Beginn Verkauf BMW Elektroauto i3

Wie üblich, wenn es etwas bei BMW oder Porsche einzuweihen gibt, möchte der ansonsten in der sächsischen Bevölkerung eher als blass geltende Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) es sich nicht nehmen lassen, zum Produktionsstart des Elektroauto BMW i3 anwesend sein. Ansonsten ist Tillich nicht gerade für große lokale Wirtschaftsnähe bekannt.

BMW Presse
Der neue Elektroflitzer von BMW: Der i3.

Der Münchner Autohersteller BMW startet jetzt die Serienproduktion und damit in Kürze den Verkauf des ersten für das Massenpublikum gebauten BMW Elektroauto i3. Das Projekt ließ sich BMW in der Entwicklung über 1 Mrd. Euro kosten. Das mit hunderten Millionen Euro staatlich geförderte BMW-Werk in Leipzig beginnt am Mittwoch den 18. September 2013 mit der Produktion des ersten elektrischen BMW in Großserie. Der BMW i3 gilt als Wunschauto der BMW-Großaktionären Susanne Klatten. Sie engagiert sich auch mit ihrem Unternehmer-Gründerfonds an der Technischen Universität München im Senat.

Jedenfalls soll das Elektroauto BMW i3 für den Münchner Autohersteller BMW eine neue Epoche im Streben nach größerer Umweltfreundlichkeit einleiten. In Sachsen gilt nach wie vor: Der anfassbare Autobau wird gefördert, aber neue digitale Technologien - wie beispielsweise Internetfirmen - werden eher nicht oder nur zähneknirschend gefördert.

Dabei gehört beispielsweise Leipzig mittlerweile zu den Internetzentren in Deutschland. In Sachsen arbeiten über 10.000 Menschen im Internet-Business und Digital-Geschäft. Nur die Politik hat davon noch nicht viel mitbekommen und interessiert sich dafür auch nicht sonderlich. Im Gegensatz zu München, Berlin, Köln oder Hamburg - Städte in denen seit über 10 Jahren engste Verbindungen zwischen den Internetschaffenden und der Politik bestehen - durchzieht in Sachsen geradezu ein entfremdender Spalt die Politik und Digital-Szene.

Das sieht mit dem Serienstart des BMW i3 im Leipziger BMW Werk anders aus. Immerhin teilte der Weltkonzern mit - einer der wenigen, die noch in deutscher Familienhand sind - wonach man rund 400 Millionen Euro in den Ausbau des BMW-Werks für die Produktion des i3 gesteckt habe. In diesem Rahmen habe man auch einen eigenen Windpark aufgestellt, um regenerative Energie zu schaffen. Angeblich wolle BMW in Leipzig 800 neue Arbeitsplätze schaffen.

Bereits auf der weltberühmten Traditions-Automesse, der IAA (Internationale Automobilausstellung), hatte das BMW-Management seinen neuen Elektrostar, den BMW i3, vorgestellt. Doch billig wird das Gefährt nicht - es soll mindestens 34.950 Euro kosten und zum Jahreswechsel 2013/2014 im Handel sein.

Doch nach wie vor gilt: Ein Elektroauto ist vor allem ein Stadtauto - regelmäßiges stundenlanges Auftanken an einer Stromtankstelle ist ein Muss. Dennoch geht auch BMW ein hohes Risiko mit dem neuen BMW Elektroauto ein, da es sich bislang nicht abzeichnet, dass Massen an Deutschen bereit sind, aus Umweltschutzgründen ein Elektroauto zu kaufen. Der Automobilwissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer spricht davon, wonach im ersten Halbjahr 2013 gerade einmal 2.500 neue Elektroautos in Deutschland zugelassen worden seien.

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