Newsletterversender Mailjet im Test – von uns nicht empfohlen und Cookie-Spamer


Test-Kommentar - In unserem Netz-trends.de Test zu Newsletter-Versendern haben wir uns bereits das U.S.-Portal Mailchimp angeschaut (aus unserer Sicht nicht empfehlenswert) sowie den französisch-deutschen Anbieter SendinBlue (überzeugte). Teil 3 widmet sich wieder einem ursprünglichen Franzosen: Mailjet. Allerdings ging das Unternehmen 2019 an den U.S.-Konkurrenten Mailgun über.

Schlimmer, schlimmer am schlimmsten: Das Ausländerdeutsch der Cookie-Richtlinie von Mailjet. Und mit so einem Anbieter arbeiten? Uff!

Mailjet wurde 2010, wie SendinBlue, in Frankreich gegründet. Gründer sind Wilfried Durand und Julien Tartarin. Sie verkauften ihr Unternehmen 2019 an den U.S.-Konkurrenten Mailgun. Seitdem firmiert Mailjet unter der Mailgun Technologies, Inc., beziehungsweise Mailjet SAS. [1]

Hinter Mailgun steht das U.S.-Beteiligungsunternehmen Thoma Bravo mit einem verwalteten Vermögen von angeblich 30 Milliarden U.S.-Dollar. Angeblich unterhalte Mailjet neben Büros in Paris auch welche in New York, London und Berlin. Im März 2014 habe Mailjet weitere 2,2 Millionen Euro im Rahmen einer Finanzierungsrunde eingesammelt, schreibt Wikipedia Frankreich.

Als Geldgeber habe man erneut Alven Capital und eFounders gewinnen können. 2015 seien diese Finanzierungsrunden erneut erfolgreich gewesen: So habe man weitere 10 Millionen Euro Venture Capital von den Geldgebern Alven Capital und eFounders bekommen.

Neu an Bord seien nun aber Iris Capital und Seventure Partners. Außerdem habe der Newsletter-Versender 2015 vom Bewertungs-Unternehmen „Deloitte“ eine Auszeichnung im Rahmen der „Deloitte Technology Fast 50“ erhalten. Damit zeichnet Deloitte die 50 Unternehmen mit dem größten Wachstum in Segmenten aus.

Trotz der großen Finanzierungsrunden und angeblich so tollen Deloitte-Auszeichnung überzeugte die Netz-trends.de-Redaktion in unserem Nutzer-Test Mailjet nicht, wie wir in diesem Text darlegen werden. Wikipedia Frankreich führt jedenfalls zu dem Newsletter-Versender weiter aus:

„Mailjet ist ein Cloud- basiertes E-Mail-Sende- und Verfolgungssystem 4 . Die Plattform ermöglicht es Fachleuten, sowohl ihre Marketing-E-Mails (Newsletter, Werbeangebote) als auch ihre Transaktions-E-Mails (Benachrichtigungen, Registrierung, Auftragsbestätigung, Rechnungen usw.) zu senden . Die Services von Mailjet umfassen Lösungen zum Entwerfen von E-Mails, zum Versenden großer Mengen und zum Verfolgen dieser Sendungen. Helfende Darüber hinaus bietet Mailjet zusätzliche Werkzeuge , um die gewährleisten Zustellbarkeit von E - Mail (Verwaltung des Absenders Ruf, die Bereitstellung von SMTP - Relais ) sowie die Sicherheit der Sendungen (SPF, DKIM und DMARC Protokolle, Rückkopplungsschleifen); und Funktionen zur Analyse der Leistung von Sendungen 5 . Schließlich stellt das Unternehmen Entwicklern ein Open-Source- API-Set zur Verfügung.“ |2]

Etwas irritierend finden wir, wie prominent Mailjet mit deutschen Marken-Logos wirbt und in die Welt hinaus posaunt, wonach berühmte deutsche Medien-Marken und Konzerne angeblich auf Mailjet „setzen“ würden: TELEFONICA, DIE ZEIT, FLIXBUS, DER SPIEGEL, E.ON – beispielsweise. Natürlich werden wir an die Pressestellen dieser Unternehmen schreiben und uns erkundigen, ob sie für eine solch massive werbliche Nutzung der Logos auf der Startseite, wie das Mailjet macht, eine Genehmigung gegeben haben.

