Madsack baut viele Redakteursstellen bei Leipziger Volkszeitung (LVZ) ab

Zitat von Monika Lungmus, langjährige Medienredakteurin beim "journalist": "Im Madsack-Konzern sind die ersten Schritte Madsack 2018 sichtbar. Rund 100 Mantelredakteure könnten überflüssig werden, wenn der Umbau abgeschlossen ist. Vor allem Leipzig muss bluten":

Angesehenes Blatt: Die LVZ in Leipzig.

Das Magazin "journalist" des Deutschen Journalistenverbandes - einer Gewerkschaft von rund 40.000 Journalisten - schreibt in seiner Juni-Ausgabe ausführlich über einen umfangreichen Stellenabbau in der angesehenen ostdeutschen Tageszeitung, der Leipziger Volkszeitung (LVZ).

Bereits am 21. Mai 2014 seien die Redakteure und die Belegschaft der Leipziger Volkszeitung (LVZ) über den Stellenabbau, der vom Madsack-Mutterhaus in Hannover vorangetrieben wird, informiert worden. Demnach würde die "Zahl der Vollzeitstellen in der Redaktion um 36 auf 90 reduziert". Gleichzeitig werde auch die Lokal-Berichterstattung in der LVZ umgebaut. Der "journalist" schreibt: "So werden alle Lokalausgaben jetzt von einem zentralen Newsdesk aus gesteuert":

Doch nicht nur bei der Leipziger Volkszeitung geht der Stellenabbau an die Substanz. Vielmehr mache sich auch die deutschlandweit bekannte Neue Presse Hannover (NP) Sorgen, dass Madsack auch hier das Messer anlegen könnte:

Zweifelsohne eine große Tageszeitung in Sachsen: Die LVZ unter dem ebenfalls über die Grenzen hinaus bekannten und geschätzten Blattmacher und Chefredakteur Jan Emendörfer. Auch sein Vorgänger, Bernd Hilder, war als Zeitungsmacher eine geschätzte Führungsperson. Nach einer fiesen Intrige um die geplante Berufung zum Intendanten des MDR arbeitet er als Chefredakteur in Thüringen.Grafik: IVW

"Zwar habe sich Madsack-Vorstand Thomas Düffert für den Bestand der NP ausgesprochen. Andererseits würden Stellen schon seit Jahren nicht mehr besetzt", führt Monika Lungmus im "journalist" aus. Wie netz-trends.de aus LVZ-Reihen erfahren hat, würde der Personalabbau selbst vor etablierten und altgedienten Redakteuren und Redakteurinnen nich halt machen. Wer kann, suche bereits proaktiv nach einer Alternative zur Leipziger Volkszeitung als Arbeitsgeber.

Auflagenentwicklung der Bild-Zeitung: Sie steht immer noch deutlich besser da, also viele andere Boulevard-Ausgaben in Deutschland. Bild-Leipzig-Chef Thomas Liebenberg gilt über die Grenzen hinaus als sehr guter Blattmacher. Grafik: IVW

Die Stellung der LVZ gilt in Leipzig, aber auch mit dem Ableger, den Dresdner Neuesten Nachrichten, nach wie vor als stark. Dennoch verzeichnet auch die Leipziger Volkszeitung - wie viele andere Zeitungen seit Jahren - einen Auflagenrückgang. Dabei gilt die Bevölkerungs-Durchdringung der LVZ im Leipziger Einzugsgebiet nach wie vor als sehr stark. Es ist der Platzhirsch sowohl als redaktioneller Themensetzer als auch als Medienträger vor Ort. Ergänzt wird diese Publizititä um die BILD-Leipzig sowie die Madsack-Anzeigenzeitungen unter anderen Leipziger Rundschau sowie Sachsen Sonntag.

Erfolgreich entwickelt sich - zumindest hinsichtlich der Zugriffe - die Onlineausgabe der LVZ. Jedoch sind Online-Auftritte von Tageszeitungen nicht wirtschaftlich so stark, wie eine Print-Tageszeitung.

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