Verkaufen Onlineshop: Produktfotos verbessern Conversion Rate

Weihnachtszeit ist Shoppingzeit auch im Internet. Preisvergleichsportale bieten Millionen Produkte auf Millionen Unterseiten und vergleichen die Preise und Produkte von Tausenden Shops.

Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain
Onlineshops, die bei Fotos sparen, schaden ihrer Conversion Rate.

Doch was viele Shoppbetreiber immer noch unterschätzen, ist die Bedeutung von Fotos oder Videos auf den Onlineshops. Was Hotelbetreiber seit Jahren in Perfektion betreiben - ihre Zimmer, Betten, Spa-Bereiche, Restaurants und Häuser in Perfektion visuell zu präsentieren - steckt bei den meisten Onlineshops noch in den Kinderschuhen. Man könnte auch von Unprofessionalität sprechen.

Wir machten kürzlich den Test: Auf einem bekannten deutschen Preisvergleichsportal (billiger.de) klickten wir uns durch Hunderte angebotene Aktentaschen der unterschiedlichsten Onlineshops: Zu nennen wären beispielsweise kofferprofi.de, alletaschen.de, koffer.de, just4men.de, vaola.de, rakuten.de, hertie.de, markenkoffer.de, otto.de, kofferworld.de oder amazon.de.

Doch was uns auffiel: Ob die dort angebotenen Picard Aktentaschen, Samsonite Aktentaschen, Offermann Aktentaschen, Bugatti Aktentaschen, Dermata, Aktentaschen, Harolds Aktentaschen oder Mano Classic Business Aktentaschen - oftmals fehlten uns ausreichend Fotos. Zwar hatten alle auf dem Preisvergleichsportal im Vergleich dargestellten Onlineshops wenigstens ein Foto. Doch bei Dutzenden Taschen konnten wir auf den jeweiligen Shops nur ein Foto finden - und zwar eines mit der Außenansicht.

Fotos müssen sich mit einer Lupe auf Onlineshops vergrößern lassen und den Blick ins Detail freigeben - bis hin zur Verschraubung der Halterung einer Aktentasche

Doch jeder, der schon einmal eine Aktentasche gekauft hat, weiß, dass es aufs Detail ankommt: Das Gewicht, die Fächeraufteilung, das Material, die Polsterung fürs Notebook, die Verarbeitung der Innentaschen für Handys, Taschentücher, Stifte oder die Brieftasche. Auch legen viele Käufer von Aktentaschen, beziehungsweise Bürotaschen, Wert darauf, dass es ein mit einem Reißverschluss versehenes Außenfach gibt, in das man beispielsweise schnell seinen grob zusammengefalteten nassen Regenschirm stecken kann oder eine Zeitschrift oder Zeitung, wenn man die S-Bahn verlässt.

Mindestens in 80 Prozent aller von netz-trends.de über über das Preisvergleichsportal billiger.de angesteuerten Shops für Aktentaschen waren uns die Fotos nicht ausreichend genug, nicht detailliert genug und ließen sich oftmals auch nicht mit einer Lupe entsprechend vergrößern.

Hinzu kamen teils mangelnde Erklärungen zu den Aktentaschen. Da ein Laptop alleine schon zwischen 1 bis 2,5 Kilogramm im Schnitt wiegt (die meisten bringen um die 2,3 Kilogramm auf die Wage), ist das Gewicht einer Aktentasche für viele Käufer ein durchaus entscheidendes. Ebenso, ob es im Innenteil ein oder zwei oder drei Fächer gib und wie diese voneinander getrennt sind - nur mit einer dünnen Papptrennung oder einer gepolsterten Zwischenwand für das Notebook oder Macbook.

Wer keine ausreichend vielfältigen und detaillierten Produkt-Bilder zu seinen Angeboten auf den Onlineshops hat, verkauft nicht, so einfach ist das in vielen Fällen: "Für mich ist noch ausschlaggebender als der Preis, die Vielfalt der angebotenen Fotos und die Möglichkeit bis hin zur Schraube der Tragetasche mit einer Fotolupe mir alles genau anschauen zu können", erklärt ein Onlineshopper, der in der IT einer großen Airline arbeitet gegenüber netz-trends.de.

Mangelnde Produktfotos auf vielen Shops

Er könne, führt er weiter aus, "nach wie vor nicht verstehen, wie Onlineshops hier immer noch so schlampig agieren können". Das sei einer der Gründe, weshalb Portale wie amazon immer größer würden, da diese bis ins letzte Detail darauf achteten, dass Nutzerwünsche erfüllt würden. So gehört es bei amazon zum Standard, dass Produktfotos vielfältig vorhanden sind und entsprechend mit einer Lupe vergrößert angeschaut werden können.

Deshalb unser Rat: Conversion Rate hängt zentral auch vom Showroom ab. Wer Produkte schlecht präsentiert, kann nicht verkaufen, wird eine schlechtere Conversion Rate habe, also weniger Umsatz und Gewinn pro Klick und obendrein eine schnellere Abbruchquote. Die nächste Stufe wird dabei so sicher wie das Amen in der Kirche kommen: Das Produktvideo. Ebenfalls wichtig:

Gute Fotos sollten nicht nur auf den Shops direkt vorhanden sein, sondern auch den Preisvergleichsportalen zur Verfügung gestellt werden, denn sie stellen für viele Onlineshopper die erste Anlaufstelle vor dem Onlineshopping dar. "Ich habe oft erlebt, dass Shops uns keine Fotos zur Verfügung stellen, da sie glauben, nur über den Preis verkaufen zu können", beklagt sich ein Vertriebler eines Preisvergleichsportals. Da viele Menschen aber visuell ticken, sind auch hier gute Fotos auf Preisvergleichsportalen ein Muss. Denn das erhöht wiederum die Chance, dass der Besucher eines Preisvergleichsportals dann auch auf den jeweils angebotenen Shop klickt und dort einkauft.

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