Bill Gates will bessere Graphene Kondome statt Latex Kondome für die Welt

Dafür gibt die Gates-Stiftung nun recht überschaubare 72.000 Euro. Den Löwenanteil steuert der European Regional Development Fund mit 27,5 Millionen Euro, also 23 Millionen Britischen Pfund, bei. Das Material Graphene sei sehr dünn und sehr stark, heißt es von Seiten der Bill and Melinda Gates Foundation und sei deshalb ein "Wunder-Material". Für bessere Kondome seit es deshalb phantastisch geeignet.

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Die Bill and Melinda Gates Foundation will bessere Kondome für die Welt.

Ein neues Wundermaterial für Kondome, Graphene, möchte der Microsoft-Gründer und reichste Mensch der Welt, Bill Gates, im Kampf der Bill and Melinda Gates Foundation gegen die weltweite Ausbreitung von HIV und AIDS, aber auch Armut, wissenschaftlich weiter entwickeln lassen und zwar am National Graphene Institute Manchester in Großbritannien. Bis 2015 sollen die neuen Kondome an den Start kommen.

Graphene sei geschmeidiger in der Anwendung und habe nicht mehr eine solche große und unangenehme Reibung wie beispielsweise Latex Kondome oder anderweitige klassisches Gummis, die häufig einfach viel zu dick und dennoch zu instabil seien. Für viele reiben klassische Kondome beim Sexualakt zu stark und wirken sich damit abturnend aus - das Numero Eins Problem bei der Verhinderung von HIV und AIDS sowie Überbevölkerung in armen Ländern Afrikas oder Asiens.

Dabei wird gerade in der jungen Zielgruppe der unter 30-Jährigen häufig vergessen: "Eine HIV-Infektion ist zwar mit einer Tablette am Tag heute in den Griff zu bekommen und zwar ohne große Nebenwirkungen, aber die psychische Belastung für die Betroffenen einer HIV-Infektion ist für viele Menschen kaum auszuhalten", erklärt ein Psychologe gegenüber Netz-Trends.

Deshalb sei ein Kondom nicht nur ein körperlicher Schutz sondern schütze auch vor dauerhaften "psychischen Problemen durch eine HIV-Infektion, die vielen Menschen die Lust am Leben nehmen kann". Es sei halt nicht nur "eine Tablette, um die es geht". Antivirale Medikamente sind heute so stark, dass sie das HIV-Virus innerhalb weniger Wochen wieder unter die Nachweisgrenze drücken können – in der Regel ohne große Nebenwirkungen. Damit kann sogar eine Ansteckung anderer Personen so gut wie ausgeschlossen werden, obgleich die WHO nach wie vor zum Safen Sex rät.

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 30 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Darunter sind rund 80.000 HIV-Positive Männer und Frauen in Deutschland registriert. Die Dunkelziffer könnte aber hierzulande bei gut 200.000 liegen. Ein Test in Hamburg hatte unlängst ergeben, dass zahlreiche Menschen von ihrer HIV-Infektion nichts wissen. Vor allem immer mehr unter 25-Jährige stecken sich an. Sie haben die Schreckensbilder von Menschen, welche vor allem in den 1980er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre elendlich an AIDS gestorben sind, erblindet sind, in den Rollstuhl mussten, nicht mehr vor Augen.

Dr. Papa Salif Sow, der Senior-Leiter des Teams gegen HIV in der Bill and Melinda Gates Foundation, erklärt das Projekt: "Neue bessere Kondome, welche endlich die Unannehmlichkeiten der bisherigen hinter sich lassen und damit den Verlust an Spaß unterbinden, wären eine starke Waffe auch im Kampf gegen Armut."

Des Weiteren führte Dr Aravind Vijayaraghavan aus, wonach Probanden von der Qualität des bereits im Jahr 2004 entwickelten neuen Materials Graphene begeistert seien, wenn sie es erst einmal benutzt würden. Derzeit wird Graphene in der Industrie bereits angewendet - beispielsweise zum Schutz von Smartphone-Displays, zur Verpackung von Lebensmitteln oder anderen Produkten.

Ob im Rahmen des Kondom-Projektes in Manchester endlich bessere Verpackungen für die einzelnen Kondome geschaffen werden, ist noch nicht bekannt: Viele Kondome sind dermaßen stark verpackt, dass man, hat man Gleitgeld an den Fingern, die Teile selbst unter Einsatz aller Zähne immer noch nicht aus den Packungen bekommt. Das ist für viele ebenfalls ein Abturner Numero Zwei neben den sonstigen negativen Anwendungswirkungen vieler Kondome.

Doch es gibt nicht nur HIV oder ungewollte Schwangerschaften. Seit Jahren sind primär aus Osteuropa kommend auch andere Geschlechtskrankheiten in Deutschland, Österreich oder Schweiz auf dem Vormarsch: Syphilis und Hepatitis C (lebenslanger Leberschaden und monatelanger Aufenthalt im Krankenhaus). Die besten Kondome gibt es derzeit in den USA.

Kommentar:

Das Kondomproblem, von dem die Bill and Melinda Gates Foundation spricht, ist real. Man fragt sich nur: Wenn die Regierungen dieser Welt die Ausbreitung von HIV und AIDS, auch von Überbevölkerung, seit 30 Jahren versuchen zu verhindern - warum ist niemand auf die Idee gekommen gerade bei den Kondomen endlich Produkte entwickeln zu lassen, die nicht 99 Prozent der Menschen abturnen??? Warum muss hier erst eine private Stiftung ran? Gerade die Nachlässigkeit in der HIV-Aufklärung und HIV-Forschung durch die deutsche Bundesregierung ist sträflich und absolut unangebracht.

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