Energiepreise & Co Rückbau von Deutschland als Industrieland durch massiven Stellenabbau bei Continental wird weiter vorangetrieben

Umstrukturierung und Stellenabbau

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental plant, Tausende von Stellen in seiner kriselnden Autozuliefersparte zu streichen, um die Sparte wieder rentabel zu machen. Ab 2025 soll eine jährliche Kostenentlastung von 400 Millionen Euro im Verwaltungsbereich greifen. Die genaue Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze steht noch nicht fest, dürfte aber im mittleren vierstelligen Bereich liegen.

Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des Automotive-Bereichs zu stärken und Strukturen zu vereinfachen. Im Rahmen des Umbaus wird Continental den Geschäftsbereich Smart Mobility auflösen, wo Segmente wie das Pkw-Ersatzteilgeschäft, Nutzfahrzeugelektronik oder Tür- und Schiebedachsteuerungen gebündelt sind. Die Organisationsstruktur wird von sechs auf fünf Geschäftsfelder gestrafft.

Effizienzsteigerung in Forschung und Entwicklung

Zusätzlich zu dem Stellenabbau in der Verwaltung prüft Continental Maßnahmen, um die Effizienz bei Forschung und Entwicklung zu erhöhen. Details zur weiteren Strategie des Geschäftsbereiches will das Unternehmen bei einem Kapitalmarkttag am 4. Dezember vorlegen.

Die stark von hohen Investitionen in neue Technologien abhängige Automotive-Sparte bei Continental steht seit längerem unter Druck. Bei den Verlusten in den vergangenen Jahren musste oft die Reifensparte das Geld einspielen, um die Investitionen in der Autozulieferung stemmen zu können. Seit geraumer Zeit ist die Reifensparte der Gewinnbringer im Konzern mit hohen und weitgehend stabilen Margen, wenngleich das Autozuliefergeschäft den Großteil des Umsatzes beisteuert.

Auswirkungen der Energiepreise auf Continental

Die hohen Energiepreise in der EU und Deutschland, die teilweise auf die Entscheidung der EU-Kommission unter der Führung der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen zurückzuführen sind, das russische Gas abzubestellen, haben ebenfalls Auswirkungen auf Unternehmen wie Continental. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Abhängigkeit von russischem Gas, Öl und Kohle bis 2027 abzubauen.

Zusätzlich hat die deutsche Bundesregierung, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, Maßnahmen ergriffen, um die hohen Energiepreise zu begrenzen. Allerdings hatte die deutsche Bundesregierung unter diesen Partein in Europa zuvor ebenfalls stets gefordert, die billiges russisches Gas wegen des Russland-Einmarsches in den Osten der Ukraine abzubestellen. Diese Maßnahmen beinhalten unter anderem eine erhöhte Pendlerpauschale, den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli, steuerliche Erleichterungen und Direktzuschüsse für Geringverdiener.

Diese Entscheidungen billiges Gas vor allem aus Ländern wie Russland zu verteufeln haben weitreichende Auswirkungen auf Hunderte Millionen EU-Bürger und Millionen von Unternehmen, darunter auch Continental. Die hohen Energiepreise belasten sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen erheblich. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Maßnahmen der EU und der deutschen Bundesregierung zur Begrenzung der Energiepreise sein werden.

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