Dicke Werbung mit Logos macht misstrauisch. Ob das die Genannten so wirklich wissen und wollen?

Denn Newsletter-Marketing ist nicht unbedingt das, mit welchem ein seriöses Medium, Unternehmen, öffentlich in Verbindung gebracht werden möchte.

Für Marketer

Was Netz-trends.de auf der Startseite von Mailjet noch negativ auffällt, ist das sehr technisch aussehende Look & Feel der Seite. Wir werden gleich von Anfang an erschlagen mit den Produkt-Paketen. So erhielten „Marketer“ über das „Mailjet-Interface“ die Möglichkeit zu:

a) Marketing E-Mails: Man könne mit nur wenigen Klicks „ansprechende E-Mail Kampagnen per Drag-and-Drop“ anlegen.

b) Transaktions-E-Mails: Man könne personalisierte Autoresponder „mit optimaler Zustellbarkeit erstellen“.

c) Zudem biete man „alle E-Mail Funktionen“: Über eine E-Mail Marketing Software könnten „alle wichtigen Funktionen mit an Board“ genommen werden.

Dass bei Mailjet keiner merkt, dass es nicht „an Board“, sondern „an Bord“ heißt, gibt von uns ebenfalls einen Negativpunkt.

Für Entwickler

Zudem wendet sich Mailjet an „Entwickler“ mit einer „E-MAIL API“. Hier biete man:

a) Integrationen: Man könne Mailjet mit den eigenen Systemen verbinden und „alle Integrationen entdecken“.

b) E-Mail API: Dies sei eine „schnelle und unkomplizierte Integration für einen sofortigen E-Mail Versand“.

c) SMTP Relay: Mailjet verfüge angeblich über einen „leistungsstarken SMTP-Server für E-Mails mit beliebiger Absenderkennung“.

Interessant finden wir diverse prominente Kundenbewertungen, die auf der Seite eingeblendet werden – ohne dass man Logo-Effekthascherei mit bekannten Medien macht. So schreibt beispielsweise ein Vertreter von 1&1 IONOS:

„1&1 IONOS verfolgt einen sehr schnellen Go-To-Market Ansatz und setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen. Im Bereich E-Mail Marketing möchte 1&1 IONOS seinen Kunden eine professionelle Newsletter-Lösung anbieten, die einfach zu bedienen, schnell und kostengünstig ist. 1&1 IONOS suchte dafür einen Partner, der all diese Anforderungen erfüllt. In Mailjet fand das Unternehmen einen E-Mail Marketing Partner mit einem sehr agilen und schnellen Integrationsprozess sowie der benötigten Whitelabel Technologie, um all dies zu bewerkstelligen.“ [3]

Man habe über 130.000 Kunden

Zudem wirbt Mailjet damit, wonach angeblich „über 130.000 Kunden“ das Tool bereits nutzten und man solle „heute wechseln“.

Wer ein monatliches Versandvolumen von ab 900.000 E-Mails habe, der habe angeblich in Mailjet einen guten Partner, schreibt das Unternehmen. Dann solle man als Neukunde ein Formular ausfüllen und „unser Sales-Team wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen“.

Alle anderen Kunden, die weniger als 900.000 E-Mails pro Monat heraussenden wollten, fänden „auf unserer Preisseite den richtigen Plan für Sie“.

Alles Gold was glänzt? Wir sind uns nicht sicher.www.mailjet.de/pricing/

Ok. Das scheint dann unser Test-Bereich sein, in den wir uns einloggen. Wie unsere anderen Testkandidaten Mailchimp und SendinBlue, bietet auch Mailjet auf der Webseite eine Paket-Übersicht. Präsentiert werden vier Pakete:

Paket 1: Kostenlos

Das Paket „Kostenlos“ wirbt zwar fett damit, man könne 6.000 E-Mails im Monat versenden. Einschränkend wird aber klar gemacht: Es dürften pro Tag maximal 200 E-Mails rausgesendet werden. Das heißt: Das dürfte dann auch in etwa der Größenordnung entsprechen von E-Mail-Adresse, welche man im kostenlosen Paket hochladen kann.

