Webseite paket-aerger.de: Neues Beschwerde-Portal von Verbraucherzentralen

Verbraucherzentralen Deutschlands werden jedes Jahr mit Millionen Steuergeldern staatlich subventioniert. Ihr Aufgabengebiet ist es, zu helfen, dass Verbraucher geschützt werden.

Bild: Screenshot
So sieht die neue Paket-Ärger-Seite aus.

Doch ist es auch die Aufgabe, Paketlieferanten an den Pranger zu stellen? Denn so könnte man durchaus eine neue "Pakete-Pranger" Webseite (O-Ton Ostthüringer Zeitung) der Verbraucherzentralen ansehen. Der Name der neuen Webseite: paket-aerger.de. Wer die Seite ansteuert wird weitergeleitet auf die Hauptdomain der Verbraucherzentrale Bundesverband und zwar auf verbraucherzentrale.de/paket-aerger. Die Verbraucherzentralen erklärten, sie wollten mit paket-aerger.de künftig Verbrauchern helfen, Beschwerden über Sendungszustellung zu "sammeln" und damit die Unternehmen zu Reaktionen zu drängen.

Gleichzeitig, so Verbraucherzentralen, sollten Fragen und Antworten zur Paket-Rechtslage angeboten werden. Neben einer Rubrik "Paket-Ärger des Monats" gibt es auch die "Beschwerde-Pinnwand". Doch wirklich viel ist dort bislang nicht zu lesen. In einer netz-trends.de-Recherche fanden wir lediglich einige Postings.

Zu oberst Stand beispielsweise am Mittwochabend dieser etwas obskur klingender Eintrag: "Kein Onlineshopping mehr wg. Hermes: Egal was und wo ich bestelle: Hermes ist immer extremst unfreundlich, inkompetent und hat mich bereits mit einem Messer 'bedroht' (sehr aggressives Auftreten, mit Messer vor mir gestikuliert...".

Dass Hermes in der Onlinebranche einen durchaus guten Ruf genießt und zwar den eines vorbildlichen verbraucherfreundlichen Verhaltens (Anrufe für Terminabsprache Tage vor der Versendung beim Verbraucher und sogar noch unmittelbar vor der Lieferung), kommt bei solchen Postings nicht zur Geltung. Man ist auch verwundert, dass solche Anschuldigungen einfach auf dem Portal der Verbraucherzentralen publiziert werden.

Fakt ist aber: Gerade zur Weihnachtszeit kommt es immer wieder bei Paketdiensten zu Engpässen in der Paketzustellung. Die Deutsche Post kann davon mit ihrem Lieferdienst DHL ein Lied singen. Das ist aber kein neues Phänomen, sondern ist seit Jahrzehnten bekannt.

Alleine der amerikanische Shop-Marketplace Amazon verschickt in der Adventszeit in Deutschland leicht über eine Millionen Pakete, doch auch viele andere kleinere Onlineshops rund um Schmuck, Computer, Lampen, Spielzeug, Schuhe, Handtaschen oder Lebensmittel sind eifrig am Päckchen an ihre Kunden zu verschicken.

Eine logistische Herkulesaufgabe. Beliebt ist es, dass die Shopbetreiber den Paketen auch Gutscheine beilegen und zwar von Drittanbietern. Ob Reisegutscheine oder Shopping-Gutscheine - beigelegt wird alles, was im Netz Absatz findet. Alleine im Paketzentrum Radefeld bei Leipzig von der Deutschen Post werden täglich während der Adventszeit 550.000 Pakete bearbeitet.

Das Projekt "paket-aerger.de" wird vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bis September 2017 finanziell gefördert. Chef dieses Ministeriums ist Heiko Maas (SPD; 49), bekannt für populistischen Sprüche in Talkshows.

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