Alternativen GIMB statt Paypal wollen deutsche Banken und Sparkassen


Ein Konsortium mehrerer deutsche Banken und Sparkassen versucht sich gegen die monopolartige Dominanz zahlreicher US-Unternehmen in fast allen Geschäftsfeldern des Digital Business zu wehren.

Konkret geht es darum, auch deutsche Alternativen zu dominierenden amerikanischen Bezahlservices wie PayPal gemeinsam zu entwickeln und zu etablieren. Ähnlich wie im Bereich der Industriestandards gilt auch bei Online-Payment: Gibt es keine einheitlichen Standards und ein allgemein bekanntes Bezahlsystem, gehen die meisten Verbraucher zu jenen, welche bereits vertraut sind – und zementieren damit bestehende Monopole. Ganz vorne steht dabei der amerikanische Bezahldienst Paypal.

Der einzige ernstzunehmende deutsche Konkurrent, der in den vergangenen 15 Jahren an Boden beim Online-Bezahlen in Deutschland gewinnen konnte, war das geniale Online-Bezahlsystem "Direktüberweisung". Dieses sehr simpel zu bedienende Bezahlsystem für E-Commerce-Einkäufe funktioniert darüber, dass man auf dem jeweiligen Onlineshop direkt seine Bankdaten verschlüsselt eingeben kann und damit auf unterschiedlichsten E-Commerce-Portalen - wie beispielsweise jenen von Saturn oder Media Markt - sehr schnell und einfach bezahlen kann.

Zahlreiche deutsche Banken und Sparkassen planen nun eine weitere ernstzunehmende Alternative zu Paypal. Das Projekt läuft unter dem Namen GIMB, was für "Gesellschaft für Internet und mobile Bezahlungen" steht.

GIMB und das deutsche Bundeskartellamt: Wird Wettbewerb ermöglicht oder nicht?

GIMB ist ein gemeinsam von Banken und Sparkassen finanziertes Projekt, welches sich aber ständiger Kontrolle des deutschen Bundeskartellamts ausgesetzt sieht. Deshalb ist bis heute noch nicht einmal klar, ob das gemeinsam von Banken entwickelte Online-Bezahlsystem GIMB auch von dem Kartellamt in Bonn abgesegnet wird, oder ob es nicht einmal mehr Entwicklungen dadurch verhindert, indem es lieber Monopole aus den USA schützt, als mehr Wettbewerb für den Verbraucher in Deutschland zu ermöglichen.

Die Entwicklung und Vermarktung eines großen Online-Bezahlsystems, wie jenes von GIMB, würde laut Angaben der Süddeutschen Zeitung (SZ vom 24. März 2015, Seite 17) mit Kosten von rund 100 Millionen Euro taxiert.

In Deutschland ist bislang Paypal das am meisten genutzte Online-Bezahlsystem. In den vergangenen 15 Jahren gelang es lediglich direktüberweisung.de hier eine einigermaßen ernstzunehmende Alternative in Deutschland Verbrauchern anzubieten. Direktüberweisung.de ist ein privatwirtschaftlich entwickeltes Online-Bezahlsystem ohne gesellschaftsrechtliche Beteiligung durch Banken.

An GIMB würde bereits, schreibt die Süddeutsche Zeitung, seit zwei Jahren gearbeitet: "Bereits seit nunmehr fast zwei Jahren werkeln Volks- und Raiffeisenbanken, Privatbanken und Sparkassen an dem Plan, gemeinsam ein Bezahlverfahren ins Leben zu rufen, mit dem Verbraucher im Internet bezahlen können", führt die SZ aus.

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