So rufen Sie die Zugriffsraten Ihrer LinkedIn-Posts ab – ein Ratgeber für Marketing- und E-Commerce-Teams

LinkedIn ist für viele Unternehmen zu einem zentralen Kommunikations- und Sichtbarkeitskanal geworden. Doch während täglich Content produziert wird, werten viele Teams die tatsächliche Reichweite ihrer Beiträge nur oberflächlich aus. Die sichtbaren Likes und Kommentare im Feed vermitteln oft ein verzerrtes Bild. Die wahren Leistungskennzahlen – Impressionen, Klicks und Engagement-Raten – finden sich an ganz anderer Stelle: im Analytics-Bereich einer Unternehmensseite.

Dass viele Marketing- und E-Commerce-Abteilungen diesen Bereich nur selten nutzen, führt in der Praxis dazu, dass Reichweiten systematisch unterschätzt werden. Dabei ist der Zugriff ganz einfach – vorausgesetzt, man weiß, wo genau LinkedIn die Zahlen versteckt.

Der Weg zu den echten Zugriffszahlen: Der Admin-Pfad

Um die tatsächlichen Impressions eines Posts aufzurufen, müssen Nutzer in die Administrationsansicht ihrer Unternehmensseite wechseln. LinkedIn stellt dafür einen strukturierten, immer gleich aufgebauten URL-Pfad bereit. Ein Beispiel dafür sieht so aus:

https://www.linkedin.com/company/[UNTERNEHMENS-ID]/admin/analytics/updates/

Dieser Link funktioniert nicht nur für ein einzelnes Unternehmen, sondern stellt den generellen Pfad zum Analytics-Bereich dar. Entscheidend ist der Mittelteil: Die Unternehmens-ID, die LinkedIn jeder Seite automatisch zuweist. Sie kann variieren, der restliche URL-Aufbau bleibt stets identisch.

Marketingverantwortliche, die zuvor nur im Feed nach Interaktionskennzahlen gesucht haben, sind häufig überrascht, wie viele zusätzliche Einblicke die Analytics bieten. Dort erscheinen die tatsächlichen Impressionen jedes einzelnen Posts, die Zahl der Klicks, die Klickrate, Videoaufrufe und die Engagement-Rate – also die Kennzahl, die wirklich misst, wie viel Aufmerksamkeit ein Beitrag erzeugt hat.

Warum viele Unternehmen ihre LinkedIn-Reichweite unterschätzen

LinkedIn zeigt im sichtbaren Bereich eines Posts lediglich Reaktionen und Kommentare. Diese Werte können im Einzelfall niedrig ausfallen, selbst wenn der Beitrag tausendfach ausgespielt wurde. Das führt in vielen Branchen dazu, dass Marketingteams ihre Inhalte vorschnell als „schwach“ bewerten.

Besonders in Unternehmen, die fachlich komplexe oder erklärungsbedürftige Themen kommunizieren – etwa im Gesundheitswesen, im B2B-Sektor oder im Technologiesegment –, ist stille Reichweite häufig der Regelfall. Viele Nutzer konsumieren die Informationen, ohne aktiv zu reagieren. Der Beitrag erzeugt dennoch Sichtbarkeit, Markenpräsenz und Informationsnutzen.

Erst die Analytics offenbaren dieses Nutzungsverhalten in Form von klaren Kennzahlen.

Was Marketing- und E-Commerce-Teams aus den Analytics lernen können

Die detaillierten Werte im Analytics-Bereich helfen, Inhalte datenbasiert weiterzuentwickeln. Impressionen zeigen, wie sichtbar ein Thema war. Die Klickrate macht deutlich, ob ein Beitrag Neugier ausgelöst hat. Bei Videos geben die Views Aufschluss darüber, wie ansprechend das Format ist. Und die Engagement-Rate zeigt, wie stark ein Beitrag im Verhältnis zu seiner Reichweite interagiert wurde.

Für E-Commerce-Teams bedeutet das: LinkedIn ist weit mehr als ein Branding-Kanal. Es ist ein messbarer Touchpoint, der sich strategisch auswerten und optimieren lässt – ähnlich wie ein Onlineshop, ein Newsletter oder eine Display-Kampagne.

Beispielhafte Erkenntnisse aus der Praxis

Unternehmen, die erstmals tief in die Analytics eintauchen, stellen oft fest, dass einzelne Posts ein Vielfaches an Sichtkontakten erreicht haben, als zuvor angenommen. Besonders Videos, prägnant formulierte Informationsbeiträge und Einblicke hinter die Kulissen erzielen häufig hohe organische Reichweiten. In Branchen, in denen Vertrauen, Expertise und Arbeitgebermarke eine wichtige Rolle spielen, sind diese Reichweiten besonders wertvoll.

Solche Erkenntnisse verändern nicht selten die gesamte Content-Strategie: Themen werden klarer priorisiert, Formate gezielt weiterentwickelt, und erfolgreiche Beiträge werden anschließend bewusst über Paid-Kampagnen verstärkt.

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