Statistik Vermögen: 1 % verfügt über 50 % des Vermögens der Welt

In Davos findet jährlich das Weltwirtschaftsforum (WEF) statt. Oxfam erklärte, wonach "die Kluft zwischen den Reichsten und dem Rest immer größer" werde. Insgesamt 44 Prozent des Vermögens der Welt entfalle mittlerweile, so Oxfam, auf nur noch ein Prozent der Menschheit:

Bild: cc
Den Reichen geht es immer besser, die Armen schauen in die Röhre.

Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verfügt über fast 50 Prozent des Welt-Vermögens. Das teilte nun die britische Wohlfahrtsorganisation Oxfam mit – rechtzeitig zum Treffen der Wirtschafts-Mogule im Schweizerischen Ort Davos.

Das bedeutet: Unter den Reichsten habe jeder mindestens ein Vermögen von 2,3 Millionen Euro. Nur 20 Prozent der Weltbevölkerung verfügten über 46 Prozent des Weltvermögens, so Oxfam. Zudem gibt es mittlerweile rund 3.000 Milliardäre auf der Welt, davon leben rund 200 in Deutschland.

Die britische Wohlfahrtsorganisation Oxfam fordert, wonach die Staaten mehr Maßnahmen zur Eindämmung des Wohlstandsgefälles angehen sollten. Wichtige Schritte seien die Verhinderung von Steuervermeidungs-Taktiken der Reichen, aber auch eine deutliche auch strafrechtliche Verfolgung von Steuerflüchtlingen. Zudem sollten die Staaten stärker dazu übergehen, Kapital zu besteuern, statt Einkommen aus eigener Arbeit. So könne eine fairere Welt gewährleistet werden, heißt es von Oxfam.

Winnie Byanyima, die Geschäftsführer von Oxfam International, erklärte: "Das Ausmaß der globalen Ungleichheit ist einfach atemberaubend." Sie sehe mit Sorge, wie die Kluft zwischen den Reichsten und dem Rest der Welt sich weiter vergrößere. Gelinge es nicht, diese Spirale aufzuhalten, werde es Jahrzehnte dauern, ehe man auch nur ansatzweise die schlimmsten Probleme der Armut in vielen Ländern in den Griff bekommen könne.

Auch wenn es in Davos primär darum geht, wie reiche Unternehmen und reiche Menschen noch reicher werden können, so werden am Rande doch auch soziale Themen gestreift, wozu die wachsende Ungleichheit gehört.

Die sozialkritische Amerikanerin Lynn Forester de Rothschild, Geschäftsführer von EL Rothschild, einer europäisch-amerikanischen Firma für Investitionen der alten Bankiersfamilie Rothschild, sagte angesichts des Oxfam-Berichts:

"Extreme Ungleichheit untergräbt das Wirtschaftswachstum und es bedroht unter dem Strich die Privatwirtschaft. Allen, die sich in Davos versammeln und eine stabile und wohlhabende Welt wollen, sollte die Bekämpfung von Ungleichheiten höchste Priorität sein."

20 Prozent der weltweiten Milliardäre haben ihr Geld in den Bereichen Finanz- und Versicherungssektor gemacht. Sie konnten alleine in den vergangenen 12 Monaten ihren Reichtum um weitere 11 Prozent steigern. Dem stehen bedrückende Zahlen entgegen, wonach beispielsweise in Ländern wie Spanien, Portugal oder Griechenland jeder zweite unter 30 arbeitslos ist.


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