Finden wir gut, dass das dann gleich deutlich genannt wird. Wobei wir uns eher gewünscht hätten, dass diese 200 E-Mails pro Tag etwas größer eingeblendet werden.

Da wir in den vergangenen beiden Tests zu Newsletterversendungs-Anbietern deutlich machten, dass wir in einem Testlauf 20.000 E-Mail-Adressen hochladen möchte, erscheint uns das zweite Paket interessant:

Paket 2: Basis

Das „Basis“-Paket. Mailjet bewirbt es als „Einsteigerpaket“ mit einem monatlichen Preis von 7,95 Euro. Man könne hier pro Monat 30.000 E-Mails versenden. Das würde in unserem Falle reichen, da wir maximal einmal monatlich eine Versendung in unserem Planspiel überlegt hatten.

Kommen wir zu Paket Drei von Mailjet: Dem «Premium»-Paket, das für 17,95 Euro im Monat angeboten wird. Seltsam finden wir, dass wir in dem Paket auf den ersten Blick die gleichen Leistungen finden, wie in dem Monatspaket zu 7,59 Euro: 30 000 E-Mails pro Monat. Keine tägliche Versandbegrenzung. Wir fragen uns? Hä, wie kann das sein? Also schauen wir uns die Details an:

Schnell merken wir die Tücken im System, was wir sogar aus unserer Sicht fast als irreführend in der prominenten Werbeaufmachung gegenüber dem Kunden ansehen:

Denn in Paket «Basis» zu 7,59 Euro gilt: Man dürfe in den Unterkonten (was soll das bitte sein?) maximal 100 Absender-Adressen einspielen. Zudem biete dieses Paket «Kundensupport auf Deutsch». Außerdem werde man als Newsletter-Absender nicht mit der Einblendung eines werblichen «Mailjet Logo» tyrannisiert.

Paket 3: Premium

Das teurere «PREMIUM»-Paket zu 17,95 biete: Segmentierung (was soll das heißen?), A/B Testing, E-Mail Automation, Mehrere Benutzer, Detaillierte E-Mail Statistiken, Gesperrte Abschnitte (was soll das heißen?). Es gebe auch hier keinen «Priority Kundensupport».

Zudem gebe es kein Echtzeit Monitoring und keine Zustellbarkeits-Experten. Das heißt: Scheinbar gibt es auch in diesem ANGEBLICHEN PREMIUM Paket keinen Telefon-Support und auch ansonsten scheint man ziemlich auf sich selbst gestellt zu sein, wenn Mails nicht rausgehen etc.

Negativ fällt uns zudem auf, dass wir auch in dem PREMIUM-Paket zwar wissen, dass wir bis zu 30.000 E-Mails raussenden dürfen zu 17,95 im Monat. Wir wissen aber immer noch nicht, ob es eine Begrenzung der E-Mail-Adressen gibt, die wir zu diesen Konditionen hochladen dürfen und wie hoch diese Grenze ist.

Paket 4: Custom

Auf das vierte Paket, das «CUSTOM»-Paket für «Vielversender», gehen wir an dieser Stelle nicht näher ein. Es scheint für Großkunden zu sein. Hier schreibt denn auch Mailjet erst gar keinen Basispreis auf der Startseite hin. Das finden wir so nicht gut.

Da viele Nutzer in einer Navigation gerne etwas «spielen», gefallen uns die Button über den Buchungspaketen. Hier können wir spielerisch hin und her klicken und festlegen, ob wir nun monatlich 30.000 Newsletter raussenden möchten, 60.000, 150.000, 450.000 oder 900.000. Je nachdem was wir anklicken, ändert sich der Monatspreis.

Nervig ist aber immer noch, dass wir nicht blicken: Wie viele E-Mail-Adressen dürfen wir denn nun wirklich hochladen. Verstanden haben wir mittlerweile dass mit den «Unterkonten» (Erstellung von Unterkonten und bis 100 Absender-Adressen oder mehr) gemeint ist, dass wir also Newsletter z.B. über mehrere eigene Absender-Adressen anlegen können. Das heißt:

Haben wir unsererseits selbst Kunden, für welche wir Newsletter raussenden möchte, können wir je Kunde ein Konto anlegen. Das hat aber scheinbar nichts mit der Anzahl der Gesamt-E-Mail-Adressen zu tun, die man für ein Paket je Konto maximal hochladen kann.

