Börsenwert von 26 Mrd.? Tesla Motors: Wird Aktie nach oben getrieben durch Meldungen?

In Deutschland konnte Tesla Motors 2014 nach einem Bericht des Manager Magazins gerade einmal 817 Tesla Elektroautos verkaufen. Diese Zahlen will das Hamburger Magazin aus dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt erfahren haben.

Bild: Tesla Motors Website
Tesla will Anfang 2016 mit dem Model X auf den Markt kommen.

Kommentar - Es ist schon absurd: Tesla kann froh sein, wenn das Unternehmen 2015 weltweit 50.000 Autos verkaufen kann und dennoch überschlagen sich weltweit und kontinuierlich positive Aktien-Schlagzeilen des Elektroauto-Pioniers aus den USA. Doch es ist Vorsicht angebracht.

Trotz der nicht berauschenden Verkaufszahlen kennt die Tesla Aktie seit Wochen nur eine Kurve: Nach oben. So kostet eine Aktie derzeit gewaltige 210,17 Euro. Doch bereiten diese hohen Aktienkurse einigen Analysten, aber auch Anlegern Sorgenfalten. Denn weshalb ein Unternehmen, welches im Vergleich zu Daimler, BMW oder VW beim Autoverkauf immer noch ein Zwerg ist, eine Marktkapitalisierung, also einen Börsenwert von derzeit 26,28 Mrd. Euro hat (Quelle: marketwatch.com), ist mit üblichen betriebswirtschaftlichen Bewertungen nicht erklärbar. Es deutet aber darauf hin:

Es sind hochriskante Spekulanten am Werk, deren Ziel es ist – im Verein mit Medien – nicht Geld zu scheffeln auf Grund von Autoverkäufen, sondern auf Grund von positiven über die Medien gestreuten Meldungen. Mal sind es angebliche neue Super-Autos, dann wieder angebliche neue Super-Akkus, welche Tesla baue. Beobachtet man die Finanzmedien, auch in Deutschland, könnte man manchmal fast den Verdacht haben, als gehörte absurde Aktientreiberei zu ihrem Hobby.

Magic Elon oder Tragic Elon?

Dabei müssten Finanzjournalisten, welche sich am Hochschreiben der Tesla-Aktie beteiligen, durchaus zur Kenntnis nehmen, dass es zahlreiche Hinweise gibt, welche die Tesla-Aktie keinesfalls zu einem heißen Kandidaten machen, welcher es gerechtfertigten würde, dass beispielsweise ein Portal wie GodmodeTrader.de schreibt: "Magic Elon: TESLA-Aktie vor Verfünffachung?".

Nachrichten wie jene, bereiten aber Sorgen und deuten nicht auf "Magic", sondern eher auf "Tragic" hin: dass zum Beispiel das für 2016 angekündigte "Model 3" von Tesla möglicherweise deutlich später kommen solle – möglicherweise nicht einmal mehr 2016, sondern sogar erst Ende 2017.

Marktspekulationen behaupten bereits, wonach es noch nicht einmal einen Prototyp gebe. Über das Model 3 heißt es, das Elektroauto solle Tesla zum weltweiten Durchbruch verhelfen, da der elektrische Antrieb revolutionär sei und auch der Preis sich mit angeblich rund 32.000 Euro am vielfach ausgezeichneten Elektroauto von BMW, dem BMW i3, orientiere.

Außerdem: Man wundert sich, wohin das ganze Geld, welches in Aktienkäufe von Tesla geht, wandert? Wer steckt sich hier Milliarden in die Taschen, während Tesla selbst chronisch kein großes Geld hat? Derzeit bewegt sich der Aktienkurs von Tesla bei einem Wert, welcher 50 Mal so hoch liegt, wie der erwartete und prognostizierte Gewinn für 2016.

Wer Aktien kauft, kauft natürlich auch die erhoffte Zukunftsstorry. Doch ist es ungewöhnlich, dass Aktien so hoch schweben, wenn die Zahlen doch so bodenständig sind. Wir zitieren fool.de: "Tesla hat 2014 gerade einmal 31.655 Autos an den Mann gebracht und hat von einem Umsatz von 3,19 Mrd. USD 294 Mio. USD eingebüßt."

Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen, als dass Tesla eine coole Automarke ist, deren Aktien aber eindeutig hochgefährliche Spekulationsanlagen darstellen.

Für mächtige US-Hedgefonds mögen Tesla-Aktien attraktiv sein, nicht aber für Kleinanleger.


Gefällt mir
0