
Als Gründe für den Aktienkurs-Einbruch wird ein schwächelndes Wachstum angegeben und vielleicht auch übersteigerte Erwartungen an der Börse, aber auch zunehmende Kritik am nicht immer ganz seriösen Geschäftsgebaren von Groupon.
Groupon hatte das Geschäft mit Rabatt auf Dienstleistungen (netz-trends.de berichtete) weltweit massiv vorangetrieben. Allerdings baute es sich dabei auch nicht das beste Image auf. Viele sprechen von einer wenig transparenten Resterampe. Das liegt vor allem daran, dass Groupon zu Letzt vom Socken bis zu Gartenarbeiten auf alles Mögliche Rabatte angeboten hatte. Klare Konturen fehlten. Beispielsweise steht ab-in-den-urlaub-deals.de für Rabatte auf Reise-Deals, Croupon aber für alles Mögliche. Besonders Hotels wollen aber eher auf uniquen Portalen mit einer klaren Zielgruppe präsentiert werden, als auf einer allgemeinen Resterampe.
Das nicht gerade gute Image von Groupon ist auch selbst erarbeitet. So gibt es immer wieder Berichte, wonach sich gerade Kleinstunternehmen oder Ein-Mann-Unternehmen von Groupon teils über den Tisch gezogen fühlten. Das Argument: Man habe ihnen viel zu viele Rabatt-Gutscheine in den Verkaufsgesprächen beispielsweise in der deutschen Groupon-Zentrale am Alexanderplatz auf die Nase gedrückt. Auch netz-trends.de berichtete über einen Berliner Gärtner der sich nach so einem "Deal" in seiner beruflichen Existenz massiv gefährdet sah.
Heißt: Groupon habe in so manchen Fällen die Naivität und Unerfahrenheit seiner eigenen Kooperationspartner in der Neukunden-Akquise von Selbstständigen ausgenutzt. Auf Kritik stößt auch, dass Groupon selbst beim Verkauf von 200 Tages-Arbeits-Gutscheinen teils 50 Prozent Rabatt nehme.
Dennoch wurde Groupon an der Börse durchaus lange Zeit positiv bewertet. Vor allem die Weltwirtschaftskrise kam dem Geschäftsmodell von Groupon entgegen und beschleunigte den weltweiten Aufstieg.
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