends schön anzusehen: Rios bunte Treppen Escadaria Selarón des chilenischen Künstlers Jorge Selaron im alten Künstlerviertel Lapa.Foto: cc

Ebenfalls vor allem abends ein beliebtes Ausflugsziel sind die bunten Treppen Escadaria Selarón des chilenischen Künstlers Jorge Selaron in Rios Künstlerviertel Lapa. Doch Achtung: Die Treppen sind zwar hell beleuchtet und bis circa 23 Uhr ist auch die brasilianische Militärpolizei im Gebiet anwesend, doch viel später sollte man sich dort nicht aufhalten. Immerhin gibt es zwei nette Restaurants in der angrenzenden Straße, in welchen man gut ein Bier trinken kann oder abends noch essen gehen kann.

Berühmtes und beliebtes abendliches Ausgehviertel: Rios altes Künstlerviertel Lapa. Im Hintergrund die älteste christliche Kirche von Rio, ein Kloster.

Grundsätzlich gilt aber in Rio: Nie teure Dinge bei sich tragen, möglichst keinen Schmuck, keine teuren Uhren oder Kleider. Auch die Kameraausrüstung sollte eher einfach sein. Aus Sicherheitsgründen sollte man die Fotos jeden Abend in seinem Hotelzimmer auf seinen Computer herunterladen. Denn es kann durchaus vorkommen, dass sowohl Touristen wie Touristinnen von Einheimischen ausgeraubt werden.

Ein altes Aquädukt in Rios altem Künstlerviertel Lapa. Doch Achtung: Nach 21 Uhr sollte man in den einsamen Straßen des Viertels nicht mehr unterwegs sein - Überfallgefahr!Foto: cc

Zwei junge Frauen erzählen uns, wonach man ihnen abends gegen 18 Uhr (eine beliebte Diebeszeit) ihre Fotoausrüstung sowie ihre Portemonnaies "abgenommen" habe. Tipp: Bei einem Raubüberfall keine große Gegenwehr, Sachen überlassen, Gesichter aber merken und anschließend, sofern möglich, die Polizei informieren.

Im berühmten Maracanã-Stadion in Rio findet am 13. Juli 2014 das Finale der Fußball-WM statt.Foto:

Ebenfalls schön ist der Floresta da Tijuca, ein in Rio liegender Nationalpark. Dabei warnen wir: Eine Bus-Tagesrundtour durch Rio für 180 bis 220 Brasilianische Real pro Person (BRL; 56 Euro bis 68 Euro) kann man sich sparen. Wir wurden morgens um 10 Uhr abgeholt, und erreichten erst wieder gegen Abend um 21 Uhr nach einer sehr stressigen Tour unser Hotel am Zuckerhut. Auf 90 Minuten Fahrzeit oder Wartezeit (auf andere Bus-Reisende der Rio-Rundtour) kamen im Schnitt nur 15 bis 20 Minuten tatsächliche Besichtigungen.

Rios berühmter Zuckerhut.Foto: cc

Als besonders stressig erwies sich die Stadtrundfahrt mit dem Bus hin zur Christus-Statue, dem in Rio de Janeiro bekannten Cristo Redentor, also Christus der Erlöser. Der in den 1920er Jahren erbaute Christus-Koloss auf einem Berg in Rios Nationalpark, dem Floresta da Tijuca, erwies sich als Horrortour pur. Zunächst mussten wir gut 45 Minuten aus Rios Innenstadt über enge holprige Straßen in unserem Touristen-Bus den Berg hinauf.

Zur Christusstatue lieber mit der Zahnradbahn als mit dem Bus oder Taxi

Dort wurde dann geparkt - und sich in eine wartende lange Menschenschlange eingereiht (zwei Tage nach Silvester 2013/2014). Nach rund einer Stunde stehen wir schließlich an einem weiteren kleinen Bus. Der bringt uns wiederum in einer 8-Mann-Gruppe ein weiteres Stück den Berg hinauf - wie alle anderen Touristen, die sich nicht für die Zahnradbahn entschieden hatten auch.

Was wir aber nicht wussten: Hätte unser Touristenführer nicht bereits vorab Eintrittskarten für die Christus-Statue gehabt (man kann sie nur vom Sockel besichtigen, ein Aufstieg auf die Statue selber ist für Touristen nicht möglich), hätten wir uns umsonst in die Menschenschlange gestellt. Denn zuerst muss man in einer Nebenschlange an einem kleinen Häuschen die Tickets kaufen und dann stellt man sich wiederum in die Hauptschlange, die die Reisenden in den Bussen hinauf zu der Christus-Statue fährt. Wer das nicht weiß, steht sich für nichts und wieder nichts die Beine in den Bauch.

