Wie WG-Zimmer Ausländern helfen, das deutsche Sozialsystem auszutricksen: Eine unterschätzte Einfallspforte für Bürgergeld und Sozialleistungen

Leipzig, Dresden: In den Annoncen großer WG-Portale klingt es zunächst harmlos: Ein junger Mensch aus dem Ausland sucht dringend ein Zimmer in Deutschland, spricht gutes Englisch oder etwas Deutsch, bewirbt sich höflich und erklärt ambitionierte Pläne. Doch hinter vielen dieser Anfragen steckt ein System, das Deutschland jährlich Milliarden kostet – und erschreckend leicht ausgenutzt werden kann.

Der Fall des Syrers Fadi in Leipzig zeigt exemplarisch, wie einfach es geworden ist, sich Zugang zu einem der großzügigsten Sozialsysteme der Welt zu verschaffen. Fadi hatte sich im Juni 2024 direkt aus Damaskus über das Portal WG-Gesucht.de bei einem Leipziger Vermieter gemeldet. Er gab an, in Leipzig ein zahnärztliches Praktikum absolvieren zu wollen und sich anschließend als Assistenz-Zahnarzt dort bewerben zu wollen. Kurz darauf erhielt er von dem gutgläubigen Vermieter einen Mietvertrag für ein Zimmer in der Waldstraße – den Schlüssel zur Anmeldung beim Einwohnermeldeamt, zur Bankkontoeröffnung, zur Krankenversicherung und schließlich zum Bezug von Bürgergeld.

Vom Burgergrillen zur Vollversorgung durch den Staat

Tatsächlich hielt sich Fadi nur etwa zwei Monate in Leipzig auf. Während dieser Zeit nahm er über einen Franzosen, der selbst offenbar auf ähnliche Weise eingereist war, eine Aushilfstätigkeit bei McDonald's am Leipziger Hauptbahnhof an. Doch bereits nach zwei Stunden Burgergrillen erklärte er seinem Chef: „Keine Lust mehr, zu anstrengend.“ Danach widmete er sich ausschließlich dem Bezug deutscher Sozialleistungen. Der Mietvertrag, einmal abgeschlossen, öffnete ihm alle Türen: Bürgergeld, Wohngeld, Krankenversicherung und Zugang zu weiteren staatlichen Hilfen.

WG-Zimmer: Das neue Einfallstor ins deutsche Sozialsystem

In Deutschland genügt oft ein einfacher Mietvertrag, um sich beim Bürgeramt anzumelden und damit Zugang zu nahezu allen staatlichen Leistungen zu erhalten. Plattformen wie WG-Gesucht.de bieten hierfür eine perfekte Infrastruktur.

Bei der Vergabe von WG-Zimmern erfolgt in der Regel keine ernsthafte Prüfung der Angaben. Die Entscheidung, wer einzieht, basiert fast immer auf Sympathie, nicht auf einer fundierten Kontrolle von Unterlagen. Dank moderner Künstlicher Intelligenz lassen sich Praktikumsbescheinigungen, Arbeitsverträge und Universitätsabschlüsse heute täuschend echt und in jeder Sprache fälschen. Ein Sechser im Lotto ist da ein unbefristeter WG-Mietvertrag oder einer, der mindestens sechs Monate ist, weshalb viele sich für diese Variante entscheiden.

Private Vermieter sind überfordert, da ihnen die Möglichkeiten fehlen, diese Dokumente zu überprüfen. Und wer möchte schon misstrauisch erscheinen, wenn ein junger, motivierter Mensch von Sprachkursen, Studienplänen und beruflichen Träumen erzählt?

Warum gerade WG-Zimmer? Der Trick mit der Meldeadresse

Ein normaler Mietvertrag für eine komplette Wohnung ist schwer zu bekommen, da viele Vermieter Schufa-Auskünfte und Arbeitsverträge verlangen. Daher hat sich in der internationalen Bürgergeld-Szene längst herumgesprochen: Über ein WG-Zimmer geht es einfacher, schneller und ohne strenge Prüfungen.

