Akkus: BMW sieht Batterien für Elektroautos nicht als eigene Basis-Technologie

Kürzlich hatte Volkswagen bekanntgegeben, nur in einer gemeinsamen Anstrengung der deutschen Automobilindustrie könne man eine langfristige Abhängigkeit von internationalen Marktführern im Bereich der Akkus - bekannt auch als Batterien - für Elektroautos umgehen.

Bild: BMW Group
Die BMW Group unterstützt auch 500 Flüchtlinge bei der sozialen und beruflichen Integration. Hier ein Bild vom November 2015.

Mit Samsung arbeitet bislang der Autobauer BMW aus München zusammen. BMW erwiderte nach einer Meldung von dpa, dass man die Entwicklung der so wichtigen Auto-Akkus trotz allem nach wie vor nicht als Kernkompetenz im Automobilbau ansehe, die zwangsläufig komplett inhouse laufen sollte. Deshalb wolle man, teilten die Bayerischen Motorenwerke mit, an der Arbeitsteilung festhalten. Samsung solle also die Akkus im wesentlichen für die BMW-Elektroautos bauen, BMW-Techniker machten dann den Rest.

Als führend im Akkubau für Elektroautos gilt weltweit Tesla. Das US-Unternehmen baute deshalb in Kalifornien eine ausladende Akku-Fabrik (siehe auch netz-trends: "Tesla baut weltgrößte Giga-Fabrik für Lithium-Ionen Akkus für Elektroautos").

Die dpa zitiert jedenfalls einen BMW-Sprecher aus München mit den Worten: "Wir sehen momentan keine Veranlassung, unsere Strategie zu ändern". Volkswagen wiederum sieht Deutschland im internationalen Bau von Auto-Akkus, die das Fahren mit Benzin unnötig machen, weltweit im bedenklichen Rückstand.

So hatte wiederum dpa VW-Markenchef Herbert Diess zitiert mit den Worten: "Ich bin der Meinung, wir brauchen eine Batteriefertigung in Deutschland. Das ist die Kerntechnologie der Elektromobilität". Samsung hat sich seither einen Namen als Entwickler von Lithium-Ionen Batteriezellen gemacht, kommt allerdings bei weitem noch nicht an das Niveau jener Batterien vom amerikanischen Elektroautobauer Tesla heran.

Teslas Akkus für Elektroautos zeichnen sich bislang durch eine hohe von anderen Herstellern kaum erreichte Akku-Leistung aus. So kann ein Tesla rund 400 Kilometer auf Akku fahren (auch wenn Tesla im Verkaufsprospekt des Model S mit einer Reichweite von 500 Kilometern wirbt, die aber wohl eher als Labor-Wert anzusehen ist, ergab ein netz-trends.de-Praxistest).

Im Schnitt muss ein Tesla S, ist der Akku erst einmal weitgehend leer, rund 40 Minuten mit Strom aufgeladen werden, was den Tesla deshalb nicht gerade als ständig einsatzbereites und leicht zu pflegendes Langstreckenfahrzeug prädestiniert (siehe auch: "netz-trends.de-Testfahrt: Mit dem TESLA Model S von Leipzig zum Comer See" von Dirk Müller).

Die niedrigere Reichweite als bei Benzinern - diese Aussage gilt für alle derzeit erhältlichen Elektroautos. Sprich: Solche Autos sind eher gut, um damit zur Arbeit zu fahren, oder ins Umland Ausflüge zu machen. Doch für täglich weit reisende Handelsvertreter könnten sich die Autos als zu kompliziert erweisen.

BMW möchte sich allerdings, trotz der ablehnende Worte gegenüber einer eigenen Akku-Entwicklung, nicht ganz aus dem Akku-Geschäft als Produzent zurückziehen. Nach wie vor ist BMW aktiv dabei, die Speicher-Zellen zu paketieren, also zusammenzuführen, und entwickelt in Eigenregie die Leistungselektronik, Steuerung und Kühlung.

Neben dem BMW i 3 ist BMW auch mit dem Luxus-Sportwagen BMW i8 im Bereich der Elektroautos am Start.

Seit Jahren ist BMW zudem im Bereich Gesellschaftsförderung aktiv. Aktuell versucht die BMW Group beispielsweise 500 Flüchtlinge, die in Deutschland angekommen sind, eine Zukunft durch berufliche und soziale Integrationsprogramme zu bieten (Foto).

Gefällt mir
2