BIP: Chinas Wirtschaft schwächstes Wachstum seit 10 Jahren, Digitalwirtschaft stärker

Während im Westen Wirtschafts-Beobachter dieses Wachstum als nicht sonderlich stark bezeichnen, feiert es China als höher als erwartet. So sei man ursprünglich für China von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Höhe von 7,5 % ausgegangen, schreibt die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. In China lohnt sich allerdings stets auch ein Blick auf einzelne Branchen. So gehen beispielsweise Experten davon aus, dass die Digitalwirtschaft in China erheblich stärker gewachsen ist als sonstige Branchen - "um die 20 %" erklärt ein Start-Up-Betreiber aus Peking gegenüber Netz-Trends.
Für die einzelnen Quartale sehen die Wachstumsraten für China 2013 folgendermaßen aus: 7,7 % im ersten Quartal, 7,5 % im zweiten, 7,8 % im dritten und 7,7% im vierten Quartal.

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Reformen sollen Chinas Wirtschaftswachstum helfen.

Das Wirtschaftswachstum in China lag im Jahr 2013 bei 7,7 Prozent. Das ist weniger als einige von der zweitgrößten Wirtschaftsmacht auf dem Globus gedacht hatten.

Berücksichtigt man lediglich das private Konsumwachstum in China, so lag dieses im Jahr 2013 immerhin bei 13 0,1 % (Vorjahr: 14,3 %). Fan Jianping, der Chefökonom des Staatlichen Informationszentrums Chinas, spricht auch deshalb davon, wonach China immer noch ein "High Speed Wachstum" ausweisen könne.

Dennoch: Das Wachstum des chinesischen Bruttosozialproduktes ist 2013 das schwächste seit 1999. Chinas Politbüro plant deshalb derzeit dem etwas stotternden Wachstum mit weiteren Wirtschaftsreformen zu begegnen.

Wirtschaftsfachleute gehen nun davon aus, wonach die chinesische Regierung das Wachstum der Wirtschaft im Reich der Mitte möglicherweise durch eine verstärkte Investitionstätigkeit versucht auszugleichen. Staatliche Investitionen sind weltweit beliebte Möglichkeiten, um ein Wachstum der Volkswirtschaft anzuregen. Im Zentrum der staatlichen Investitionen steht in China derzeit der Bau von weiteren landesweiten Bahnstrecken. Damit soll die Mobilität des Landes weiter erhöht werden. Eine gute Infrastruktur gilt als Voraussetzung für Wirtschaftswachstum.

Doch trotz der langsameren Wachstumsraten in China, kann sich das riesige Land, welches Heimat für über 1 Milliarde Verbraucher ist, immer noch damit rühmen, ein stärkeres Wachstum hinzulegen, als Deutschland, die USA oder Japan.
In einem beachtlich offenen Statement teilte Ma Jiantang, der Statistikchef des staatlichen chinesischen "National Bureau of Statistics" mit, wonach eine "lang aufgetürmte Anzahl von Problemen" dazu geführt habe, dass "hier ein Fundament gelegt worden ist, das die wirtschaftliche Stabilisierung und Wirtschaftserholung sich immer noch in einer Konsolidierungsphase befindet". Zu beachten sei auch, sagte Jiantang, wonach China derzeit bemüht wäre, weitere Schulden abzubauen.

Der Internationale Währungsfonds, der "International Monetary Fund", geht davon aus, wonach das Wachstum der chinesischen Wirtschaft auch im Jahr 2014 nicht deutlich höher liegen dürfte, als 2013 oder 2012. Erstmals seit 10 Jahren war im Jahr 2012 das Wachstum des BIP in China unter 8 % gesunken.

Derzeit gehen die Statistiker des Währungsfonds von einem chinesischen Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 von 7,2 % aus - das wäre sogar das schwächste seit 1990. Damals war Chinas Wirtschaft lediglich um 3,8 % gewachsen.

Über die weitere wirtschaftliche Entwicklung Chinas möchte Chinas Premierminister Li Keqiang in Kürze auf einem großen Wirtschaftsforum vor Wissenschaftlern und Geschäftsleuten sprechen. Sein zentrales Thema ist dabei die Makropolitik.

Wang Tao, Chefökonom bei der China UBS Securities Bank erwartet, dass 2014 Chinas BIP-Wachstum leicht steigt. Als Gründe führt er eine Prognose an, wonach die Auslandsnachfrage nach chinesischen Produkten wieder zunehmen könne. Für die Inlandsnachfrage sieht er lediglich eine "stabile Nachfrage". Für die Auslandsnachfrage geht Chinas Regierung vor allem von Wachstumsimpulsen aus den USA sowie Europa aus.

Jun Ma, der Chefökonom der Deutsche Bank China, wies darauf hin, wonach er davon ausgehe, dass die im Jahr 2014 gestarteten Strukturreformen schon bald Früchte tragen könnten. Dennoch legt er Wert auf die Feststellung, dass die Reformen sich hemmend auf den Schuldenabbau Chinas auswirken könnten.


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