
Keine Vorankündigung, kein Zustellzeitpunkt, keine Erreichbarkeit – in diesem konkreten Fall bleibt der Empfänger völlig im Stich.
In der digitalen Welt von 2025 erwarten viele Menschen, dass eine Paketzustellung planbar ist – mit konkretem Zeitfenster, Vorabinfo und funktionierender Kommunikation. Doch im folgenden Fall aus Leipzig zeigt sich, wie all das im Zusammenspiel von Amazon und DPD schieflaufen kann.
Am Freitag, 6. Juni sollte eine Bestellung bei Amazon mit der Nummer #302-1234582-30779xy – ein klappbares Beautissu Gästebett 80x200 – durch DPD an eine Adresse in der Waldstraße, Leipzig zugestellt werden. Die Trackingnummer: 015052259943xy.
Laut Status:
07:04 Uhr: Paket im Verteilzentrum
08:28 Uhr: „Sendung wird zugestellt“
13:06 Uhr: angeblicher Zustellversuch – doch am Tag der Zustellung kein Anruf, keine E-Mail mit Vorab-Info, keine SMS mit Vorabinfo. Erst um 13:42 Uhr kam eine automatische Nachricht, dass ein Zustellversuch erfolgt sei.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Empfänger in der Mittagspause – also kurzfristig außer Haus. Mit einer Vorankündigung oder einem konkreten Zeitfenster hätte die Zustellung problemlos funktionieren können. Doch genau das fehlte: Keine Info, wann das Paket kommen würde. Keine Möglichkeit zur Einflussnahme.
Der Anruf bei der DPD-Hotline blieb ebenfalls fruchtlos: nur eine Bandansage, die erklärt, alle Mitarbeitenden seien ausgelastet, man möge es später erneut versuchen. Kein Durchkommen. Kein Rückruf. Kein menschlicher Kontakt.
Und von Amazon? Kam lediglich die automatisierte Nachricht: „Leider ist bei DPD ein Problem beim Zustellversuch aufgetreten. Der Transportdienst wird einen weiteren Zustellversuch unternehmen. Wenn Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich an DPD.“
Antworten kann man nicht – die Mail kommt von einer No-Reply-Adresse.
Als wäre das alles nicht schon genug, folgt am Ende noch die letzte Zumutung:
Die einzige Information zum weiteren Verlauf lautet, dass DPD am nächsten Werktag – in diesem Fall also am Samstag – einen weiteren Zustellversuch unternehmen werde. Wann genau? Keine Angabe. Kein Anruf. Keine Mail. Nichts.
Der Empfänger soll also erneut 24 Stunden rund um die Uhr verfügbar sein, weil DPD irgendwann unangekündigt auftaucht – ohne Rücksicht auf Arbeitszeiten, Freizeit, Alltag oder Erreichbarkeit.
Fazit:
In diesem konkreten Fall in Leipzig wurde der Kunde mit seiner Bestellung vollständig im Stich gelassen: keine Zeitangabe, keine Vorabbenachrichtigung, keine Kontaktaufnahme, kein Mitspracherecht – und keinerlei Service.
Es handelt sich nicht um eine pauschale Bewertung von Amazon oder DPD – aber um ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie ein einziger Zustellvorgang völlig entgleisen kann, wenn Transparenz und Kommunikation fehlen.
Wir werden DPD dazu eine Presseanfrage schicken.
Immerhin: Am Folgetag, Samstag, dem 7. Juni, traf der DPD-Paketbote bereits gegen 9:15 Uhr ein – freundlich, engagiert und hilfsbereit. Er trug das schwere Paket sogar die Treppe hinauf und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten am Vortag. Als kleines Dankeschön erhielt er rund fünf Euro Trinkgeld. Ende gut, alles gut – alle waren zufrieden.
Dennoch bleibt festzuhalten: Mit einer besseren Organisation und transparenterer Kommunikation könnte DPD den Stresspegel für Kundinnen, Kunden und Zusteller deutlich senken – und so für ein insgesamt reibungsloseres Zustellerlebnis sorgen.