Google-Aktie bald 1000 Dollar: Quartalsgewinn von 3 Milliarden Dollar

Die wichtigsten Einnahmen sind für Google die Adwords - das sind die Werbeanzeigen oben und rechts über den redaktionellen Google-Search-Treffern sowie die Adsense - das sind die auf Tausenden Webseiten eingeblendeten Online-Anzeigen. Auch Netz-Trends veröffentlicht Google-Adsense-Anzeigen. Allerdings erhält Netz-Trends nur durch einen Klick auf eine eingeblendete Anzeige etwas Geld, nicht durch das bloße Einblenden.

Foto: Google
Haben gut lachen: Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin, CEO.

Der Internetsuchmaschinen-Gigant Google, welcher alleine in Deutschland über einen Marktanteil von geschätzt bis zu 90% verfügt, legt weiter zu. Im dritten Quartal 2013 konnte Google mit Onlinewerbung noch mehr verdienen, als bislang: So stieg der Umsatz um 12% auf 14,9 Mrd. US-Dollar. Von den knapp 15 Mrd. Dollar Umsatz verbleiben 3 Mrd. Dollar Gewinn. Entsprechend begeistert agieren die Investoren und jagen die Google-Aktie immer stärker in Richtung 1000 Dollar.

Die nun wiederholt hervorragend gute Bilanz von Google wurde an der Börse entsprechend positiv quittiert. So stieg der Aktienkurs an der amerikanischen Stock Exchange am Donnerstag kurzfristig um 8% auf den höchsten Wert seit Googles Börsengang - auf 950 Dollar. Die Google-Aktien stiegen alleine in den ersten 9 Monaten des Jahres 2013 um ein Drittel (34%) und sind damit nur noch rund 100 bis 50 Dollar von der magischen 1000-Dollar-Grenze entfernt. Am Freitag pendelte sich der Aktienkurs jedoch wieder auf rund 900 US-Dollar (896.90 Dollar) ein, ist also leicht wieder zurückgegangen. Das bedeutet. Anleger haben ihre Gewinne realisiert. Doch dürfte der Kurs weiterhin nach oben gehen. Die Marktkapitalisierung von Google beträgt derzeit 296 Mrd. US-Dollar.

Google sagte zudem, wonach die Klicks auf Werbeanzeigen auf den Webseiten sowie im Google-Search-Index um 26% gestiegen seien. Pro Klick auf eine Anzeige erhält Google rund 50% der Einnahmen. Dabei gilt: Je größer die Webseiten, desto höher die Einnahmen, je kleiner die Webseiten desto geringer sind die Einnahmen. Zum Vergleich: Das Onlinemagazin Netz-Trends ist nach wie vor eher idealistischer Natur. So liegen die Werbeeinnahmen durch Google-Adsense-Anzeigen monatlich bei lediglich rund 150 Euro.

Als Umsatztreiber für Google stellt sich nach Angaben des amerikanischen Konzerns ein neues Anzeigensystem dar, welches seit Juli 2013 den Anzeigenkunden und Media-Agenturen zur Verfügung stehe. Damit würden sich einfacher Google-Anzeigen für Smartphones und andere "mobile devises" (Tablet PCs etc.). einkaufen lassen.

Besonders positiv bewerteten nach Aussagen von Google Mediaplaner, wonach sich die Effektivität von Werbeanzeigen mit dem neuen Anzeigenschalt-System besser messen ließe. Nikesh Arora, Googles Chief Business Officer, sagte auf der Analystenkonferenz, wonach er überzeugt sei, dass das neue Google-Anzeigensystem deutlich gemacht habe, dass die "mobile ads" deutlich effektiver seien, um die Conversion Rate zu steigern. Deshalb würden immer mehr Werbekunden um solche Anzeigen ("mobile slots") im Rahmen des Google-Versteigerungs-System mitbieten. Allerdings setzt Google die wichtigen Kriterien rund um Versteigerungen für Adwords.

Google selbst sagte jedoch, dass die Einnahmen für den Klick auf eine Google-Anzeige im Schnitt gesunken seien - und zwar um 8% (cost per click). Allerdings gilt dieses sicherlich nicht für alle Rubriken. So wissen Publisher, dass sie in jenen für den eCommerce besonders attraktiven Feldern teils bis zu doppelt so viel Geld an Google bezahlen müssen für eine Adwords-Anzeige, wie noch vor drei Jahren. Das betrifft insbesondere Anzeigen aus dem Finanzbereich sowie Reisebereich.

Wenig glücklich ist Google mit dem 12-Mrd.-Dollar Kauf des amerikanischen Mobilephone-Herstellers Motorola. So ist der Umsatz erneut drastisch gesunken auf nunmehr 1,1 Mrd. Dollar. Dabei stieg gleichzeitig der Verlust von 192 Mio. Dollar auf 248 Dollar. Google hatte Motorola im Jahr 2012 gekauft - vor allem wegen der zahlreichen interessanten Handy-Patente, über die Motorola verfügt.

Google ist der Betreiber des Handy-Betriebssystems Android, das auf Smart Phones mittlerweile eine wesentlich wichtigere Rolle spielt, als Microsofts Windows. Mit dem Handy Moto X brachte Google über Motorola sein erstes eigenes Handy in den Handel. Dennoch schreiben internationale Finanzmedien, wie die Financial Times, wonach "the company’s ambitious mobile strategy remains a work in progress". Übersetzt bedeutet dies, wonach Googles ehrgeizige Pläne im Mobile-Phone-Markt nach wie vor ein Prozess sei, welcher warte richtig durchzustarten.

Derweil wächst Google immer mehr zu einem der reichsten Konzerne aller Zeiten heran. So verfügt Google derzeit über Barreserven in Höhe von 56 Mrd. US-Dollar. Nur Unternehmen wie Apple sind noch reicher - mit Barreserven von rund 150 Mrd. US-Dollar.

Googles weltweiter Online-Werbemarktanteil wird auf gut 50% geschätzt. In Deutschland gilt die Annahme einer monopolartigen Wirtschaftsstellung in einem Segment ab einem Marktanteil von rund 33%. Dies zeigt, wie dominierend Google im Internet mittlerweile ist und welche Marktmacht sich daraus ergibt. Welche Bedeutung dabei die Mobile Devices haben, zeigt sich daran, dass Google-Co-Gründer, Larry Page, der gleichzeitig Googles CEO ist, sagte, wonach immer mehr Traffic auch für die Google-Tochter YouTube über Handys & Co komme - nämlich mittlerweile 40% gegenüber 10% vor zwei Jahren.

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