Ein einfacher Untermietvertrag reicht, um eine Meldeadresse zu erhalten. Diese Meldeadresse wiederum ist der Schlüssel zu Bürgergeld, Wohngeld, Krankenversicherung und später eventuell zum Familiennachzug.

Authentische Bewerbungen: So täuschen viele die Vermieter

Die Muster der Bewerbungen auf WG-Gesucht.de ähneln sich auffällig. Nikita, 43 Jahre, schreibt:

„Ich habe eine psychische Erkrankung. Deswegen beziehe ich EU-Rente und Sozialhilfe. Ich bin absolut zuverlässig und ordentlich. Habe ein abgeschlossenes Studium. Wegen gesundheitlichen Problemen habe ich eine Erwerbsminderung. Suche gerade eine WG im Zentrum. Gesellschaft wird gebraucht. Hab eine Angststörung.“ Hier wird gezielt auf Mitleid gesetzt.

Yousef, 26 Jahre, aus Syrien, erklärt:
„Mein Name ist Yousef Alfares, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Syrien. Derzeit bin ich mit einem Studentenvisum in Deutschland, um meinen Master im konstruktiven Ingenieurbau fortzusetzen. Ich habe ein eigenes Sperrkonto und nehme momentan an einem Sprachkurs teil. Ich bin eine ruhige Person ohne Haustiere, halte mich an Putzpläne, gehe ins Fitnessstudio, laufe und spiele Fußball.“

Cleo, 24 Jahre, aus Brasilien, bewirbt sich mit den Worten:
„Mein Name ist Cleo, ich bin 24 Jahre alt und komme aus Brasilien. Ich ziehe nach Leipzig, um einen Sprachkurs zu machen. Danach möchte ich an einer Universität studieren oder eine Ausbildung im Bereich Außenhandel beginnen. Ich suche ein Zimmer für sechs Monate mit Option auf Verlängerung.“

Akash, 27 Jahre, aus Indien, stellt sich so vor:
„Hallo zusammen! Ich bin Akash, 27 Jahre alt, und derzeit lebe ich in Saarbrücken. Ab April starte ich als Research Engineer im Bereich Informatik an der Hochschule Anhalt. Ich bin ein aufgeschlossener Mensch, der Tischtennis spielt, Kaffee liebt und kulturelle Aktivitäten genießt.“

Adetom bittet explizit:
„I am interested in the apartment. Please when can I come to view it in person because I would like to move in as soon as possible and get the necessary documentation done.“ Hier steht die schnelle Erledigung aller Formalitäten im Vordergrund.

Samir, der sich als Cloud Solution Architect präsentiert, schreibt:
„Ich arbeite 50 % remote, bin in Deutschland beruflich unterwegs, spreche Deutsch und Englisch auf C1-Niveau.“ Auch hier wird beruflicher Erfolg ins Zentrum gestellt.

Saumitra, internationaler Student, bittet dringlich:
„Ich bin internationaler Student in Leipzig und suche DRINGEND eine Unterkunft, da mein aktueller Mietvertrag bald endet.“ Ziel ist auch hier die schnelle Vertragsunterzeichnung.

Ayman, 20 Jahre, aus Marokko, erklärt:
„Ich habe einen Vertrag für eine Ausbildung im Bereich Pflege, die im März 2025 beginnt, und suche ein WG-Zimmer in Leipzig.“

Fadi, 24 Jahre, aus Syrien, stellt sich schließlich so vor:
„Ich bin Christ und Zahnarzt, bald ziehe ich nach Leipzig für meine Weiterbildung. Ich interessiere mich sehr für Ihre Wohnung und wäre dankbar für eine Online-Besichtigung.“

Frankreich: Sozialtourismus der Generation Z in billige deutsche Städte wie Leipzig oder Dresden

Neben Migranten aus Syrien, Brasilien, Indien, Marokko, Tunesien und Rumänien taucht seit 2024 verstärkt eine neue Gruppe auf: junge Franzosen unter 30 Jahren. Viele kommen mit angeblichen Sprachkursplänen oder Praktikumsangeboten nach Deutschland.

