
Die aktualisierte Privacy Policy listet erstmals offen auf, welche AdTech-Unternehmen mit Grindr verbunden sind. Genannt werden Werbe-Netzwerke wie AppLovin, AppsFlyer, Criteo, Digital Turbine, DoubleVerify, Google AdMob, Google Ad Manager, InMobi, IronSource/Unity, Liftoff (Vungle), Meta, Mintegral, Nimbus, Pubmatic, Verve Group und Bidmachine. Doch die einzelnen Werbe- und Datenpartnerschaften sollen die 400 heranreichen.
Damit arbeitet Grindr mit mindestens 15 internationalen Werbenetzwerken zusammen, die dafür bekannt sind, Daten über verschiedene Apps und Webseiten hinweg zusammenzuführen. Grindr selbst weist darauf hin, dass diese Listen regelmäßig aktualisiert werden. In Wahrheit dürfte die Zahl der beteiligten Partner noch deutlich höher sein. Für Nutzer bedeutet das: Wer Grindr im kostenlosen Modus verwendet, ist Teil eines globalen Werbeapparats, in dem Standortdaten, Gerätekennungen und Profildaten zu Profilen zusammengeführt werden, die für präzises Targeting taugen.
Grindr betont, dass sensible Gesundheitsdaten wie HIV-Status oder Impfstatus nicht für Werbung genutzt werden. Gleichzeitig werden jedoch IP-Adressen, Altersangaben, ungefähre Standortinformationen und eindeutige Gerätekennungen weitergegeben. Diese Daten reichen aus, um sehr genaue Bewegungs- und Interessenprofile zu erstellen. Damit entstehen digitale Schatten, die kaum mehr zu kontrollieren sind.
Die Zahl der 1,4 Milliarden Opt-outs zeigt, dass viele Nutzer diese Gefahr verstanden haben. Jeder Klick im Banner der Consent-Management-Plattform OneTrust wird dabei als eigener Vorgang gezählt. Nutzer, die mehrfach ablehnen – etwa auf der Website, in der App oder im Browser – treiben die Zahl weiter in die Höhe. Doch das Misstrauen bleibt sichtbar: Über eine Milliarde Mal wurde Grindr signalisiert, dass die Weitergabe der Daten nicht erwünscht ist.
Noch deutlicher wird der Konflikt beim Thema Löschung. 66 Millionen Anträge gingen allein im letzten Jahr bei Grindr ein. Davon fast 20.000 über den Kundensupport, der Rest automatisiert über interne Systeme. Grindr selbst räumt ein, dass Gerätekennungen und Logdaten bis zu zwei Jahre gespeichert bleiben. Auch gelöschte Nachrichten können auf den Geräten anderer Nutzer bestehen bleiben – etwa durch Screenshots oder lokale Kopien. Viele Löschanträge scheitern zudem an den strengen Identitätsprüfungen. Das Recht auf Vergessenwerden bleibt damit oft ein theoretisches Versprechen.
Grindr speichert Daten auf US-Servern. Damit greifen Gesetze wie der Patriot Act, die es amerikanischen Behörden ermöglichen, auch auf sensible Daten zuzugreifen. Zudem verpflichtet sich Grindr, auf rechtliche Anfragen weltweit zu reagieren, sei es durch Gerichtsbeschlüsse, Subpoenas oder polizeiliche Ersuchen. Für Menschen in Ländern, in denen Homosexualität kriminalisiert ist, wird Grindr damit zu einem potenziellen Sicherheitsrisiko. Das Unternehmen schiebt die Verantwortung zurück an die Nutzer und erklärt, jeder solle die rechtlichen Bedingungen am eigenen Standort kennen.
In Zürich wurde Ende 2022 ein besonders perfider Betrugsfall dokumentiert. Wie NETZ-TRENDS.de berichtete, nutzten Täter die Dating-App Grindr, um Opfer in Chats zu locken und anschließend über den Messenger Telegram zu Zahlungen zu bewegen. Am Bahnhof Stadelhofen wurde ein Mann aufgefordert, über einen SBB-Automaten Bitcoin-Anteile zu kaufen und den Ausdruck als Foto weiterzugeben. Der Täter, der sich als „Escort Duhamel“ ausgab und auf Telegram unter „@leod32“ firmierte, leitete die Krypto-Guthaben umgehend auf ein anderes Wallet weiter. Wenige Minuten später war das Geld – mehrere Hundert Franken – verschwunden.
