WENKO Turbo-Loc® Eckablage rostet nach sechs Monaten in der Dusche – Hersteller spricht von „Fehlgebrauch“

Erst nach elf Tagen, am 5. Juni 2025, antwortete die WENKO-Wenselaar GmbH & Co. KG auf eine entsprechende Presseanfrage – mit einem Ton, der wenig Problembewusstsein, aber viel Verlagerung der Verantwortung erkennen lässt.

So heißt es wörtlich: „Die betroffene Turbo-Loc® Eckablage wird von uns ausdrücklich nicht als Duschregal, sondern als Eckablage beworben und ist gemäß der Kennzeichnung auf der Verpackung explizit nicht für den Einsatz in der Dusche vorgesehen.“

Und weiter: „Es handelt sich also nicht um einen Qualitätsmangel, sondern um den falschen Einsatz unserer Ablage im Nassbereich.“

Zur Materialfrage erklärt der Hersteller: „Die Turbo-Loc® Eckablage besteht aus verchromtem Stahl (nicht Edelstahl). Für den direkten Einsatz im Nassbereich (z. B. in der Dusche) bieten wir andere Produkte aus rostfreiem Edelstahl an.“

Zur Klebetechnik:„Das Turbo-Loc®-System haftet ausschließlich auf glatten Oberflächen. Leichte Strukturierungen, Fugen oder nicht exakte rechte Winkel können die Haltekraft erheblich beeinträchtigen.“

Doch aus Sicht der Redaktion handelt es sich bei dem Produkt – nach üblichem Kenntnisstand – um eine eindeutig für die Dusche gedachte Eckablage, wie sie von durchschnittlich gebildeten, auch kritischen Verbraucherinnen und Verbrauchern ganz selbstverständlich zur Ablage von Shampoo, Duschgel oder Seife genutzt wird. Nicht zur Dekoration oder Trockenlagerung.

Verkauft wird das Produkt bei OBI nicht im Trockenbereich, sondern inmitten anderer Badezimmerprodukte, die klar erkennbar für den Duschbereich gedacht sind. Der Versuch, sich nun über ein Symbol auf der Verpackung von jeglicher Verantwortung zu distanzieren, wirkt aus Sicht von NETZ-TRENDS.de wie ein eklatanter Versuch, ein Alltagsprodukt mit Alltagsverwendung im Nachhinein zum Spezialfall umzudeuten – um sich vor Reklamationen zu schützen.

Zwar hatte NETZ-TRENDS.de bereits im Ursprungstext sachlich darauf hingewiesen, dass strukturierte Fliesen die Haftkraft beeinträchtigen können – aber: Die massive Rostbildung trat auch im Standbetrieb auf, nachdem das Produkt längst nicht mehr an der Wand hing, sondern auf dem Badewannenrand stand.

OBI verwies auf Nachfrage auf die Verantwortung des Herstellers. Zu Preisunterschied und Platzierung im Markt äußerte man sich nicht.

Fazit: Ein Produkt, das nach Form, Platzierung und Gebrauch offensichtlich für die Dusche gedacht ist, versagt im Alltag – und der Hersteller erklärt schlicht, es sei „falsch verwendet“ worden.
Wer so kommuniziert, beschädigt nicht nur sein Image – sondern das Vertrauen in die gesamte Kategorie „Badzubehör“.