Studie Grund für Erkältungen und Altern liegt in Chromosomen-Länge

Eine neue Studie sieht den Grund für Erkältungen möglicherweise in der Länge der Chromosomen-Kapsel. Die Wissenschaftlicher kommen in einem im "Journal of the American Medical Association" veröffentlichten Beitrag, zu der Erkenntnis, wonach die Länge der Chromosomen-Kapsel sich möglicherweise sogar während aller Phasen des menschlichen Lebens auf die persönliche Gesundheit auswirken könnte. Verantwortlicher Studienleiter und Autor des Artikels in der Mediziner-Zeitschrift ist Sheldon Cohen.

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Studie zeigt Gründe für Erkältungen und das Altern auf.

Die Endkapseln der Chromosomen, genannt Telomere, verschließen diese und schützen sie vor Entartung. Das soll besonders auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Altern und die Sterblichkeit von älteren Erwachsenen haben. Die neuen Studienergebnisse legen dar, wonach die Formel gelte, dass die kürzesten Telomere am stärksten für die Anfälligkeit von Erkältungen verantwortlich seien, während die längsten Telomere besser Erkältungs-Viren abwehren könnten.

Interessant ist zudem, dass die kürzeren Telomere gleichzeitig bei jüngeren Erwachsenen dafür verantwortlich seien, ob der Mensch schneller altere, und Anfällig sei für Herzerkrankungen und Krebs.

So wird Cohen, Professor für Psychologie an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh mit den Worten zitiert, wonach "es sich immer deutlicher" zeige, dass die Länge der Telomere ein zentraler "Biomarker für Alterung" sei. Das bestimme ganz wesentlich den Lebens-Kurs, die Gesundheit und das Wohlbefinden. Neben der Telomeren-Länge führten chronischer Stress, geringere Bildung, Erbfaktoren und negative Erfahrungen in der frühen Kindheit, ebenfalls zu einem schnelleren Alterungsprozess und einer DNA-Schädigung. Allerdings gelte nach wie vor, dass die weißen Blutkörperchen genannten T-Zellen ebenfalls zentrale Helfer seien, Infektion im Körper abzuwehren.

Konkret wurde die Studie mit Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren durchgeführt. Dabei wurde den Probanten in Einzelzimmern ein Schnupfen-Virus verabreicht mittels nasaler Tropfen, um zu erforschen, welche Test-Teilnehmer stärker und schneller anschließend erkältet waren. Anschließend wurde beobachtet, welche Symptome und Anzeichen einer Infektion sich wie entwickelten.

Bei insgesamt 70 Prozent der Studienteilnehmer führten die nasalen Schnupfen-Tropfen auch tatsächlich zu einer Erkältung. 30 Prozent konnten die Viren abwehren. Auffallend war, dass 77 Prozent der Test-Gruppe, welche anschließend eine Erkältung aufwies, tatsächlich über deutlich kürzere Telomere verfügten, während nur jeder zweite (50 Prozent) eine Erkältung hatte, die über die längsten Telomere verfügten.

In Kalifornien gibt es eine Forschungseinheit, die sich fast ausschließlich mit der Bedeutung von Telomeren für Krankheiten auseinandersetzt - und zwar die Telomere Health Inc. Dort arbeitet auch Elizabeth Blackburn. Sie hatte 2009 den Nobelpreis für Medizin für ihre Arbeiten über Telomere gewonnen.

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