Der Skandal hatte mehrere Ebenen. Erstens wurden offizielle Automaten der Schweizerischen Bundesbahn für den Betrug instrumentalisiert. Zweitens zeigte sich, dass die Einlösungsprozesse für Bitcoin-Gutscheine über den Dienstleister Sweepay AG derart intransparent sind, dass Opfer Tage benötigen, um überhaupt zu verstehen, wie sie an ihr Geld kommen könnten. Diese Verzögerung nutzten Kriminelle, um Guthaben blitzschnell weiterzuleiten. Drittens offenbart der Fall die hohe Abhängigkeit von Plattformen wie Grindr, die es Tätern ermöglichen, in einem scheinbar privaten und intimen Rahmen Vertrauen aufzubauen.
Zürich ist kein Einzelfall. Auch in anderen Ländern wurden Betrugsserien dokumentiert, die nach einem ähnlichen Schema ablaufen. In Großbritannien verlor ein Nutzer rund 20.000 Pfund, nachdem er über Grindr auf eine vermeintliche Investitionsmöglichkeit in Kryptowährungen hereinfiel. Wie The Guardian berichtete, wurden die Gelder über manipulierte Transaktionen auf Plattformen wie Binance verschoben. In Australien verurteilte ein Gericht zwei Männer zu Haftstrafen, weil sie über Grindr gezielt Opfer in Wohnungen lockten, dort Geld, Handys und Bankdaten raubten und sie massiv bedrohten. In Indien flog eine organisierte Sextortion-Bande auf, die Männer über Grindr zu Treffen lockte, sie heimlich filmte und anschließend mit den Aufnahmen erpresste.
Die Gemeinsamkeit dieser Fälle ist frappierend: Erst wird Vertrauen über einen persönlichen Kontakt in der App aufgebaut, dann folgt die Verlagerung zu Telegram oder WhatsApp, schließlich der Druck, Geld oder Guthaben-Codes offenzulegen. Die Folgen reichen von finanziellen Verlusten über psychische Belastungen bis hin zu realer Gewalt.
Die rechtliche Verantwortung Grindrs ist in vielen Ländern umstritten. In den USA entschied ein Berufungsgericht im Februar 2025, dass Grindr nicht haftbar sei, nachdem ein 15-Jähriger über die App zu sexuellen Begegnungen gelockt und missbraucht wurde. Grundlage war Section 230 des Communications Decency Act, der Plattformen weitgehend von der Verantwortung für Nutzerinhalte freistellt. In Europa läuft eine Sammelklage in London, in der Grindr vorgeworfen wird, sensible Daten wie den HIV-Status an Werbefirmen weitergegeben zu haben. Bereits 2021 verhängte die norwegische Datenschutzbehörde eine Millionenstrafe wegen Verstößen gegen die DSGVO.
Neben juristischen Verfahren häufen sich die Warnungen von Sicherheitsforschern, die seit Jahren auf gravierende Schwachstellen in Grindrs Systemen hinweisen. Ein bekanntes Beispiel ist der Fall Matthew Herrick in den USA, dessen Identität auf Grindr immer wieder durch Fake-Profile missbraucht wurde. Trotz über 50 Meldungen löschte Grindr die Profile nicht konsequent, sodass Fremde ständig an seiner Wohnungstür oder an seinem Arbeitsplatz auftauchten.
Das Beispiel Zürich verdeutlicht, wie digitale Plattformen, reale Infrastruktur und fehlende Sicherheitsmechanismen ineinandergreifen. Die SBB tritt als seriöser Akteur auf, der mit Bitcoin einen modernen Anstrich gewinnen will, kommuniziert aber unzureichend, wie ihre Systeme funktionieren. Grindr wiederum bietet die Oberfläche, auf der Täter Vertrauen schaffen. In Kombination entsteht eine Angriffsfläche, die hochprofessionell ausgenutzt wird.