In Frankreich erhalten Bedürftige ohne Vorleistungen maximal 607,75 Euro RSA monatlich – Mietkosten müssen selbst getragen werden. In Deutschland stehen sofort Leistungen von über 1.250 Euro bereit, inklusive Miet- und Krankenversicherung – ein massiver finanzieller Anreiz.

Behörden und Vermieter berichten von ersten Fällen, in denen junge Franzosen gezielt versuchen, sich über WG-Zimmer Zugang zum deutschen Sozialsystem zu verschaffen.

Deutschland: Das neue Paradies für Sozialmigranten

Deutschland zahlt europaweit die höchsten Sozialleistungen bei geringster Kontrolle. Bürgergeld-Empfänger erhalten seit Januar 2024 563 Euro monatlich, dazu etwa 410 Euro Mietkostenzuschuss und etwa 270 Euro Krankenversicherung – zusammen 1.250 bis 1.400 Euro.

Im Vergleich: In Polen beträgt die Sozialhilfe für Ausländer maximal 110 Euro im Monat, in Rumänien etwa 140 bis 160 Euro, in Frankreich 607,75 Euro. In Marokko, Syrien und Indien gibt es kaum staatliche Grundsicherung.

Deutschland ist für viele junge Migranten das attraktivste Land – nicht für Arbeit, sondern für soziale Absicherung ab dem ersten Tag.

Die Kostenexplosion für deutsche Steuerzahler

Im Oktober 2023 bezogen laut Bundesagentur für Arbeit 329.000 syrische Staatsangehörige Bürgergeld. Bei durchschnittlichen Leistungen von 760 Euro ergab sich eine monatliche Belastung von 249.040.000 Euro, jährlich 2.988.480.000 Euro.

Nach der Erhöhung 2024 auf etwa 1.200 Euro monatlich stiegen die Kosten auf 394.800.000 Euro pro Monat und 4.737.600.000 Euro jährlich. Dazu kommen immense Kosten für Sprachkurse, Integrationsprogramme, Wohngeld und Gesundheitsversorgung.

Das Portal WG-Gesucht.de: Das stille Einfallstor ins Sozialsystem

Die meisten Anbahnungen laufen über WG-Gesucht.de. Tausende junge Menschen aus Syrien, Brasilien, Tunesien, Marokko, Indien, Rumänien und Frankreich suchen hier private WG-Vermieter in Deutschland. Mietverträge werden oft abgeschlossen, bevor die betreffende Person überhaupt in Deutschland ist.

Einmal angemeldet, lässt sich das deutsche Sozialsystem mit wenigen Formularen erschließen – selbst wenn die angeblichen Sprachkurse oder Praktika niemals stattfinden.

Der Fall Leipzig als Symbol einer Fehlentwicklung

Der Fall von Fadi aus Leipzig steht stellvertretend für eine gefährliche Entwicklung. Binnen Wochen führte ein erschlichener WG-Mietvertrag zum Bezug von über 1.200 Euro staatlichen Leistungen – ohne reale Arbeitsaufnahme oder Integration.

Während deutsche Langzeitarbeitslose nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit auf Bürgergeld-Niveau abstürzen, profitieren findige Neuankömmlinge sofort und umfassend.

Fazit: Deutschland zahlt – die Welt kommt

Ein Mietvertrag allein gewährt kein Aufenthaltsrecht, schafft aber infrastrukturelle Voraussetzungen für langfristige Bleibeabsichten – unabhängig von der tatsächlichen Motivation des Mieters. Es ist entscheidend, die rechtlichen Rahmenbedingungen und potenziellen Risiken zu beachten. Heißt: Ohne konsequente Kontrollen bei Mietverträgen, Sprachkursnachweisen, Praktikumsbescheinigungen und Visumsvergaben bleibt Deutschland das attraktivste Ziel für Sozialmigration weltweit – auf Kosten seiner eigenen Bürger.

Strategische Vorteile eines Mietvertrags für Ausländer in Deutschland: Einreise und Aufenthalt

Ein Mietvertrag in Deutschland kann für Ausländer, die über Praktikumsverträge oder Sprachkurse einreisen, oder auch im Rahmen von Familiennachzug und anderen Aufenthaltszwecken, vielfältige Vorteile bieten.