Oben bei Christus angekommen, steigen wir noch einmal viele Treppen empor. Tausende Menschen bestaunen hier den scheinbar uns beschützenden Koloss aus Stein, machen Christus-Faxen mit ausgebreiteten Armen - für die Fotos oder Videos, oder nur zum Spaß. Der Blick auf Rio selber ist sehr gut - allerdings nicht so gut, wie wir es von einem niedrigeren Hügel, den wir für circa 15 Euro mit einem Taxi befahren hatten, erzielen konnten. Denn in Rio gilt durchaus nicht die These, je höher der Berg, desto besser ist die Sicht.

Exklusiv: Mit dem Hubschrauber einen Rundflug über Rio und den Zuckerhut und anschließend sich auf dem Nachbarberg des Zuckerhuts, dem den Morro da Urca, absetzen lassen zum Dinner. Silvester kosten Karten hier oben 400 Euro - mit einer wunderbaren Aussicht auf Rio bei Nacht.Foto: cc

Rios Charme liegt im Zusammenspiel zwischen sommerlicher Gluthitze, einem stets angenehm leicht wehenden Wind, einem gen Abend sich über der Stadt ausbreitenden leichten Dunstschleier - verbunden mit einem phantastischen Spiel von Licht und Schatten. Erst wenn all diese Faktoren zusammentreffen, erzielt Rio de Janeiro seinen wahren Charme.

Als Horror erwies sich dann wieder die Abfahrt von der Christus-Statue in Rio. Während die eine Hälfte unserer Tagesauflügler noch Fotos von dem Koloss machten, stellten wir anderen Touristen uns brav, wie es unser Touristenführer gesagt hatte, in die Menschenreihe, welche auf einen der kleinen Busse wartete. Sie sollten uns in kleinen Gruppen wieder vom Berg hinunter zu unserem eigenen Bus bringen…. Aber es zog sich hin.

Geschlagene 45 Minuten dauerte es auch hier, bis die Menschenschlange durch immer und immer wieder eintreffende Minibusse schließlich so weit geschrumpft war, dass auch wir in einen solchen Minibus steigen durften.

Weltberühmt: Cristo Redentor - die Christus-Statue in Rio, auch bekannt als Christus der Erlöser.Foto: cc

Dolce Vita auf brasilianisch...

Nach einer gut zehnminütigen Fahrt mussten wir unten wiederum eine gute Stunde warten, bis die verbleibenden anderen Touristen schließlich zu uns gestoßen waren. Sie hatten sich von der Christus-Statue oben auf dem Berg nicht lösen können - und unsere Nerven entsprechend strapaziert.

Silvester in Rio de Janeiro im Jahr 2013/2014 an der Copacabana.Foto: cc

Als die restlichen Touristen schließlich zu uns gestoßen waren, fahren wir schließlich in geschlagenen weiteren 45 Minuten wiederum vom Parkplatz am Berg hinunter ins Tal. Wer glaubt, sich mit einem Taxi zur Christusstatue den Berg hinauf fahren lassen zu müssen, der sollte das nötige Kleingeld mitbringen, denn oben an der Statue gibt es keinen Taxistand. Das bedeutet: Man muss mit dem gleichen Taxi den Berg später wieder hinunterfahren, wie man hinauf gefahren ist. Doch ein Restrisiko bleibt – für den Fal, dass der Taxifahrer mit jemand anderem wieder hinunterfährt.

Hunderttausende Menschen schieben sich durch Rios Straßentunnel nach dem Ende des Neujahres-Feuerwerks an Rios Stränden.Foto: cc

Doch Rio wäre nicht Rio, wenn dort - wie in ganz Brasilien - nicht das gute alte deutsche Sprichwort Minute für Minute, Stunde für Stunde, Tag für Tag gelten würde: Was interessiert mich mein Gequatsche von vorhin??? Das heißt: Eine Zusage oder Aussage eines Brasilianers zählt häufig faktisch nichts, Null. Die Brasilianer kennen das Wort Zuverlässigkeit nicht oder nur sehr eingeschränkt.