Für Nutzer bedeutet das, dass sie einem doppelten Risiko ausgesetzt sind: Sie geben nicht nur intime Daten wie Standort oder Gesundheitsstatus preis, sondern laufen Gefahr, durch soziale Manipulation reale finanzielle Verluste zu erleiden. Für Behörden bedeutet es, dass Strafverfolgung schwieriger wird, weil Täter auf Krypto-Transaktionen setzen, die schwer nachzuverfolgen sind. Und für Grindr zeigt es, dass Sicherheitsrichtlinien allein nicht ausreichen – ohne technische Filter, aktive Überwachung und Kooperation mit Polizei und Zahlungsanbietern bleiben Nutzer verwundbar.
Grindr und ROMEO sind zwei prominente Namen im queeren Dating- und Communitybereich, doch finanziell und strukturell stehen sie auf sehr unterschiedlichen Füßen. Während Grindr weltweit operiert und börsennotiert ist, bleibt ROMEO stärker regional verankert und öffnet weniger Einblick in seine Geschäftszahlen.
Grindr hat in den letzten Quartalen beeindruckende Umsätze gemeldet. Für das zweite Quartal 2025 weist das Unternehmen einen Umsatz von 104 Millionen US-Dollar aus – ein Wachstum um 27 % gegenüber dem Vorjahr und eine Nettoergebnis-Marge von 16 %. (Grindr Investoren) Darüber hinaus erreichte Grindr im Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzwachstum von 33 %. (Grindr Investoren) Laut den aktuellsten Daten belief sich der Gesamtumsatz in den vergangenen zwölf Monaten (TTM) auf etwa 385,1 Millionen US-Dollar. (StockAnalysis)
Der Marktanalyse-Dienst CompaniesMarketCap führt Grindr aktuell mit einem Jahresumsatz (TTM) von rund 0,38 Milliarden US-Dollar. (Companies Market Cap) Der Trend zeigt: Grindr skaliert und wächst — und das schnell.
Trotz dieser stattlichen Umsätze ist das Ergebnis differenziert: Bei voller Berücksichtigung von Aufwendungen meldete Grindr zeitweise Nettoverluste (z. B. im vierten Quartal) aufgrund von Einmaleffekten oder Umstrukturierungskosten. (Wall Street Journal)
Die Einnahmen stammen vor allem aus Premium-Abos (Grindr XTRA, Unlimited), Werbung und Partnerschaften (z. B. Werbe-IDs, Datenlizenzierungen). Der Börsengang (SPAC, 2022) bewertete Grindr mit 2,1 Milliarden US-Dollar und brachte rund 384 Millionen US-Dollar frisches Kapital. (The Guardian)
Damit ist Grindr wirtschaftlich eine Größenordnung weit über dem, was man typischerweise bei spezialisierten Dating- oder Community-Apps sieht.
Im Fall von ROMEO ist die Datentransparenz kleiner. Die PlanetRomeo Foundation veröffentlicht in Jahresberichten, dass sie „exklusiven Zugang zu mehr als 2 Millionen Nutzern weltweit“ hatte (z. B. 2021) (PlanetRomeo Foundation). In einem Bericht von 2020 ist von nahezu 4 Millionen Nutzern die Rede. (PlanetRomeo Foundation) Diese Nutzerzahlen sind wahrscheinlich Aktiv- oder Sichtbarkeitszahlen – nicht unbedingt zahlende Nutzer oder monatlich aktive Nutzer.
In einer Datenbank zur Unternehmenskennzahlenschätzung wird ROMEO (als „Romeo Entertainment Group“) ein geschätzter Jahresumsatz von rund 7,9 Millionen US-Dollar zugewiesen. (Growjo) Andere Schätzungen liegen höher: Growjo taxiert ROMEO aktuell auf etwa 36,3 Millionen US-Dollar Umsatz jährlich. (Growjo) Diese Bandbreite verweist darauf, dass ROMEO vermutlich ein kleineres, aber nicht unbedeutendes Geschäftsmodell betreibt – insbesondere im Vergleich zu Grindr.
Das macht deutlich: Grindr erzielt zig- bis hunderte Millionen, während ROMEO wahrscheinlich im zweistelligen Millionenbereich operiert. Dieser Größenunterschied ist nicht überraschend, wenn man Marke, Nutzerbasis und globalen Reichweite in Betracht zieht.
