China Baidu will Aktienrückkauf über 1 Mrd. Dollar

Die chinesische Internetsuchmaschine Baidu möchte in einem Aktienrückkaufprogramm Wertpapiere im Umfang von einer Milliarde US-Dollar, also 910 Millionen Euro, kaufen. Baidu bezeichnet sich selbst als der "führende chinesische Internet-Provider".

Baidu ist die führende chinesische Internetsuchmaschine.

Die Aufsichtsgremien der Baidu Inc. haben nun das Aktien-Rückkaufprogramm genehmigt. Es soll bereits in wenigen Tagen starten. Angeblich wolle man in einem Zeitraum von 12 Monaten die Aktienrückkäufe abgeschlossen haben, wobei die Trades On- und Offline durchgeführt werden. Baidu verfügt als größte chinesische Internet-Suchmaschine über Cash-Reserven in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar (10,93 Milliarden Euro).

Für die Internetsuchmaschine Baidu ist es das erste Wertpapier-Rückkaufprogramm in sieben Jahren, schriebt die US-amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg. Was genau das Motiv für Baidu ist, nun Aktien zurückzukaufen, ist bislang nicht klar. Doch scheint ein Zusammenhang mit dem niedrigen Aktienkurs vorzuliegen.

Wie viele chinesische Aktien, sackte auch Baidu alleine in dieser Woche um 18% an der Börse ab. Als Grund werden schlechtere Gewinne und Umsätze angegeben, als man sich erhofft hatte. Hinzu kommen höhere Kosten, welche auf das Ergebnis gedrückt haben. Damit steht Baidu, im Gegensatz zum amerikanischen Konkurrenten Google Inc., nicht sehr gut da.

Der Gründer von Baidu, Robin Li - zumindest wird er unter diesem Namen so der Weltöffentlichkeit präsentiert - sagte, man wolle die hohen Barreserven nutzen, um den chinesischen Internetkonzern neu aufzustellen. Li erklärte weiter, er verspreche den Chinesen auch künftig die zentrale Anlaufstelle zu sein, wenn die Konsumenten Kinokarten, Einkäufe Lieferung frei Haus tätigen wollten, oder Dienstleistungen für das Auto suchten.

Dass Baidu schwächelt, gilt auch der Tatsache geschuldet, dass Chinas Wirtschaft derzeit an Fahrt verloren hat. So weist China 2015 das niedrigste Prozent-Wachstum in den vergangenen 15 Jahren aus.

Allerdings sind solche Aussagen mit Vorsicht zu interpretieren. Denn immerhin gelang es China gleichzeitig in absoluten Zahlen gerechnet, Deutschland als drittstärkste Wirtschaftskraft der Welt abzulösen und rangiert nun auf Platz drei, einige sagen sogar auf Platz zwei. Insofern ist das Leiden an Chinas Börsen relativ zu sehen. Hinzu kommt, dass einige Aktienwerte absurd starkes Wachstum in den vergangenen zwölf Monaten ausgewiesen hatte und dass die Abstürze - teils bis zu 80% - nun lediglich wieder auf dem Niveau von 2014 sind. All das deutet darauf hin, dass in China weltweit tätige Investmentfonds oder Hedgefonds sowie sonstige Anleger erheblichen Kasino-Kapitalismus betrieben haben.

Eine Aktie der Baidu Inc. kostet an der New York Stock Exchange derzeit 170,01 US-Dollar (154,88 Euro), was einem Plus von 1,18% im Vergleich zum Vortag (Donnerstag) ist. Das 52-Wochen-Hoch lag bei 251,99 Dollar (229,56 Euro), das 52-Wochentief bei 162 Dollar (147,58 Euro). Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 28,48 Milliarden Dollar. Derzeit stehen die Empfehlungen für Baidu eher auf Aktienkauf.

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