Google Suchmaschinenoptimierung für Seos - Neues und Googles Frühjahrsputz Penguin Update

Schon seit längerem ist bekannt, dass die Internetsuchmaschine Google nach dem großen Panda-Update im Frühjahr 2011 in diesen Wochen zum nächsten Schlag ausholt und auch schon ausgeholt hat. Der Internetgigant ist derzeit beim Großreinemachen gegen Seos, also Fachleute des Search Engine Optimization, die es übertreiben. Die neue Google-Aktion läuft unter dem Projektnamen "Penguin Update".

©istockphoto.com/Павел Игнатов
Wer es mit Seo übertreibt, kann eine von google aufs Dach, besser gesagt, auf die Webseite, bekommen.

"Penguin Update" beschäftigt sich primär mit Webseiten, die den Eindruck erwecken, es könnte eine Überoptimierung einer Webseite vorliegen, die nur einem Ziel dient: Möglichst optimal in einer Internetsuchmaschine gerankt zu sein.

Doch das widerspräche den Google-Prinzipien. Denn: Alles, was nicht primär auf den Nutzerwunsch ausgerichtet ist, möchte Google nicht. Auffallend ist, und man kann das auch in Google analytics beobachten, dass plötzlich gehäuft ein Google-Editor-Robot über die Webseiten fährt und nach dubiosen Dingen Ausschau hält.

Auf Googles Misstrauen können zum Beispiel auffällig viele Facebook-Likes auf einer Seite Webseite stoßen, wenn beispielweise nur ein Artikel besonders viele Facebook-Likes von Nutzern aufweist, die anderen Artikel aber eklatant weniger haben.

Gleichzeit sind das aber auch Mankos im Google-Frühjahrsputz 2012. So spielt Facebook eine immer größere Rolle und es kann sein, dass ein Artikel auf einer Webseite mit 20.000 Clicks über 95 Prozent des Traffics nicht mehr über Google erhält, sondern ausschließlich über Facebook und folglich auch einen sehr hohen Zuspruch mit Likes von Facebook-Nutzern erhält.. Das ist zum Beispiel bei einem Kommentar auf der Webseite Kriegsberichterstattung.com geschehen, welcher innerhalb von wenigen Tagen 5.300 Facebook-Likes erhielt, obgleich die anderen Artikel deutlich weniger hatten und auch die Webseite selbst bislang lediglich 70 Facebook-Likes aufweisen kann (http://www.kriegsberichterstattung.com/id/1510/Warum-wir-deutsche-Soldaten-brauchen-und-warum-die-Politik-ihnen-mehr-Respekt-entgegenbringen-sollte/).

So etwas kann zu einer vorübergehenden Abstrafung führen, muss aber nicht. Es mehren sich aber die Berichte, dass vor allem Webseiten abgestraft werden, die den Eindruck erwecken, sie hätten einfach zu viel des Guten für eine möglichst hohe Sichtbarkeit im Suchmaschinen-Index getan, wozu auch das Social-Media-Thema gehört.

Wenn es zu viele Facebook-Likes außer der Reihe gibt

Neben einer automatisierten Kontrolle gibt es auch einen Stab von Google-Mitarbeitern die Webseiten manuell noch einmal kontrollieren. Im Falle von kriegsberichterstattung.com hatte der Besuch des automatischen Google-editors dazu geführt, dass die Webseite zwar nach wie vor gut im normalen Google-Search-Index gerankt war, aber für rund acht Stunden neu eingestellte Artikel plötzlich nicht mehr im Google-news-Index gelistet waren. Es könnte also sein, dass eine manuelle Google-Kontrolle nicht die automatische Bewertung bestätigt hat. In dem Fall wäre die Zügigkeit von Google der Korrektur falscher eigener Bewertungen bemerkenswert - aber auch fair. Letztlich sind Webseiten, ja auch Partner von Google selbst.