Grindr ist ein Freemium-Modell: Der Basisdienst ist kostenlos, Einnahmen generiert es durch Premium-Abos (XTRA, Unlimited), Werbung, Datenpartnerschaften und „Werbekampagnen über Drittanbieter“. Die hohe Zugkraft, große Nutzerzahl und Datenbasis machen es attraktiv für Werbenetzwerke und Partner, die gezielte Anzeigen oder datenbasierte Analysen wünschen.
ROMEO hingegen verfolgt traditionell eher ein konservativeres Modell: Communityfunktionen, Foren, Profilinteraktionen und teilweise Premium-Features. Werbung spielt eine Rolle, aber ROMEO betont bei öffentlichen Äußerungen regelmäßig seine Verpflichtung zu europäischen Datenschutzstandards. Die niedrigeren Umfänge erzwingen meist niedrigere Margen und stärkeren Fokus auf Kostenkontrolle.
Ein weiterer Unterschied: Grindr investiert stark in Technologie, KI und Infrastruktur, und nutzt die Masse seiner Nutzer für Skaleneffekte. ROMEO agiert oft in Nischen- oder regionalen Märkten, wo persönliche Bindung und Datenschutzimage wichtiger sind als maximale Monetarisierung.
Der finanzielle Unterschied zwischen Grindr und ROMEO erklärt, warum Grindr sich technische Innovationen leisten kann (z. B. KI-Personalisierung, große Werbepartner, internationale Expansion), während ROMEO vergleichsweise konservative Kurs hält. ROMEO kann zwar in lokalen Märkten attraktiv sein – insbesondere für Nutzer, die Datenschutz oder Communityverbundenheit höher gewichten – aber gegen Grindrs Ressourcen und globale Position ist es schwer, aufzuholen.
Wenn du willst, kann ich dir eine tabellarische Übersicht mit den wichtigsten Kennzahlen (Umsatz, Nutzer, Geschäftsmodell) von Grindr und ROMEO zusammenstellen — so hast du das direkt für deinen Artikel griffbereit.
Wem gehört Grindr heute, und wie kam es dazu?
Grindr wurde 2009 von Joel Simkhai in Los Angeles gegründet und war eine der ersten geo-basierten Dating-Apps für schwule und queere Männer. (Wikipedia)
Im Jahr 2016 verkaufte Grindr 60 % der Anteile an den chinesischen Gaming-Konzern Beijing Kunlun Tech für rund 155 Millionen US-Dollar. (Quartz) Später erwarb Kunlun die restlichen Anteile. (Wikipedia)
Doch unter Druck der US-Behörden (u. a. CFIUS, Committee on Foreign Investment in the United States) wurde 2020 ein Verkauf durch Kunlun veranlasst, da die US-Regierung Bedenken äußerte, dass eine chinesische Eigentümerschaft von Grindr ein Risiko für nationale Sicherheit darstelle. (The Verge) So gelangte Grindr in die Hände von San Vicente Acquisition LLC, einem US-Konsortium, wobei das Management weiterhin Anteile behielt. (Wikipedia)
Heute ist Grindr börsennotiert über einen SPAC-Deal mit Tiga Acquisition Corp (TAC). (The Guardian) Im Zuge dessen wurde ein Kapitalzufluss von rund 384 Millionen US-Dollar generiert. (The Guardian)
Im Vorstand von Grindr sitzen unter anderem George Arison (CEO) und James Fu Bin Lu (Chairperson) sowie weitere Direktoren mit politischer und technologischer Erfahrung. (Grindr Investoren)
Relevanz: Markt, Nutzerzahlen, Einfluss
Mit seiner mobilen, standortbasierten Funktionsweise ist Grindr heute eine der dominierenden Plattformen für queere Dating weltweit. (Wikipedia) Laut Ellen-Angaben hatte Grindr zuletzt rund 11 bis 13 Millionen monatlich aktive Nutzer. (Wikipedia)
Im Börseinstiegsprospekt wurde angegeben, dass etwa 723.000 Nutzer*innen zahlende Abonnements (XTRA, Unlimited) nutzten. (The Guardian) Grindr meldete 2022 ein Wachstum von 30 % Umsatz verglichen zum Vorjahr. (Reuters)
Der Marktwert der App wurde bei ihrer SPAC-Transaktion mit 2,1 Milliarden US-Dollar beziffert. (The Guardian)
Bis heute behält Grindr in vielen Städten eine hohe kulturelle Bedeutung – sowohl als soziales Netzwerk, als Dating-App als auch als Ort, an dem queere Menschen Räume finden, die offline oft begrenzt sind.
