Tesla bringt Autopilot / Besser als bei Mercedes oder BMW?


Das Elektroauto Tesla Model X soll Anfang 2016 auf den Markt kommen.
Bild: Tesla Motors

Tesla Motors CEO Elon Musk ist groß dabei, Dinge zu versprechen, die dann doch eine Weile dauern, ehe sie eintreffen. Deshalb verwunderte die Automobilbranche nicht, dass eine Verzögerung auch beim groß angekündigten Autopilot-System von Tesla zu erwarten war.

Im Herbst 2014 angekündigt, wird der Tesla Autopilot nun für circa Juni oder Juli 2015 erwartet. Der kalifornische Elektromobil-Hersteller Tesla möchte dann seinen lang erwarteten Autopiloten einführen. Doch was Tesla als hohe Kunst der Technik preist – was es auch ist – haben BMW oder Mercedes-Benz, auch Porsche längst im Angebot: Nämlich einen Autopiloten, welcher das Auto einparkt oder auf langen Strecken die wesentlichen Fahrbefehle übernimmt (selbst der VW Golf verfügt in Grenzen über solche Basics).

Der Autopilot wird auch beim Tesla Model S eher ein semi-autonomes System. Tesla CEO Musk sagt: "Wir können grundsätzlich zwischen San Francisco und Seattle fahren, ohne dass der Fahrer etwas tun muss". Doch ob das wörtlich zu verstehen ist, oder eher als Aussage "im großen und ganzen" – das zeigt die Zukunft.

Dass der Fahrer gar nichts mehr tun muss, dürfte auch bei Tesla nicht der Fall sein. Denn dann hätte Tesla fünf Jahre vor Konkurrenten wie Mercedes-Benz (F 015), oder dem Google Car ein selbstfahrendes Auto auf die Straße gestellt. Jedenfalls kündigte Tesla an, der Autopilot würde bis auf weiteres auf Grund von "Bedenken über die Unvorhersehbarkeit der überfüllten Stadt oder Vorstadtstraßen" nicht komplett als Roboter-Auto die Kontrolle des Fahrens übernehmen.

Mercedes, BMW, Porsche - Autopiloten können hier auch einparken

Weiter führte Tesla aus, wonach der Autopilot für Tesla Elektroautos künftig das für viele etwas lästige Einparken übernehmen könne. Allerdings wird es dieses Autopiloten-System nach derzeitigem Stand nicht in den Serienautos von Tesla geben, sondern nur per Sonderausstattung mit wahrscheinlich kräftiger Zuzahlung.

Ebenfalls scheint Tesla mit dem neuen Autopiloten in der Lage zu sein, dass sich der Fahrer von seiner Model S Limousine per App automatisch abholen lässt – also beispielsweise auf der privaten Einfahrt. Man kennt diese Szenarien aus James Bond & Co seit Jahren. Nur auf der öffentlichen Straße hat man so etwas bislang noch nicht gesehen.

Doch so modern eine solche Technik auch im Falle von Tesla ist: kürzlich berichtete die Deutschlandausgabe der Bild-Zeitung in einer großen Titelgeschichte (Verkaufte Auflage täglich im Schnitt über zwei Millionen), dass auch das neue selbstfahrende Auto von Mercedes-Benz, der luxuriöse F 015, sich per App automatisch zu seinem Fahrer oder seiner Fahrerin beordern lässt, ohne dass ein Kfz-Halter im Auto sitzt.

Ob Tesla oder Mercedes-Benz: auch in den USA sind komplett selbstfahrende Autos nach wie vor außerhalb von kontrollierten Testfahrten oder privatem Gelände illegal.

Unabhängig davon, wie weit die Entwicklung der Selbstfahr-Technik ist: der Elektroauto-Hersteller Tesla wolle auch künftig nicht auf den Fahrspaß durch Selbstfahren verzichten, führte Tesla-Chef Musk auf einer Pressekonferenz aus. Das bedeutet: ein komplett selbstständig fahrendes Auto scheint beim kalifornischen Newcomer derzeit eher nicht im Fokus zu stehen.

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