Justiz: Neuseeland genehmigt Auslieferung Kim Dotcom an die USA / Deutschem Internet-Star droht lebenslang

Ein Richter in Neuseeland hat nun entscheiden, dass der deutsche Internet-Unternehmer Kim Dotcom an die USA ausgeliefert werden darf.

Dieses Buch schildert den Kampf des Deutschen Kim Dotcom gegen die US-Übermacht im Internet.

Damit entscheidet einmal mehr ein Ausland, dass Nicht-US-Bürger, die nicht einmal in den USA leben, an die USA ausgeliefert und dort nach amerikanischem Recht verurteilt werden dürfen. Neben der Schweiz zeichnet sich damit ab, dass auch Neuseeland sich in die Reihe der Länder einreiht, die sich der US-Justiz unterordnen. Umgekehrt würden die USA aber eher keinen Amerikaner an die deutsche oder Schweizer Justiz ausliefern.

Für Kim Dotcom könnte dies das Ende seines schon heute nicht mehr ganz freien Lebens auf viele Jahre bedeuten. Denn aus der US-Justiz war mehrmals zu hören, dass es einige gebe, die Kim Dotcom lieber heute als morgen lebenslang hinter Gitter bringen wollten.

In den USA droht dem Deutschen Dotcom ein Strafverfahren wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen. Dass das Thema in den USA sehr weit oben angesiedelt ist, zeigt sich daran, dass die aktuelle Meldung zur möglichen Dotcom-Auslieferung an die USA in den Vereinigten Staaten derzeit beispielsweise in Google News US auf Platz zwei der Top-News rangiert.

Neben Kim Dotcom droht einem weiteren Deutschen die Auslieferung an die US-Justiz, die in der Härte ihrer Urteile auch im Ruf steht, zur Lynchjustiz zu neigen. So könnten sich auch Mathias Ortmann (Deutscher), Finn Batato und Bram van der Kolk einem Strafrechtsprozess in den USA gegenübersehen.

Es drohen viele Jahre Gefängnis, wenn nicht lebenslang

Damit drohen nicht nur viele Jahre bis lebenslange Haftstrafen - weit mehr, als sie in Deutschland ausgesprochen würden und hierzulande mit einem Rechtsstaat in Einklang stünden - sondern auch Millionenkosten für die amerikanischen exorbitant teuren Strafverteidiger. Die Entscheidung zu Mathias Ortmann, Finn Batato und Bram van der Kolk soll allerdings erst noch in Kürze fallen.

Kim Dotcom ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen und machte als Gründer von Megaupload - einer File-Sharing-Website - einst viele Millionen Euro. Täglich sollen die Seite weltweit bis zu 50 Millionen Personen aufgesucht haben.

Tweet von Kim Dotcom.

Dotcoms Anwesen auf Neuseeland gehört zu den teuersten auf der schönen Australien vorgelagerten Insel. Selbst Apple-Co-Gründer Steve Wozniak stattete dem lustigen und humorvollen Koloss-Mann Dotcom einst mit seinem Hubschrauber einen Besuch ab.

Denn Dotcom gilt in der Internetszene zwar einerseits als Enfant Terrible, gleichzeitig ist er aber auch ein weltweit bewunderter Internet-Star, der für die Freiheit der Nutzer und des Internets kämpft und gegen eine amerikanische Internet-Dominanz, die in der Realität aber längst besteht - und zwar in allen Geschäftsbereichen.

Megaupload gehörte zu den größten Webseiten weltweit

Auf Megaupload wurden zahlreiche Werke über Filesharing angeboten, die Urheberrechte aufweisen. Das Gezerre um Kim Dotcom geht nun schon seit Jahren. Hartnäckig forderten die USA immer wieder Dotcoms Auslieferung aus Neuseeland an die USA. Megaupload war im Januar 2012 von einem US-Bundesgericht geschlossen worden.

Dotcom, geboren 1974, kam einst als Kim Schmitz im Norden Deutschlands auf die Welt. Er verteidigte bislang seine Filesharing-Seite mit dem Argument, dass ihn keine Schuld treffe, da er keine Dateien hochgeladen habe. Vielmehr habe er lediglich eine Webseite - wohl nach dem Vorbild von YouTube - zur Verfügung gestellt.

Bereits sehr früh erfolgreich

Kim Dotcom war bereits als 20-Jähriger äußerst erfolgreich im Internet unterwegs und scheffelte sehr früh die ersten Millionen. Legendär sind seine exzentrischen Foto-Shootings mit schicken teuren Autos und sexy Mädels.

Doch mit Kim Dotcoms Erfolg kamen auch erste Computer-Betrugsvorwürfe. Nun twitterte der Rechtsanwalt von Dotcom, Ira Rothken, dass er sich darauf "freue", nun über das US-Auslieferungsersuchen vor dem High Court rechtlich weiter zu streiten. Doch werde er derzeit keine weiteren Kommentare zum Verfahren machen.

Derweil schrieb Kim Dotcom auf Twitter an seine weltweiten Fans, dass er allen schöne Weihnachtstage wünsche: "Danke für Ihre Unterstützung. Der Kampf geht weiter. Genießen Sie die Feiertage. Ich freue mich, mit meinen Kindern zu sein. Es gibt größere Dinge als copyright :-)“.

Derzeit verdient Kim Dotcom sein Geld mit einer sicheren Verschlüsselungs-Webseite, über welche man Daten und Dateien austauschen kann oder diese dort sicher ablegen kann. netz-trends berichtete über diese Webseite unter der Überschrift "Kim Dotcom: MEGA.co.nz statt Megaupload / Porträt der Financial Times". Außerdem lesenswert ein Buch über Kim Dotcom: "Buch The Secret Life of Kim Dotcom von David Fisher: Wenn ich sterbe, nicht aufhören zu graben".

Gefällt mir
2