Spass pur bei bulliger Hitze: Massenbaden an der weltberühmten Copacabana - Stolz aller Brasilianer.Foto: cc

Ein deutscher Guesthouse-Betreiber in Rio erzählt uns diese Anekdote: Er habe einem Brasilianer, der traurig war, dass sein Vater kein Geld habe, aber dringend operiert werden müsse, 4.000 Euro im vereinbarten Tauschgeschäft überlassen. Dafür habe der Brasilianer ihm versprochen, das Dach seines Guesthouses zu reparieren. Kaum hatte der Brasilianer das Geld – den er bereits seit Monaten kannte – war der Brasilianer mit dem Geld Nimmerwiedersehen verschwunden. Die Zusage des Brasilianers, er kümmere sich um das Dach – war nichts wert. Dolce Vita auf brasilianisch.

Dennoch sollte man nicht vergessen: Brasilianer sind in der Regel freundlich, herzlich und auch Fremden gegenüber offen. Die eigene Attraktivität ist vielen Brasilianern wichtig. Wie wichtig, lässt sich schon beim Blick in eine der kostenlosen Regionalen Wochenzeitungen, beispielsweise der in Geschäften oder Restaurants ausliegenden Anzeigenzeitung "Posto Seis O Jornal De Copacabana" (postoseis.com.br) erkennen (1996 gegründet): Anzeigen von Schönheitskliniken (Bauch- und Schenkelstraffung), Zahnärtzen, Reuma-Praxen, Fitnessstudios oder Sportausrüstungs-Geschäften gehören hier zum Standard.

Am weltberühmten Beach Copacabana in Rio.Foto: cc

Wer in Rio de Janeiro ist, der sollte sich natürlich ein Bad am Strand der Copacabana nicht entgehen lassen. Doch auch hier gilt: Es kann Stranddiebe geben, also niemals zu zweit ins Wasser gehen, sondern lieber getrennt – einer passt auf die Sachen auf. Lecker sind die Cracker mit Fischgeschmack, die an Rios Stränden gerne verkauft werden. Sehr erfrischend dazu schmeckt ein kühles Bier, das es ebenfalls recht preiswert für rund 1 Euro in der Dose zu kaufen gibt.

Niemals teuren Schmuck oder teure Kameras durch Rio spazieren tragen

Empfehlenswert ist Rio natürlich auch an Silvester: Es gibt kaum eine Stadt (von Singapur abgesehen), in der man so ausgefallen und wunderbar ins Neue Jahr rein feiern kann, wie an der Copacabana. Mindestens zwei bis drei Millionen Menschen strömen gut drei bis vier Stunden vor dem Jahreswechsel zum Strand, feiern dort auf mitgebrachten Decken, essen, trinken, hören Musik.

Beliebtes bürgerliches Viertel, stark europäisch geprägt, in Rios Hügeln. Die an wohlhabende Patrizierhäuser erinnernden Villen in der Gegend belegen: Rio hatte und hat immer noch eine reiche Mittelschicht und nicht nur Armut. Die in Villen lebenden Bewohner Rios machten häufig vor über 100 Jahren mit dem Handel nach Europa ihr Vermögen. Foto: cc

Auch hier gilt: Es gibt viele Taschendiebe, die das Gewühle an Menschen ausnutzen und gerne Touristen beklauen. Deshalb sollten weder teure Sonnenbrillen an den Strand mitgebracht werden, noch sollten Kreditkarten in der Hosentasche sein. Am besten ein wenig Geld und ein Schlüssel, das wars. Je weniger man in Rio dabei hat, desto weniger kann geklaut werden.

Besonders spektakulär ist in Rio das Silvester-Feuerwerkt: Über 15 Minuten schießen Feuer-Kaskaden gen Himmel – ein weltweit recht einmaliges buntes Stimmungs-Spektakel. Empfehlung: Ist das Feuerwerkt vorbei, strömen auf einen Schlag Hunderttausende Richtung Copacabana-Street. Hier gilt es: Vorsicht, denn die Menschenmassen sind so drastisch, dass man leicht Angst hat, zerquetscht zu werden. Am besten ist es deshalb, man wartet entweder noch eine gute Stunde nach Ausklang des Feuerwerkes ab oder verlässt seinen Platz bereits, solange das Feuerwerkt noch gen Himmel schießt.