Wir möchten 20.000 E-Mail-Adressen hochladen

Also melden wir uns mal in dem Paket zu 7,59 Euro an und schauen. Immerhin wird dort behauptet, auch hier könnten wir bereits 30.000 E-Mails heraussenden.

Also möchten wir uns bei Mailjet anmelden. Wir nutzen standardmäßig den datenschutzrechtlich guten Browser von Hubert Burda Media, den Cliqz-Browser. Dort haben wir natürlich standardmäßig über «Einstellungen» das Setzen von Cookies generell verboten.

Das scheinte aber in unserem Testlauf bei Mailjet dazu geführt zu haben, dass wir uns zunächst in einer Dauer-Schleife nicht anmelden konnten. Denn wir wurden immer und immer wieder darum gebeten, unsinnige Fotos anzuklicken (Hydranten, Zebrastreifen, Autos, U.S.-Schulbusse, Brücken, Treppen, Ampeln etc….).

Die Behauptung «Sign Up For Free. No commitment. No hidden fees; also «Keine Verpflichtung. Keine versteckten Gebühren», scheint etwas eine hohle Phrase. Denn das Setzen von Cookies ist immer irgendeine Verpflichtung die man eingeht – und wenn es die Datenspioniererei ist, zu der die Anbieter versuchen eine Zustimmung zu bekommen.

Der Anmelde-Terror im Test

Also wechseln wir für diesen Fall den Browser und gehen auf Google Chrome. Beim Versuch hier ein Konto auf Mailjet zu eröffnen nervt man uns aber weiter mit dieser unsäglichen Bilderabfrage, die man bestätigen solle. Wir bestätigen die Bilder bestimmt 15 Mal und mehr, kommen aber trotzdem nicht rein.

Liegt es daran, dass wir in Google Chrome den «Inkognitos»-Modus gewählt haben? Wir wechseln in den Normalmodus und versuchen es da. Doch auch da klappt es nicht. Also wechseln wir wieder zum Cliqz-Browser. Da klappt es schließlich nach bestimmt 20 bis 30 Minuten Test-Anmeldungen. Wir sind genervt.

Jetzt schauen wir uns aber mal die Cookie-Einstellungen von Mailjet etwas genauer an. Denn meist liegt es daran, dass hier maximal der Nutzer versucht ausspioniert zu werden.

Die Cookie-Spamerei fällt uns negativ auf und dann dieses Ausländerdeutsch...

Uns knallt man auf den Bildschirm eine rechtlich durchaus in Deutschland mittlerweile umstrittene Art der Cookie-Nötigung. Einige sagen auch, so sei es mittlerweile illegal. Denn eigentlich muss neuerdings als E-Commercler-Plattform sich durch ein Opt-In unnötigen Cookies aktiv zustimmen lassen und nicht per Opt-Out, wie das Mailjet noch macht.

Klar: Das «alle» akzeptieren wird ganz prominent eingeblendet. Erst beim zweiten Blick kommen wir auf die Detail-Auswahl des Cookie-Anbieters «One Trust» (schon der Name nervt uns; denn «trust», «vertrauen», haben wir sicher nicht zu solchen Cookie-Anbietern).

Jedenfalls gibt es da dann die folgenden Wahloptionen bei Mailjet: «Unbedingt Erforderliche Cookies». Dies sei immer «aktiv». Hier schreibt Mailjet:

«Diese Cookies sind für die Website zu funktionieren notwendig und kann nicht in unseren Systemen umgeschaltet werden. Sie werden in der Regel nur als Reaktion auf Aktionen von Ihnen gemacht gesetzt, die Menge auf eine Anfrage für Dienstleistungen, wie das Setzen Sie Ihre Datenschutzeinstellungen, die Anmeldung oder das Ausfüllen von Formularen. Sie können Ihren Browser zu blockieren oder zu alarmieren Sie über diese Cookies zu setzen, aber einige Teile der Seite wird dann nicht funktionieren. Diese Cookies speichern keine persönlichen Informationen.»

