USA: Behörde will auch für e-Zigaretten Warn-Hinweise

In den USA rauchen bereits Millionen Amerikaner die sogenannten e-Zigaretten, auch als eZigaretten bekannt. Viele tun dies, da sie annehmen, e-Zigaretten wären weniger schädlich, wie normale. Das sieht eine mächtige Regulierungs-Behörde, die U.S. Food and Drug Administration (FDA), nicht ganz so und veröffentlichte am Donnerstag strengere Regulierungs-Kriterien für e-Zigaretten. Unter e-Zigaretten versteht man sogenannte "elektronische Zigaretten".

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Amerikanische Konsumenten und Liebhaber von e-Zigaretten sehen sich strengeren Regulierungen ausgesetzt.

Das Prinzip der batteriebetriebenen e-Zigaretten beruht darauf, dass die Konsumenten das Nikotin gegenüber den Filter- und Tabakzigaretten in abgeschwächter Form inhalieren. Neu ist nun, dass die Zigaretten-Hersteller gegenüber der US-Aufsichtsbehörde FDA mitteilen müssen, welche Inhaltsstoffe sie den elektronischen Zigaretten, den e-Zigaretten, beimengen.

In der Europäischen Union, der EU, ist das bislang vor allem für die normalen Tabak-Produkte bereits seit Jahren streng geregelt. In den USA will die U.S. Food and Drug Administration jetzt aber einen drauf legen und die Zigaretten-Industrie zwingen, auch auf e-Zigaretten einen Warnhinweis zu kleben, der kenntlich mache, wonach Rauchen gesundheitsschädlich sein könne. Soweit lautet bislang zumindest der veröffentlichte FDA-Plan.

In der EU darf keine Behörde der Industrie einfach vorschreiben darf, wie sie ihre Produkte zu kennzeichnen hat, ohne dass es bestehende Gesetze oder parlamentarische Verordnungen gibt. Nicht so aber in den USA: Hier kann die mächtige U.S. Food and Drug Administration (FDA) quasi im Alleingang und rechtlich verbindlich der Industrie bestimmte Standards vorschreiben - so lange der Gesetzgeber nichts anderes reguliert.

Verboten bleibt auch künftig in den USA, die e-Zigaretten an Minderjährige, also unter 18-Jährige, zu verkaufen. Bislang gibt es allerdings keine weiteren Einschränkungen im Marketing für die Zigaretten-Industrie bezüglich ihres die Gesundheit von Rauchern schonenderen Produktes, der elektronischen Zigarette.

Doch trotz der Altersbeschränkungen behaupten die Gegner von Rauchern, in den USA stelle man fest, wonach sowohl an den High Schools als auch Junior High Schools Studenten und Schüler zunehmend e-Zigaretten rauchten. So sagte ein Gesundheitsexperte gegenüber dem amerikanischen TV-Sender ABC, er sei sich sicher, würden sich die Raucher erst einmal über e-Zigaretten an das Rauchen von Nikotin gewöhnt haben, der Umstieg auf die normalen Tabakprodukte nicht mehr weit sei.

Nur: Fakt ist auch, dass die Gesundheits-Lobby bislang einhellig der Meinung ist, wonach e-Zigaretten das erheblich kleinere Übel sei, als die Tabak-Zigaretten. "Deshalb beißt sich bei solchen Argumentationen, die nun auch die e-Zigaretten als Teufels Werk ansehen, die Katze irgendwann in den Schwanz, da ab einem bestimmten Punkt auch die Eigenverantwortung der Konsumenten beginnt", erklärt ein Hamburger Diplom-Psychologe gegenüber Netz-Trends.

Dass Rauchen schädlich ist und Krebs hervorrufen kann, wie Lungenkrebs, das dürfte sich mittlerweile unter Jung wie Alt herumgesprochen haben. Auch dass Raucher nach Rauch stinken und dass es nicht förderlich ist für gesundes Altern und gute Haut, weiß fast jeder.

In den USA gibt es mittlerweile über 250 Marken von e-Zigaretten. Geschätzt vier Millionen Amerikaner rauchen die elektronische Version der Zigarette, sagte der amerikanische e-Zigaretten-Verband "Tobacco Vapor Electronic Cigarette Association".

Die jetzigen stärkeren geplanten Regulierungen bezüglich der e-Zigaretten in den USA betreffen vor allem die Inhaltsstoffe und das Labeling. Bezüglich der Inhaltsstoffe geht es der FDA besonders darum, von allen Anbietern zu erfahren, wie viel Chemie jede der angebotenen e-Zigaretten aufweist. Das soll nun künftig Pflicht werden.

Erstmals deutlich negativer in die Schlagzeilen geraten ist die e-Zigaretten-Industrie durch eine kürzliche Studie, die behauptet, sie habe bei zwei führenden Anbietern von e-Zigaretten Spuren von Frostschutzmitteln gefunden, was eindeutig gesundheitsschädlich sein.

Doch trotz des jetzigen Regulierungs-Spurts der FDA haben alle Markt-Beteiligten, darunter auch die Zigaretten-Industrie, die übliche sechs-Monats-Frist, oder 75-Tage-Frist, in welcher die neuen Regulierungs-Vorschläge bezüglich der elektronischen Zigaretten kommentiert werden dürfen.

Solche Kommentar- und Einspruchs-Verfahren sind in den USA basisdemokratisch sehr weit verbreitet und sowohl die Bürger wie Institutionen nehmen regen Gebrauch davon. Selbst ein Gemeinderat darf erst dann bindende Kriterien für eine amerikanische Kommune festlegen, wenn diese Frist abgelaufen ist und glaubhaft gemacht wurde, dass die eingetroffenen Kommentare und Einsprüche von Bürgern und sonstigen Institutionen auch seriös ausgewertet und diskutiert und gegebenenfalls berücksichtigt wurden.

Nach der sechs Monats-Einspruchsfrist wird es weitere zwei Jahre dauern, exakt 25 Monate, bis es der FDA gelingt, die von der Zigaretten-Industrie gelieferten Inhaltsstoffe auszuwerten. Erst dann ist mit einem auch rechtlich bindenden Verfahren zu rechnen.

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