Derzeit kursiert im Internet die Vermutung, der Google-Frühjahrsputz habe bereits einen Anbieter mit 100 Artikelverzeichnissen hart erwischt. So sei er komplett aus dem Google-Index katapultiert worden. Um welche Webseite es sich handelt, konnte netz-trends.de nicht verifizieren.

Weitere Gerüchte die das Netz derzeit durchziehen: Webseiten, die über auffällig viele Links oder auffällig viele Blog-Kommentare verfügen, die aber nicht wirklich zum sonstigen Content einer Seite passen, könnten abgestraft werden. Man spricht hier von der Black-Hat-SEO-Methode. Besonders für kleinere und neuere Seiten, die im Aufbau befindlich sind, werden solche Methoden von Seos häufig angewandt. Das ist aber letztlich auch der Not geschuldet, um überhaupt an Boden im Internet zu gewinnen. Automatisch eingespielte Blog-Kommentare, die häufig aber auch eher Spam sind, sind da manchmal willkommen und werden publiziert, obwohl sie keinen wirklichen Mehrwert für den Nutzer bieten.

Weiter an Gewicht gewinnt die Präsenz von Webseiten auf Social-Media-Diensten wie Facebook oder twitter, aber auch die Berücksichtigung von Webseiten-Inhalten beispielsweise in Kommentaren auf anderen Webseiten. Google selbst versucht mit Google sich selbst als Social-Media-Plattform zu stärken. Bislang allerdings eher mit mäßigem Erfolg, wie sich leicht beim Blick auf die Webseiten ersehen lässt. Häufig tauchen zwar einige Dutzend, wenn nicht Hundert, Facebook-Likes auf, aber nur eine Handvoll Google -Empfehlungen – wenn überhaupt.

Absolut ausgedient scheinen Webseiten zu haben, die Artikel präsentieren, die ganz offensichtlich inhaltlicher Rubbish sind, keinen Sinn ergeben. Seos nutzten das die vergangenen zwei Jahre häufig intensiv um eine hohe Keyword-Dichte präsentieren zu können und dadurch eine scheinbare Wichtigkeit des Contents den Internet-Suchmaschinen wie Google oder bing.com vorzugaukeln.

Hier muss man sagen: Es ist richtig, wenn Google solche Webseiten im Index abstraft oder weiter nach hinten spielt, da es denen schadet, die aufrichtig und ehrlich versuchen dem Nutzer bestmöglichen Content zu bieten. Dabei sollte auch nicht vergessen werden: 95 Prozent der Webseiten werden mit viel Energie produziert und auch viel Idealismus, ohne dass wirklich damit Geld verdient werden kann. Davon lebt dann aber auch Google... Deshalb ist es sinnvoll, wenn Google solche ehrlichen Webseiten pflegt und die Spreu von Weizen trennt.

Nicht zu viele Links in einem Text

Während noch vor zwei Jahren viele Webseiten bemüht waren, möglichst viele Links auch künstlich zu generieren, beispielsweise durch Texteinstellung auf kostenlosen PR-Portalen, so gilt heute: Ja, das ist noch hilfreich, aber nur, wenn pro Text nicht mehr als ein bis zwei Links gesetzt werden und wenn die Texte auch wirklich eine Relevanz für den Nutzer, also interessante und wertvolle, auch unique Informationen, aufweisen. Billige Seo-Texte verlieren weiter an Gewicht. Auch kommt es nicht mehr auf die schiere Masse der Links an, sondern mehr, wie contentnah und für die Webseite relevant ein Link ist.

Google ist schon immer fairer gegenüber kleineren und neueren Internet-Projekten gewesen, als es beispielsweise der Konkurrent bing.com ist. So spielt Google auch kleine Seiten im Google-Index, auch im Google-news-Index, manchmal ganz nach vorne, wenn der Inhalt erstklassig erscheint. In bing.com haben fast nur noch die großen Webseiten eine Chance oder es dauert zumindest erheblich – und zwar Monate – länger, bis auch kleinere Webseiten die Chance bekommen, einmal weiter vorne ausgespielt zu werden.