Verstanden? Wir nicht. Peinlich!!!!

«Analytische Cookies. Dazu schreibt Mailjet in einem holprigen Ausländerdeutsch, dass es schlimmer nicht mehr geht:

«Diese Cookies ermöglichen es uns, Besucher und Traffic-Quellen zu zählen, damit wir messen und verbessern die Leistung von unserer Seite. Sie helfen uns, zu wissen, welche Seiten sind die meisten und am wenigsten beliebt und sehen, wie die Besucher bewegen rund um den Ort. Alle Informationen Diese Cookies sammeln aggregiert und somit anonym. Wenn Sie diese Cookies, die wir nicht wissen, wenn Sie unsere Website besucht haben, und nicht in der Lage, um seine Leistung zu überwachen nicht zulassen.»

Verstanden? Wir nicht. Peinlich!!! Nur soviel: Das ist die ultimative Webseiten-Spionage, die uns scheinbar überall hin im Netz versucht zu folgen. Klar: Sofort inaktiv setzen.

Dann gebe es noch «Funktionelle Cookies». Hierzu schreibt Mailjet: «Diese Cookies ermöglichen die Website, um erweiterte Funktionalität und Personalisierung bieten. Sie können von uns oder von Drittanbietern, deren Dienste wir in unseren Seiten aufgenommen eingestellt werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, dass dann einige oder alle dieser Dienste kann nicht richtig funktionieren.»

Verstanden? Wir nicht. Peinlich!!! Also auch sofort deaktiviert.

Wäre als viertes dickes Cookie-Paket, das uns Mailjet voreingestellt auf unseren Computer knallen möchte, das Cookie-Paket «Marketing». Dazu schreibt Mailjet:

«Cookies für Marketing gehört. Diese Cookies können über unsere Website durch unsere Werbepartner festgelegt werden. Sie können von diesen Unternehmen verwendet werden, um ein Profil Ihrer Interessen aufbauen und zeigen Ihnen, relevante Anzeigen auf anderen Websites. Sie haben nicht zu speichern direkt personenbezogenen Daten, sondern sind in Ihrem Browser und Internet-Gerät eindeutig identifiziert basiert. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, werden Sie erleben, weniger zielgerichtete Werbung.»

Anmerkung Netz-trends.de-Redaktion an Mailjet: Ich nix deutsch sprechen und nicht verstehen, lieber mit Millionen Venture Capital ausgestatteter Anbieter des U.S.-Frankreich-Dienstes «Mailjet». Klar, auch diese nervigen Cookies deaktivieren wir in unserem Testlauf gleich mal (DANKE EU, dass wir jetzt wenigstens diese minimale Wahl bei Cookies haben).

Die Cookie-Schleuderei

Als Marketing-Cookies, das finden wir dann in den Datenschutzeinstellungen von Mailjet, wollte uns der Newsletter-Versender folgende Cookies auf unseren Computer, beziehungsweise unseren Internet-Browser knallen. Unter «Kategorien Cookies» werden die folgenden Cookie-Schleudern und Cookies kryptisch genannt (Quelle: https://www.mailjet.de/privacy-policy/cookies/).

Für eine richtige Darstellung dieser kryptischen Zahlen, Zeichen, können wir keine Gewähr übernehmen. Grund: Unser Redaktionssystem hat das möglicherweise etwas zerhauen und stellt es nicht ganz perfekt dar. Im Zweifel bitte direkt auf den oben angezeigten Link gehen. Die Darstellung hier dient als grobe Impression. Folgende Cookies will Mailjet beim Anmelden also einem u.a. auf den Computer-Browser knallen:


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Nachdem wir es schließlich geschafft haben uns in diesem dämlichen Bilder-Suchspiel durchzusetzen und zu einer Anmeldung kommen, hapert es zig Mal am Passwort. Mal sei es zu schwach, dann fehlten wieder Sonderzeichen. Auch das dauerte ungewöhnlich lange, ehe wir hier erfolgreich waren. Dann entdecken wir noch, dass Mailjet uns empfiehlt, man solle am besten «eine Unternehmens-E-Mail Adresse» nutzen, «um ein Sendelimit zu vermeiden». Aha.