Wer sind die Wettbewerber?
Grindr konkurriert mit mehreren Dating- und queeren Plattformen, die teils über ähnliche Funktionen, teils über Nischenprofile versuchen, Marktanteile zu erobern:
Scruff: Eine etablierte Alternative im queeren Datingbereich mit stärkerem Fokus auf Community-Features.
Hornet, Jack’d, Blued: Besonders in bestimmten Regionen (Asien, Lateinamerika) relevant, mit lokalen Netzwerken.
Mainstream-Dating-Apps mit queeren Optionen wie Tinder, OkCupid, Bumble oder Hinge gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie eine breitere Zielgruppe bedienen.
Auch Nischenapps und soziale Plattformen (z. B. für bestimmte Altersgruppen, Fetische, Trans*-Kompatibilität) stehen im Wettbewerb – etwa Apps, die mehr Diskretion, Community-Funktionen oder besondere Filter bieten.
Die Konkurrenz ist insofern hart, als Grindr sich auf ein besonders sensibles Segment – queere Verbindungen, Anonymität, Standortnutzung – spezialisiert hat. Neue Funktionen (KI, Sicherheitsfeatures) sind Teil eines Wettlaufs, um Nutzer*innen zu halten.
Kritische Stimmen: Datenschutz, Sicherheit und ethische Fragen
Grindr steht schon länger in der Kritik – etwa wegen seiner Datenpraktiken, Sicherheit und gesellschaftlichen Verantwortung:
2024 wurde ein Mann verklagt, der behauptet, Grindr habe seinen HIV-Status wie „ein Stück Fleisch“ behandelt, indem diese sensiblen Daten nicht hinreichend geschützt worden seien. (The Guardian)
In London läuft eine Klage mit der Behauptung, Grindr habe HIV-Daten und Testdaten über Anzeigen-Firmen geteilt und damit gegen Datenschutzgesetze verstoßen. (The Guardian)
2025 entschied ein US-Berufungsgericht, dass Grindr nicht haftbar gemacht werden darf, nachdem ein 15-jähriger Nutzer von erwachsenen Männern über die Plattform zu Treffen gelockt und missbraucht wurde. Man stützte die Entscheidung auf Section 230 des Communications Decency Act, welcher Plattformen bei Nutzerinhalten schützt. (Reuters)
Grindr wurde in der Vergangenheit von der norwegischen Datenschutzbehörde mit einer Geldstrafe belegt, weil das Unternehmen gegen Datenschutzverpflichtungen verstoßen haben soll (insbesondere in der Weitergabe von Nutzer- und Standortdaten). (Wikipedia)
Nutzer und Nutzerinnen und Datenschutzexperten werfen Grindr vor, die Risikoaspekte von Standortnutzung und Datenverwertung zu unterschätzen – etwa in Ländern, in denen queere Identitäten kriminalisiert sind.
Zusätzlich gab es Berichte über gravierende Sicherheitslücken (z. B. Passwort-Reset-Schwachstellen), die Nutzerkonten gefährdeten. (Wikipedia)
Fazit: Eine App mit enormem Einfluss – und vielen Widersprüchen
Grindr ist heute nicht mehr nur eine Dating-App, sondern ein global operierender Datenakteur mit großer Relevanz in der queeren Community. Seine Marktstellung verdankt es der Kombination aus Standorttechnologie, Community-Fokus und Markenidentität.
Gleichzeitig bleibt die Plattform ein Ziel intensiver Kritik: Datenschutzrechtliche Risiken, staatliche Einflussnahme, Sicherheitsprobleme und Missbrauchsfälle zeigen, wie gefährlich eine solche Macht sein kann – wenn sie nicht stringent reguliert und kontrolliert wird.
Für die Zukunft stellt sich die Frage: Wie kann Grindr technische Innovation (KI, Personalisierung, Sicherheit) mit Datensouveränität und Transparenz verbinden – oder droht der Weg zum datenbasierten Monster, das Nutzer mehr verwertet als verbindet?
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