In dem Kriegsmuseum von Malta, dem "Fort Rinella" ("War Museum") können Technik-Begeisterte oder Geschichts-Interessierte neben zahlreichen Waffen und alten Militär-Flugzeugen einer 1878 von den Briten gebauten Super-Kanone gegenüber stehen. Im Informations-Prospekt heißt es: "Powered by coal-fired steam driven hydraulics, its monstrous 100-ton gun could load and fire in just six minutes, sending a one-ton shell up to a distance of eight miles to pierce no less than 21 inces (65 cm) of ship armour".

Deutschland-Hasser Winston Churchill, Britischer Premier im Zweiten Weltkrieg, wird von den Briten auf Malta noch verehrt. Hier eine Büste von ihm in Valletta.Foto: netz-trends.de

Die 100-Tonnen Kanone, eine Art monströses Maschinengewehr, ist eine Kreation des britischen Militär-Ingenieurs Sir William George Amstrong gewesen. Das Kriegsgerät ist wohl in die Geschichte eingegangen als "the worlds largest muzzle-loader and the first one to be worked mechanically". Lediglich die Italiener hatten eine ähnliche Waffe. Malta oder die Briten hatten deshalb immer Sorge, dass die Italiener die kleine Insel doch noch übernehmen könnten. Weitere Informationen zum Militärmuseum von Malta unter: fortrinella.com (geöffnet: Fast täglich bis auf Montag und Feiertagen).

Das westliche Kriegsbündnis NATO ist auch heute noch mit Schlachtschiffen an der Küste von Malta permanent präsent. Hier ein Blick von einem 5-Sterne-Hotel auf ein NATO-Kriegsschiff im Mai 2013.Foto: netz-trends.de

Wie wichtig Malta strategisch war zeigt sich auch daran, dass der spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower hier gemeinsam mit den Briten in geheimen Kriegsräumen - den heute in der Altstadt von Valletta zu besichtigenden Lascaris War Rooms ("ultra-secret complex") - seine Zentrale eröffnet hatte. Die Räumlichkeiten sind überwiegend unterirdisch (Homepage: lascariswarrooms.com). In unmittelbarer Nähe sind die Deutsch-Maltesischen Zirkel. Das deutsche Auswärtige Amt schreibt hierzu, es würde seit 1962 exisiteren und die Aufgaben "des auf Malta nicht vertretenen Goethe Institutes" wahrnehmen. So würden Sprachkurse angeboten, Ausstellungen oder Filmvorführungen.

Bis auf die unmittelbare Nachbarschaft zwischen dem Kriegsmuseums Lascaris War Rooms und dem Deutsch-Maltesischen Zirkel gibt es keine weitere Berührungspunkte. Im Prospekt des Kriegsmuseums steht: "In July 1943, the War rooms were used by General Eisenhower and his Supreme Commanders Admiral Cunningham, Field Marshal Montgomery and Air Marshal Tedder as their advance Allied HQ for Operation Husky - the Invasion of Sicily."

Die Lascaris War Rooms sind noch heute zu besichtigen. Sie dienten im Zweiten Weltkrieg den Briten und Amerikanern um ihren Krieg gegen Deutschland und Italien von Malta aus mit zu koordinieren. Besonders die Kriege in Nordafrika (Rommel) waren hier von Bedeutung.Foto: netz-trends.de

Im Jahr 1967 wurden diese Räumlichkeiten schließlich von dem westlichen Kriegsbündnis, der NATO, übernommen - "as a strategic Communication Centre for the interception of Soviet submarines in the Mediterranean".

Heute werden die Kriegs-Räume nicht mehr militärisch genutzt, doch präsent ist die NATO auf Malta immer noch - beispielsweise während des NATO-Libyen-Krieges im Jahre 2011. Wie präsent Kriege auf Malta sind, auch die NATO, zeigt sich daran, dass es Tage gibt, an denen Kriegs- und militärische Aufklärungsschiffe permanent an der Küste patrouillieren.

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