Nach der Anmeldung gehte es an weitere Abfragen

Sehr nervig dieser Terror mit der E-Mailadress-Abfragerei und der Cookie-Spioniererei.

Nach der Anmeldung sollen wir noch unseren Namen angeben, die Unternehmens-Webseite und einiges mehr. Nach wie vor sehen wir: Ok: Wir könnten 30.000 Mails im Monat in unserem ausgewählten Paket raussenden. Die Anzahl der hochgeladenen E-Mail-Adressen scheint keine große Rolle zu spielen.

Doch droht eine Abo-Falle, wenn man nicht aufpasst, denn die Anmeldung zu einem Monatspreis endet gleich in einem Jahres Abo. Dann kostet es erheblich mehr. Dann sollen wir gleich mal Kreditkartennummer oder ähnliches angeben. Hmm. Zufrieden sind wir auch damit nicht.

Der ganze bisherige Test zum Anmeldebereich lief nicht so richtig zufriedenstellend. Entschieden haben wir uns immer noch nicht, ob wir nun Mailjet empfehlen können und wollen oder nicht. Aber eher nicht, lautet zu diesem Zeitpunkt unsere Tendenz. Also schauen wir mal, was die Kunden so auf dem Bewertungsportal Trustpilot schrieben.

Dürftige 3,6 von 5 Sternen auf Trustpilot

Wie immer in unseren Tests, nehmen wir dabei nicht die positiven Bewertungen als Maßstab, da wir denen oft nicht ganz trauen, da Unternehmen gerade auf Portalen wie Trustpilot gerne in Pre Selections zufriedene Kunden zum Bewerten einladen und die unzufriedenen Kunden nicht. Also an dieser Stelle beispielhaft drei negative Bewertungen auf Trustpilot zu Mailjet:

Die 1729 Bewertungen zum Stichprobenzeitpunkt (12.7.2020) geben im Schnitt mäßige 3,6 von 5 Punkten. Berauschend finden wir das nicht. Mehr als jeder zehnte Bewerter vergab ein mangelhaft oder ungenügend.

Überzeugt nicht auf Trustpilot: Mailjet.

"Falsche Zahlen"

Am 8. Juni 2020 schreibt «ein Nutzer»: «Falsche Zahlen. Mailjet zeigt völlig falsche Zahlen für die Öffnungsrate an. Da sind alle anderen Mängel dann auch egal.»

"Schlechtester Support ever"

Und ein P. Lazaridis schreibt: «Schlechtester Support ever. Kann die schlechten Empfehlungen nur teilen. Support ist unterirdisch. Das Senden von Mails wurde gestoppt. Diese Meldung steht im Account. Keiner weiß warum, Antworten dauern Wochen, Freischalten kann das eh keiner. Account wird gekündigt. Mailjet kann ich NICHT weiterempfehlen.»

"Mehrfache Abbuchungen vom Bankkonto"

Und ein «Ludwig» führt am 4. März 2020 aus: «Mailjet Support unbrauchbar. Wir haben vor ca. drei Wochen ein Premium Paket bei Mailjet gebucht. Die ersten 3 Tage lief es auch Probleme, dann fingen die Probleme an:

Mehrfache Abbuchungen vom Bankkonto, Mailjet Support kann keine Rückbuchung veranlassen, weil angeblich nur eine Abbuchung getätigt worden ist. Kontoauszüge etc. wurden ignoriert...

Mehrfach wurde der Account für den Email Versand von Emails gesperrt. Dabei ist die Sperrung nur im Webinterface sichtbar. Support reagierte nach 48 Stunden, man sollte die Domain neu validieren und ein zusätzlichen TXT Eintrag im DNS veröffentlichen.
Einige Tage später wurde der Account wieder gesperrt. Man soll wieder den Besitz der Domain bestätigen, wie Tage vorher mit einem DNS Eintrag.

Warum der Account gesperrt worden ist, kann man uns auch nicht genau sagen. Wer auf Transaktionale E-Mails bzw. den schnellen und rechtzeitigen Versand von E-Mails angewiesen ist, sollte unserer Meinung nach, die Finger von Mailjet lassen.»

