Hilfreiche Usability Online- und Browsergames für Kinder: Was gilt es zu beachten?

Im Kinderzimmer wurde schon immer viel gespielt. Doch die Kids von heute schieben längst nicht mehr nur Hütchen-Figuren über das "Halma-" oder "Mensch-ärgere-Dich- nicht"-Brett. Sie daddeln und zocken zunehmend auch am Computer. Onlinespiele, wie man sie auf typischen Game-Webplattformen findet, sind kostenlos und sie bieten durchaus eine altersgerechte Unterhaltung für alle Kinder, die nach den erledigten Hausaufgaben nicht nur vor dem Fernseher herumsitzen wollen.

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Ob laufende Roboter, wie auf dem Bild, oder Browser-Gaming: Kinder spielen immer früher weltweit digital.

Deutschland ist ein Browserspielland. Viele Spiele, die sich ohne langwierige Installation einfach via Firefox oder Internet-Explorer aufrufen lassen, können von grafischer und inhaltlicher Qualität durchaus mit Kaufspielen mithalten. Kein Wunder, dass laut einer Studie des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. (BIU) rund 21 Mio. Deutsche regelmäßig auf Handys, Tablets und Computer spielen. Browsergames für Kinder, Mobile Games, beziehungsweise Onlinespiele liegen voll im Trend – gerade auch bei Kindern.

Doch Vorsicht: Keineswegs sind alle Browsergames auch für Kinder geeignet. Deshalb ist auf eine hilfreiche Usability zu achten: Manche Spiele sind mitunter sehr komplex und für Kinder nur schwer zu verstehen. Das kann für die Kleinen frustrierend sein. Und das eine oder andere Online-Spiel enthält absolut unpassende Darstellungen oder gar auch Gewalt. Das kann sich auch auf die Erziehung, die Entwicklung und das Verhaltender Kinder negativ auswirken.

Kostenfalle "Virtuelle Güter"

Natürlich müssen sich gerade die kostenlosen Browsergames ebenfalls irgendwie finanzieren. Dies gelingt nicht allein durch Werbeeinblendungen sondern vor .allem auch durch den Vertrieb von Premium-Abos und Verkauf virtueller Extras. Mit Geld kann sich der Spieler Vorteile erkaufen. Hierzu gehören zum Beispiel besondere Ausstattungen seiner Spielfiguren oder Leistungen, welche das Weiterkommen beschleunigen oder das erreichte Spiel-Level nach längeren Spielepausen wieder herstellen.

Das Kaufen von virtuellen Gütern und kostenpflichtigen Zusatzangeboten ist für Kinder meist nur mit wenigen Klicks möglich. Eltern müssen daher aufpassen, dass ihnen für den unbeaufsichtigten Spieltrieb ihrer Sprösslinge nicht dicke und fette Rechnungen ins Haus flattern. Denn das deutsche Recht schützt Familien keineswegs, wie es beispielsweise die Rechtsprechung in den USA umfangreicher macht. In den USA musste der Technik-Konzern Apple unlängst Eltern für die Zukäufe von Produkten durch unbeaufsichtigte Kinder mit rund 20 Millionen US-Dollar entschädigen. In Deutschland aber zählt das amerikanische Apple-Urteil nicht.

Selbstverständlich können Betroffene zwar auch in Deutschland, Österreicch oder der Schweiz klagen. Aber angesichts der zuweilen doch recht hohen Anwalts- und Gerichtskosten – verbunden mit dem Risiko, einen solchen Prozess verlieren zu können – sollte man sich es gut überlegen, ob es nicht besser ist, von vorneherein einige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Verbraucherschützer warnen vor Browserspielen, die Kinder bereits nach wenigen Minuten zum Kauf verleiten. Browsergames, die den ungebremsten Spieltrieb von Kindern finanziell ausnutzen, sind für Kinder eher ungeeignet. Eltern sollten sich vorher genau anschauen, welche Onlinespiele ihre Kinder spielen wollen und sich vielleicht im Freundes- und Bekanntenkreis darüber austauschen, welche Erfahrungen sie mit den Games ihrer lieben Kleinen gewonnen haben.

Vorsicht beim Speichern von Passwörtern

Natürlich ist es einfacher, das Passwort für ein Browsergame auf dem Computer abzuspeichern, so dass sich die Kinder dann jederzeit einfach einloggen können, wenn sie wieder spielen wollen. Doch Achtung: Mit solchen Passwörtern können Kids dann oft virtuelle Güter einkaufen, wobei wiederum das Problem entsteht, dass sehr schnell hohe Kosten zusammen kommen können. Für Kinder sind die Konsequenzen oft gar nicht abzusehen, wenn sie einmal einen "falschen" Button anklicken. Jugendliche sollten von ihren Eltern genau darüber aufgeklärt werden, wie hierdurch schnell hohe Beträge zusammenkommen können, wenn sie einmal nicht aufpassen.

Gaming- und Shopbetreiber speichern das Passwort meist auch noch nachdem Verlassen der Seite. Wird diese Website später erneut wieder aufgerufen, ist dann oft keine erneute Anmeldung mehr nötig. Sind mehrere Kinder im Haus, könnten diese dann einfach weiterspielen und mit wenigen Klicks munter einkaufen. Daher reicht es nicht, beim Spielenden einfach nur die Webseite zu verlassen. Man sollte sich bewusst ausloggen und zur Sicherheit zusätzlich auch den Browserverlauf löschen.

Altersangabe beachten

Wie aber finden Eltern kindgerechte Spiele? Bei Kauf-Games, die in Deutschland vertrieben werden, sind eine Prüfung der Altersfreigabe und eine entsprechende Zertifizierung durch die Jugendschutzbehörden vorgeschrieben. Bei Onlinegames – insbesondere wenn deren Server im Ausland liegen – gilt diese Verpflichtung nicht. Hier helfen Gaming-Plattformen wie beispielsweise browsergames.de oder spielen.de weiter, die zu jedem Spiel auch eine Altersempfehlung abgeben. Gibt man hier beispielsweise den Tag "für-Kinder" in das Suchfeld ein, so werden unangemessene oder gewaltverherrlichende Games gar nicht erst auf der Website aufgelistet.

Kleinere Kinder beginnen zunächst mit Lern- oder Aufbauspielen. Bei Kindern ab zwölf Jahren sind meist Fantasy-Spiele sehr beliebt, später dann auch Actionspiele. Ist eine Chatfunktion im Spiel integriert, können Eltern Kontakt mit ihren Kindern aufnehmen. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass sich dort Spieler als Kinder tarnen, obwohl sie bereits wesentlich älter sind und nichts Gutes im Schilde führen. Eltern sollten die Chats ihrer Sprösslinge von Zeit zu Zeit kontrollieren oder zumindest mit den Kindern über deren Chats sprechen.

Und es gilt, Warnsignale richtig zu deuten. Überhöhte Handyrechnungen beispielsweise können daher rühren, dass Kinder bei Onlinespielen Sonderausstattungen und virtuelle Güter per Premium-SMS oder teure Sonderrufnummern bestellt haben. Eltern sollten ihre Kinder grundsätzlich über mögliche Kostenfallen aufklären und letztlich die Nutzung der Games kontrollieren. Dann steht einem ungetrübten Spielvergnügen auch nichts im Wege.

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