Mit Verwunderung ist jedoch festzustellen, dass Google immer noch zahlreiche Seo-Tricks akzeptiert und schluckt. Hierzu gehört beispielsweise, dass gerade große Webseiten wie welt.de oder einige andere Kandidaten, ein und denselben Content im Stundentakt mit leicht veränderter Headline und leicht verändertem oder leicht erweitertem Content permanent in den Google-news-Index laufen lassen.

Damit werden andere wichtige Contentseiten massiv daran gehindert, auch einmal nach vorne zu kommen. Denn nach wie vor gewichtet Google alte Webseiten mit Hunderttausenden Veröffentlichungen als wesentlich gewichtiger. Doch: Wenn Google sich nicht um die beliebten Seo-Tricks des permanent leicht veränderten Contents kümmert, schmälert das erheblich den Nutzermehrwert für den Verbraucher.

Denn: Welchen Sinn soll der Nutzer in Google News davon haben, wenn er gleich auf der Content-Einstiegsseite je Themengebiet fünf Mal spiegel-online.de, rp-online.de oder welt.de liest? Keinen. Es kann natürlich sein, dass Google das stillschweigend akzeptiert, um nicht noch für mehr Streit an der Verlagsfront zu sorgen. Denn immer mal wieder drohen die Verlegerverbände mit dem Rückzug ihres kostenlosen Contents, der aber für Google-news natürlich eine hohe Relevanz hat.

Trotz allem: So wie es jetzt läuft, das immer die gleichen Webseiten mit dem gleichen Content zig Mal im Minutentakt eingespielt werden, kann es nicht mehr weitergehen. Das führt das Google-News-System ad absurdum und schadet der Vielfalt im Netz. Doch gerade dieser wird von den Nutzern als extrem wichtig empfunden und macht das Netz auch lebendig.
Die Lebendigkeit des Netzes aufrecht zu erhalten ist eine der ganz großen Aufgaben von Google, aber auch von bing.com. Nur wenn das gelingt, wird Google seine eigene Relevanz aufrechterhalten können und beispielsweise Facebook in die Schranken weisen können. Auch Smartphones, insbesondere die Apps, schaden der Lebendigkeit des Netzes und sind deshalb eine große Bedrohung nicht nur für Webseiten sondern auch für Google.

Uniquer Content ist wichtiger denn je

Matt Cutts, Google-Entwickler, wird den Worten zitiert, mit dem derzeitigen Frühjahrsputz wolle man auch die semantische Such stärken. Darunter versteht man, dass Internetsuchmaschinen um eine Begrifflichkeit herum durch einen intelligenten Such-Algorithmus Content dem Suchenden einspielen.

Nach wir vor hoch wertet Google neben externen Links, die auf eine Webseite verweisen, auch Links direkt auf einer Webseite, die den Nutzer auf Webseiten-eigenen anderen nützlichen und themennahen Content hinweisen. Externe Verlinkungen sind dann besonders wertvoll, wenn sie direkt den Domainnamen verlinken oder auch auf bestimmte Keywords einer Webseiten verlinken - also nach dem Vorbild von Wikipedia. Verlinkt also beispielsweise eine Nachrichtenseite in einem Artikel beim Keyword Kriegsberichterstattung auf die Webseite Kriegsberichterstattung.com so ist das für die betroffene Webseite sehr wertvoll.

Wichtig ist es auch, dass es möglichst viele positive Bewertungen direkt auf Google gibt - besonders in ad-Kampagnen ist das unerlässlich. Wer also günstig und gut mit Google-adwords ranken möchte, muss sich um dieses Thema kümmern.
Weitere Pluspunkte vergibt Google nach wie vor für die üblichen Kriterien: Schnelle Ladezeit einer Webseite, keine fehlerhaften Links, gutes praktikables und übersichtliches Layout, ordentliche Benennung von Fotos/Images. Es heißt, Google berücksichtige mittlerweile mehr als 200 Kriterien, die in das Ranking einer Webseite im Suchmaschinen-Index einfließen. Viel zu tun gibt es also für Seos auch nach dem googelschen Frühjahrsputz 2012.



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