Berühmt: Die Kathedrale von Rio - aber innen ist sie eher schlicht. Ob man sie wirklich bei einem Rio-Besuch sehen möchte, ist jedem selbst überlassen. Fakt ist: Es gibt weltweit schönere Kirchen... Deshalb unser Tipp: Rios Kathedrale ist ein Kann, kein Must.Foto: cc

Tipp: Auch wenn viele Menschen meinen, man könne an Silvesterabend in Rio kein Taxi erwischen, so war unsere Erfahrung eine andere: Zumindest in Richtung Copacabana-Strand konnten wir ein Taxi ordern, aber nach dem Feuerwerk mussten wir gut 30 Minuten zurück zum Hotel laufen – da ging einfach nichts mehr auf Rios Straßen. Taxis sind in Rio recht günstig - eine 45-minütige Fahrt vom Flughafen ins Zentrum kostet rund 25 Euro, eine 20-minütige Fahrt in der City im Schnitt zwischen 6 und 8 Euro. Die offiziellen und mit Taximeter ausgestatteten Taxis gelten als sicher und zuverlässig.

Wer die Massen an Rios Stränden an Silvester meiden möchte und Silvester etwas exklusiver verbringen möchte, der sollte sich entweder im wunderbaren Luxushotel Copacabana Palace einquartieren (hier gibt es einen eigenen Dachterrassen-Swimmingpool und exklusive Restaurant-Balkone mit Blick zum Feuerwerk). Alternativ kann man Silvester im Open-Air-Restaurant des Nachbarbergs des Zuckerhuts, auf dem Morro da Urca, feiern. Am besten kommt man auf den Berg zu Fuß (30-minütige Bergwanderung mit gutem Schuhwerk, da schlechte Wege!; anstrengend in der Hitze, aber ein schönes Erlebnis) oder mit der Bondinhos (Seilbahn; cable cars).

Wenige Stunden vor der Silvesterparty auf dem Nachbarberg des Zuckerhuts, dem Morro da Urca - das Restaurant wird vorbereitet. Unser Tipp: Auf dem Morro da Urca ist die Sicht besser als auf dem höher gelegenen Zuckerhut, es windet auch weniger.

Die Seilbahn gleitet den Berg hinauf von der Station Praia Vermelha und bietet einen wunderbaren Blick auf die City von Rio sowie die Guanabara Bay. Wer Silvester auf dem Morro da Urca feiern möchte, der muss nach dem Stichwort "Réveillon do Morro, the New Year's Eve party hosted by Companhia Caminho Aéreo Pão de Açúcar" im Internet recherichen. Parallel kann auch direkt auf dem Zuckerhut Silvester gefeiert werden (promoted by Morro da Urca Entretenimento - hier müssen Interessierte im Internet nach den Stichworten "Morro da Urca and Pão de Açúcar, or the Sugarloaf" recherchieren (Anfragen zur Silvesterparty über die offizielle Seilbahn-Betreiberfirma; Homepage: bondinho.com.br/site/en/contact/ oder per Email: sac@bondinho.com.br oder Telefon +55 (21) 2546-8400, beziehungsweise +55 (21) 2542-1641).

Silvester in Rio - nobel oder mit zwei bis drei Millionen Feiernden an der Copacabana

Wer exklusiv auf dem Nachbarberg des Zuckerhuts, dem Morro da Urca, Silvester feiern möchte, der muss allerdings tiefer in die Tasche greifen: Rund 400 Euro pro Person und Tisch-Platz (weiße Tischdecken; also eher sommerliche Abendgarderobe) muss man dort für die Restaurant-Terrasse und den fantastischem Blick auf das nächtliche Rio und das Feuerwerk bezahlen. Doch Achtung: Wirklich top sind die besten Plätze mit Blick direkt auf Rios City. Hier sollte man gegebenenfalls nachfragen, nicht dass man einen Tisch am Rande mit schlechterem Blick zugeteilt bekommt. Wichtig: Die Tische sind an Silvester begehrt, am besten Monate im Voraus bereits reservieren.

Rios Militärpolizei wirkt manchmal etwas bedrohlich, dient aber der Sicherheit der Stadt und damit auch der Touristen.Foto: cc

Wer sich in Rio überhaupt nicht auskennt, dem empfehlen wir: Die besten Hotels sind in Rio in Strandnähe – und zwar an der Copacabana oder dem berühmten und etwas exklusiveren Nachbarstrand, dem Ipanema-Strand. Ipanema heißt auch der angrenzende Stadtteil in Rio. Hier kann man abends sehr schön in guten Restaurants mit Outdoor-Bereich essen – zu Preisen, wie sie in Städten wie München auch verlangt werden.

