Kfz Unfall Google Auto: Drei im Krankenhaus wegen Auffahrunfall bei Googles Lexus RX450h Prototyp

Und wie schon die vergangenen Male, ist der Schuldige aus Sicht der Google Inc. schnell gefunden: Der andere Fahrer. Doch viele fragen sich: Macht es sich Google Car mit der Sichtweise, Schuld seien (immer) die anderen, nicht zu einfach. Immerhin mussten drei Google-Entwickler, die in dem autonom fahrenden Google Auto saßen, sogar ins Krankenhaus gebracht werden.

Bild: Youtube Video Zachary Shahan / Screenshot
Hier ein Google Self-Driving Car, der Prototy Lexus RX450h SUV.

Kommentar - Wieder ist ein selbstfahrendes Google-Auto in einen Unfall verwickelt.

Der jetzt bekannt gewordene Unfall mit einem selbstfahrenden Google Auto ist bereits Anfang Juli geschehen. Google sagt, der Unfall sei passiert, da hinten ein anderes Auto in das Google Auto gerast sei. Angeblich in der Nähe einer Ampel. Dabei hätten mehrere Google-Entwicklungsmitarbeiter leichte Schleudertrauma erlitten. Google selbst sei mit dem Prototyp Lexus RX450h unterwegs gewesen. Dieses Auto ist, wie im Falle der selbstfahrenden Autos von Mercedes-Benz, Audi oder BMW, mit Sensoren und Kameras ausgestattet.

Angeblich habe man die drei Google-Entwicklungsmitarbeiter pro Forma in einem kalifornischen Krankenhaus untersucht, wo sie aber nach Diagnose leichter Blessuren angeblich wieder entlassen worden sein sollen. Google hatte zwar schon in der Vergangenheit von wenigen Unfällen berichtet, in welche das selbstfahrende Google Auto verwickelt gewesen sein soll. Doch weder hatte es Verletzte gegeben, noch sieht sich Google als Unfall-Verursacher.

Das Projekt selbstfahrendes Auto hatte die Google Inc. in einem visionären Plan bereits 2009 gestartet. Von bislang notierten 14 Unfällen seien 11 Auffahrunfälle anderer Autos gewesen. Allerdings spricht das Bände und Google sollte hier vielleicht einmal näher analysieren: Wie kann es sein, dass ausgerechnet Auffahrunfälle ein solch häufiges Problem von Google Autos darstellen, beziehungsweise dass eben so oft andere Autos hinten auf ein Google Car fahren.

Kann es sein, dass sich das Auto zu unflexibel in den rollenden oder stehenden Verkehr eingliedert, sich beispielsweise bei Stop-and-Go als zu unflexibel erweist? Kann es sein, dass es zu langsam anfährt und viel zu früh vor Ampeln möglicherweise auch abrupt oder in einem ungewöhnlich langsamen Fahr-Manöver abbremst?

Zudem: Warum werden die Insassen des Google Autos vom Google Auto nicht aus der Gefahrenzone gebracht, zum Beispiel an den Straßenrand oder leicht nach Links oder rechts, wenn ein Auffahrunfall von hinten droht. Das mindeste sollte eine Sirene sein, die sowohl die Insassen im Auto, als auch das Auto hinter einem Google Auto, vor einem drohenden Unfall warnt, so dass dieser viellicht noch abbremsen kann. Viele Fragen, auf die Google Antworten finden muss, möchte das Unternehmen Vertrauen in sein Projekt erlangen.

Deshalb macht es sich Chris Urmson, der Leiter der Google-selbstfahrenden Autos, etwas zu einfach, wenn er in einem Postbeitrag nur feststellt: "Unsere selbstfahrenden Autos sind überraschend oft von anderen Fahrern, die abgelenkt sind und nicht die Aufmerksamkeit auf die Straße haben." Deshalb seien die Google-Autos letztlich die Opfer von Unfällen. Für ihn steht deshalb fest: "Das Thema ist klar menschliche Fehler und Unachtsamkeit".

Doch ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss? Google trat doch gerade damit an, dafür zu sorgen, dass es weniger Unfälle gibt. Die Unachtsamkeit anderer Fahrer sollte zum Standard-Inhalt der Entwicklung selbstfahrender Autos gehören. Es geht ja nicht nur darum, dass Google Autos selber keine Unfälle bauen, sondern auch, dass diese selbstfahrenden Autos einen schützen, wenn andere Autofahrer Mist bauen. Doch auch davon müssen wir uns verabschieden: Vom Gedanken, dass es mit selbstfahrenden Autos keine Unfälle geben könne. Das wird auch nach der Marktreife der selbstfahrenden Autos der Fall sein.

Derzeit verfügt das Google Lab über 23 speziell ausgestattete Lexus Prototypen, welche bislang über 1 Millionen Test-Kilometer in Selbstfahr-Szenarien auf die Straßen gebracht haben sollen. Ergänzend lässt Google immer öfter seine an Ostereier erinnernden eigenen entwickelten Google Autos selbstfahrend über Straßen rollen - meist rund um Googles Zentrale Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien. Zudem testet Google selbstfahrende Prototypen in Austin, im US-Bundesstaat Texas. Derzeit geht man bei Google davon aus, dass vor 2020 keine Serienreife für autonome Google Autos erreicht werden könne.

Während Google am Anfang davon träumte, selbst zum größten Automobilkonzern der Welt aufsteigen zu können, setzt man jetzt wohl eher auf Partnerschaften mit anderen etablierten Automobilkonzernen und Autozulieferern. Das teilte der Google-Projektchef sinngemäß mit. Doch schaut es derzeit nicht danach aus, als ob Top-Marken wie BMW, Mercedes-Benz, Audi oder VW Google zuarbeiten möchten. Berechtigt ist die Sorge, sich damit selbst ins Abseits zu manövrieren.

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