Vorteile bei der Einreise

Ein unbefristeter deutscher Mietvertrag kann bei der Einreise nach Deutschland indirekte Vorteile bieten, insbesondere im Zusammenhang mit familiären Nachzugsverfahren oder Aufenthaltserlaubnissen, die an Wohnraumnachweise geknüpft sind (Quelle 1):

Familienzusammenführung: Ein bestehender Mietvertrag kann als Nachweis für ausreichenden Wohnraum dienen, der für den Nachzug von Familienangehörigen erforderlich ist. Dies ist besonders relevant für syrische Staatsangehörige, die unter §23 AufenthG einreisen (z.B. im Rahmen humanitärer Aufnahmeprogramme).

Voraussetzung für Aufenthaltserlaubnisse: Bei Anträgen auf eine unbefristete Niederlassungserlaubnis (§9 AufenthG) muss ausreichender Wohnraum nachgewiesen werden. Ein existierender Mietvertrag stärkt somit die Antragsunterlagen, sofern weitere Kriterien (z.B. 5 Jahre Aufenthalt, Rentenversicherungsbeiträge) erfüllt sind.

Signal der Integration: Ein langfristiger Mietvertrag kann als Indiz für eine gesicherte Lebenssituation gewertet werden, was bei der Verlängerung von Aufenthaltstiteln oder der Gewährung von Sozialleistungen (z.B. Bürgergeld) positiv berücksichtigt wird.

Wichtig: Der Mietvertrag allein begründet kein Einreiserecht. Entscheidend sind primär humanitäre Aufnahmeprogramme (§23 AufenthG), Visumsverfahren (z.B. Familienzusammenführung) und bestehende Aufenthaltsrechte des Antragstellers. Für syrische Staatsangehörige gilt: Selbst bei unbefristetem Mietvertrag bleibt der Zugang zu Sozialleistungen wie Bürgergeld an den Aufenthaltsstatus (z.B. anerkannter Schutz nach §25 AufenthG) und Hilfebedürftigkeit gebunden.

Vorteile während des Aufenthalts: Legitimierung des Aufenthalts

Ein Mietvertrag dient als Nachweis einer festen Wohnadresse, der für viele behördliche Verfahren zwingend erforderlich ist. Beispiele hierfür sind die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt (§17 BMG) und die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis (z.B. §16b AufenthG für Praktika). Auch Banken verlangen eine gemeldete Adresse zur Kontoeröffnung.

Zugang zu Sozialleistungen

Obwohl der Mietvertrag allein keine direkten Ansprüche schafft, ermöglicht er indirekt die Beantragung von Wohnleistungen wie Wohngeld, sofern die entsprechenden Aufenthaltstitel und Einkommensvoraussetzungen erfüllt sind. Des Weiteren dient er als Nachweis gesicherter Lebensverhältnisse bei Visumsverlängerungen.

Erleichterung administrativer Prozesse

Deutsche Krankenkassen benötigen eine Meldeadresse für die Registrierung, und Arbeitgeber fordern häufig einen festen Wohnsitz als Voraussetzung für die Arbeitsaufnahme. Ein bestehender Mietvertrag beschleunigt diese Prozesse.

Täuschungspotenzial

In Einzelfällen nutzen Ausländer Mietverträge zur Scheinlegitimierung, beispielsweise durch die Vorlage gefälschter Praktikumsnachweise für Visumsanträge oder durch das Vortäuschen dauerhafter Bleibeabsichten zur Erschleichung von Sozialleistungen. WG-Zimmer sind hierbei oft bevorzugt, da die Bonitätsprüfungen häufig laxer ausfallen.

Risiken für Vermieter

Vermieter sollten Praktikumsverträge durch Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber überprüfen und Sprachkursbestätigungen bei den Bildungsträgern validieren. Die Kaution darf maximal drei Monatsmieten betragen (§551 BGB). Eine unzulässige Übersicherung durch zusätzliche Sicherheiten ist rechtswidrig.

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