Die Antwort von Mailjet

Mailjet antwortet auf diesen Post auf Trustpilot mit den folgenden Worten:

«Antwort von Mailjet. 9. März 2020 Sehr geehrter Herr Ludwig, vielen Dank für Ihr Feedback. Die Meinung unserer Benutzer ist wichtig, um unseren Service und unser Tool zu optimieren. Es tut uns Leid, dass Sie diese Erfahrungen mit Mailjet gemacht haben. Dies wurde intern an den dafür zuständigen Kundensupport-Mitarbeiter weitergeleitet. Punkte, auf die das Mailjet Team bei der Prüfung von E-Mail Konten und Sendepraktiken achtet und weshalb ein Konto gesperrt werden kann, sind Folgende:

- Unzustellbare E-Mails
- Abmeldungen
- Blockierte E-Mails
- Spam-Beschwerden
- Spamfallen-Treffer & Beschwerde über Missbrauch

Nähere Informationen dazu finden Sie in unseren Versandrichtlinien: https://www.mailjet.de/sending-policy/. Tritt ein solcher Fall ein, bitten wir aus Sicherheitsgründern Benutzer darum, ihre Domain erneut zu validieren. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren. Einen schönen Tag wünscht Ihnen Das Mailjet Team».

Fazit: Mailjet nicht überzeugt

Fazit Netz-trends.de-Nutzertest: Obwohl Mailjet sehr günstig im Vergleich zu den beiden anderen von uns getesteten Newsletter-Versendern wirkt (Mailchimp, SendinBlue), haben wir unterm Strich Magendrücken, diesen Newsletter-Versender zu empfehlen.

Ganz abgesehen davon ist es nicht vertrausenswürdig, wenn Übersetzungen einer simplen Cookie-Richtlinie nicht mal funktionieren und so hingerotzt sind, wie das bei Mailjet aus unserer Sicht der Fall ist. Das spricht schon irgendwo Bände, wie man mit Cookies und Datenschutz und Sprache (deutsch) umgeht und welche Wichtigkeit man den Datenschutzrichtlinien hier einräumt.

Um es noch einmal zu verdeutlichen: In unserem Tests ging es zunächst einmal nur darum, zu schauen, verstehen wir den Anmeldeprozess als Neukunden? Verstehen wir, wie viele E-Mails wir hochladen können zu welchen Konditionen? Ist die Sprache verständlich und das ganze Paket-System transparent und verständlich? Und natürlich interessieren uns die Nutzererfahrungen. Aber auch der Umgang mit Cookies wurde bei Mailjet für uns interessant – da unsere Nutzererfahrung hier negativ aufgefallen ist.

Unser Eindruck ist: Mailjet umwirbt Großkunden, die man dann scheinbar maximal versucht zufrieden zu stellen und auch dick werblich auf der Startseite nutzt. Natürlich um damit dann kleinere Kunden und KMUs zu bekommen.

Doch um diese kleinen Kunden scheint man sich, was man so auf Trustpilot liest, dann nicht ausreichend genug zu kümmern. Ist ja auch klar: Vieles wird dann automatisch ablaufen, um die Masse der Kunden bedienen zu können - denn 130.000 Kunden oder mehr sind nun mal 130.000 Kunden oder mehr.

Da aber alle Newsletter-Versender darauf angewiesen sind, dass sie nicht aus den großen Mail-Anbietern fliegen – also aus T-Online.de, Gmx.de, Outlook, Gmail, Web.de etc., werden wahrscheinlich zahlreiche Sicherungen eingebaut, um ja nicht mit zu vielen Mails im Spam zu landen. Diese Sicherungen haben aber natürlich vor allem auch zum Ziel die Großkunden zufriedenzustellen, da man die ja wiederum für die Werbung braucht.

Unser Fazit: Vorsicht bei diesem Newsletter-Anbieter. Überzeugt sind wir nicht. Auch der Umgang mit Cookies gefällt uns so nicht und wir mögen es nicht, wenn man uns in diesem Umfang Cookies und auf diese Art aufnötigen möchte, die unser Nutzerverhalten im Netz ausspionieren möchten.

Wir sind Mailjet gegenüber misstrauisch, empfehlen ihn daher nicht und freuen uns über Kommentare unserer Leser.

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