Umwelt VW muss in Südkorea 11,3 Mio. Euro Strafe wegen Emissionsskandal beim Diesel zahlen / Hat auch Renault geschummelt?

Südkorea stellte nun der Volkswagen AG (VW) eine Rechnung über 141 Mrd. südkoreanische Won aus, was umgerechnet 11,3 Millionen Euro entspricht. Die Strafe sei zu zahlen, da VW auch in Korea 125.000 Autos auf den Straßen fahren ließ, die mit einer Software ausgestattet waren, welche in Emissionstests andere Werte vorspielte, als beim realen Fahren auf der Straße.

Bild: pixabay.com / skeeze
VW sieht sich derzeit strengen Prüfungen in Südkorea ausgesetzt. Hier eine traditionelle Ehrenwache.

Auf einer großen Pressekonferenz erklärte Hong Dong-gon, Direktor am südkoreanischen Umweltministerium, man sehe Volkswagen auf Grund des Emissions-Skandals nun in der Pflicht, den Schaden wieder gut zu machen. Südkorea wirft im Zuge des Radikalangriffs durch die USA gegen Volkswagen dem deutschen Autobauer VW vor, er habe illegal Emissionsvorrichtungen manipuliert und zwar in Autos mit älteren Dieselmotoren.

In Südkorea habe man, sagte das südkoreanische Umweltministerium, die irreführende Software im EA 189 Dieselmotor gefunden, welcher vor allem im Tiguan Modell verbaut ist. Beim Tiguan habe man zudem festgestellt, dass bei Einschalten der Klimaanlage die gesetzlich zulässige Umweltbelastung ebenfalls überschritten worden sei – also auch außerhalb des Testmodus. Ebenfalls getestet worden sind der Jetta 2.0 TDI, sowie der Volkswagen Golf 2.0 GTD.

Derweil kommen neue Gerüchte auf. So will eine Schweizer Umweltorganisation bei einem Test an einer Schweizer Universität beim Renault Minibus verdächtige Messwerte beim Emissionsausstoß entdeckt haben.

Gleichzeitig teilte das südkoreanische Umweltministerium mit, man werde weitere 16 Automobilhersteller nun näher unter die Lupe nehmen, ob auch hier Software verbaut sei, welche für Tests andere Ergebnisse ausspiele, als im normalen Fahrverhalten eines Autos. Betroffen seien unter anderem Hyundai Motor, Kia Motors sowie Porsche mit seinem Porsche 911 3000cc Diesel. Bis April 2016 möchte das Umweltministerium die Sonder-Untersuchung in Südkorea abgeschlossen haben.

Volkswagen sagte der südkoreanischen Regierung zu, bis 6. Januar 2016 die schon bekannten kritisierten VWs zurückzuholen und nachzurüsten. Zudem drängt das Umweltministerium darauf, dass in Südkorea auf alle nachgerüsteten VWs ein Aufkleber durch den Volkswagen Konzern angebracht werden solle, welcher deutlich mache, dass das jeweilige Fahrzeug nun den neuesten Umwelt-Emissionsstandards entspreche.

Ob mit den zu zahlenden rund 11,3 Millionen Euro Strafe die Sache für VW in Südkorea ausgestanden ist, ist noch nicht klar. Denn auch die südkoreanische Bezirksstaatsanwaltschaft ist derzeit noch am ermitteln. Hinzu kommen die Klagen von mindestens 2400 Südkoreanern, die beim Seoul Central District Court Klage gegen Volkswagen eingereicht haben. Angeblich könne diese Zahl auf bis zu 7000 steigen, berichtet der südkoreanische Blog hankookilbo.com.

Südkorea ist Heimatland von Markenanbietern wie Samsung, die auch in Deutschland bislang erfolgreich agieren – zum Beispiel durch den Verkauf von Fernsehgeräten oder dem Smartphone Samsung Galaxy.

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