U-Bahn in Rio. Tagsüber kann man sie in Rios Innenstadt zu zweit gut verwenden, ab 18 Uhr sollte man sie meiden. Grund: Es gibt weder an den Bahnsteigen noch in den Zügen Kameraüberwachung. Je weniger Fahrgäste, desto gefährlicher kann es werden. Immerhin: Zwischen den Wägen lässt sich im fahrenden Zug hin- und herlaufen, da sich die Zwischentüren manuell öffnen lassen. Die Züge sind sauber und recht modern, auch die Bahnsteige.Foto: cc

Einen großen Salat gibt es beispielsweise für um die 10 bis 13 Euro pro Person. Wichtig: Nervig ist es in Rios Restaurants im Stadtteil Ipanema teilweise, dass man vorbestellen muss, sich also einen Tisch reservieren muss. Das ist zwar nicht überall so, kann aber vorkommen. Hier muss man sich dann entscheiden: Geht man überhaupt in so ein Restaurant und steht sich dann die Füße vor dem Eingang platt – allenfalls noch mit einem Bier in der Hand ausgestattet – oder meidet man solche Ländern nicht komplett (wie wir es taten). Neben der Copacabana und Ipanema ist auch der Strand und Stadtteil Leblon eine gute geografischen Wahl für den Urlaubsaufenthalt in Rio.

Rio das sind auch viele billige Plattenbauten in Strandnähe

Trotz der durchaus guten Restaurants in Rio und der wunderbaren Lage der Stadt direkt am Meer, eingerahmt von malerischen Bergkuppen, bleibt doch ein Fakt:

Die Stadt besteht zu großen Teilen gerade in den besten Strandgegenden Cobacabana oder Ipanema aus billigen wenig schönen Plattenbauten. Auch sind die meisten Hotels abgewohnt, teuer und wenig exklusiv. Eine der wenigen Ausnahme-Hotels stellt das Cobacabana Palace dar, welches bereits in den 1920er Jahren exakt an der gleichen Stelle stand und auch original erhalten ist. Es konnte als Relikt schöner alter Zeiten die Plattenbau-Phase der 1950er und 1960er Jahre überdauern. So ist das Haus bis heute das schönste weit ein breit unter Rios Hotels.

Wichtig zudem: Wer nach Brasilien reist, der muss einen Reisepass aufweisen, welcher mindestens noch sechs Monate gültig ist! Gutes Sitzfleisch benötigt man im Flugzeug – rund 12 Stunden muss man für die Flugreise oneway rechnen. Auch wenn viele schreiben, für Rio oder Brasilien wäre April bis Oktober die "beste Reisezeit" – wir haben uns auch Ende Dezember und Anfang Januar pudelwohl in Rio gefühlt. Doch es ist heißt: 36 Grad im Schatten waren keine Seltenheit in dem tropischen Klima Rios.

In den Armenvierteln von Rio, den Favelas, hält man sich am besten nur mit Reiseführern auf und nicht abends. Die Kriminalität ist hier hoch.Foto: cc

Allerdings billig ist es nicht in Rio über Silvester zu bleiben: Viele Hotels waren ausgebucht oder boten bereits Mitte Dezember nur noch Zimmer für um die 200 Euro die Nacht an, selbst unser Guesthouse am Zuckerhut (von dem Deutschen Andreas betrieben; hotelinho.com; contato@hotelinho.com; gute Busverbindung vorhanden, oder Taxi zur Copacabana für rund 6 bis 8 Euro oneway) langte noch mit 130 bis 170 Euro für ein sehr schlichtes – aber für uns ausreichendes – Zimmer mit Doppelbett hin. Außerdem zu beachten:

Wohnen wie im Gefängnis aus Angst vor Überfällen: Mittelstands-Wohnhäuser in Rio im bei Touristen beliebten Künstlerviertel Lapa.Foto: cc

Ein Besuch in den Favelas, den einfachen Vierteln (viele sprechen auch von "Elendsvierteln" oder "Armenvierteln") gilt als empfehlenswert - aber nicht alleine, sondern am besten in einer Reisegruppe oder mit einem Touristenführer. Doch nicht jede Favela ist für einen "Besuch" geeignet. Hier sollte man vorher in seinen Reiseführer schauen, dort gibt es Empfehlungen.

Zudem: Merken sollte man sich in Rio die Notruf-Telefonnummern. Die Ambulanz hat die 192, die Feuerwehr die 193 und die Polizei (Polícia Militar do Estado do Rio de Janeiro (PMERJ) hat die 190. Sollten Kreditkarten verloren gehen oder geklaut worden sein, so können diese über die Telefonnummer 0049116 116 gesperrt werden – sofern das Kreditinstitut dort Mitglied ist (überprüfen: www.sperr-notruf.de).

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