Zu den Hauptakteuren gehören British American Tobacco (BAT) mit Marken wie Lucky Strike und Vuse, Turning Point Brands (TPB) aus den USA mit Zig-Zag und Stoker's, sowie ELFBAR aus China, bekannt für die Marken ELFBAR und erfolgreiche Linien wie Lost Mary Vape, die vor allem durch ihre bunte Vielfalt und junges Industriedesign auffällt. Während BAT und TPB an den Börsen gelistet sind und damit regelmäßig ihre Geschäftszahlen offenlegen, gilt dies nicht für das chinesische Unternehmen ELFBAR, das in einem weniger transparenten Umfeld agiert.
Auch wenn die Vaping-Branche, deren Geschäft der Verkauf von Dampf-Zigaretten ist, seit Jahren weltweit wächst, sehen sich die Unternehmen immer noch mit großen Herausforderungen konfrontiert, darunter strengere Regulierungen und immer noch gesundheitliche Bedenken, insbesondere in Bezug auf den Jugendschutz. Diese Faktoren könnten das Marktwachstum dämpfen und die Aktienkurse beeinflussen. Doch klar ist auch: Geraucht oder gedampft wird wohl immer, denn viele empfinden dies als einen Genuss auf den sie nicht bereit sind zu verzichten.
E-Zigaretten funktionieren durch das Erhitzen von Liquids, die in der Regel Nikotin, Aromastoffe und andere Chemikalien enthalten. Bei Einweg-E-Zigaretten wie denen von ELFBAR oder Lost Mary sind die Geräte vorgefüllt und sofort einsatzbereit. Nach dem Verbrauch werden sie entsorgt, was diese Produkte besonders für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer attraktiv macht. Alternativ gibt es Pod-Systeme, die aus einem wiederverwendbaren Gerät und austauschbaren Pods bestehen. Diese bieten mehr Flexibilität und ermöglichen eine längere Nutzung, wobei die Pods unterschiedliche Nikotingehalte aufweisen, wie die ELFLIQ 10MG-Reihe von ELFBAR in Geschmacksrichtungen wie Apple Peach, Watermelon und Cola.
ELFBAR, auch als Elf Bar bekannt, ist eine führende Marke für Einweg-E-Zigaretten und Pod-Systeme, die von der chinesischen Firma Shenzhen iMiracle Technology Co., Ltd. produziert wird. Gegründet im Jahr 2018, hat sich das Unternehmen schnell zu einem globalen Akteur in der Vaping-Branche entwickelt und gibt an, in über 80 Ländern aktiv zu sein. Im Jahr 2022 erzielte ELFBAR einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden US-Dollar (ca. 1,61 Milliarden Euro). Wer Inhaber des Unternehmens ist, ist nicht ganz klar. Es werden Namen genannt wie Victor Xiao als auch Zhang Shengwei, wobei in China oft mindestens 50 % eines Unternehmens staatlich kontrolliert werden.
Der ELFBAR-Konzern bietet eine breite E-Zigaretten-Produktpalette, welche sich durch fruchtige Aromen und ein auffälliges Design auszeichnet. Wie weltweit, so auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, hat sich das Unternehmen eine starke Marktposition erarbeitet. In der Schweiz wurde ELFBAR 2018 durch Vapestore.ch eingeführt, während der Vertrieb in Deutschland über die Sm Mir GmbH erfolgt.
Die Produktlinien umfassen die beliebten ELFBAR Dampf-Zigaretten, darunter Modelle wie die ELFBAR Einweg E-Zigarette 600 in Geschmacksrichtungen wie Watermelon, Pink Lemonade und Blue Razz Lemonade. Zudem ist die Marke Lost Mary, mit Produkten wie der Lost Mary BM6000 und BM600s in denselben Märkten präsent und erfreut sich ebenfalls wachsender Beliebtheit.
Das Onlineportal ch.marketscreener.com berichtet, dass hinter dem Unternehmen ELFBAR wiederum das ebenfalls in China ansässige Unternehmen "Heaven Gifts" stehe, welches wiederum angeblich von Zhang Shengwei geführt werde.
In den USA, wo der Verkauf aromatisierter Vapes streng reguliert ist, habe es Unternehmer Zhang geschafft, durch ein angebliches Umgehen oder weites Auslegen von FDA-Vorschriften eine bedeutende Marktstellung aufzubauen. Produkte wie Elf Bar und Lost Mary seien dort besonders bei Jugendlichen äußerst beliebt, was zu starker Kritik von US-Behörden und Gesundheitsexperten geführt habe.
Zhangs Erfolg liege nach dem Bericht von ch.marketscreener auch darin, dass der chinesische Unternehmer geschickt die unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern nutze. Während er in den USA von der schwachen Durchsetzung der Vorschriften profitiere, halte er sich in Europa an die strengeren Gesetze. In China, wo aromatisierte E-Zigaretten verboten seien, konzentriere sich Zhang auf den Export, um die dortigen Regulierungen zu umgehen. Doch auch wenn der chinesische Dampfer-Konzern weltweit erfolgreich ist, an die Größe von British American Tobacco kommt er noch lange nicht.
So zählt die British American Tobacco Plc (BAT) zu den größten Tabakkonzernen der Welt und wurde 1902 durch ein Joint Venture der britischen Imperial Tobacco Company und der amerikanischen American Tobacco Company gegründet. Die Imperial Tobacco Company, die 1901 durch den Zusammenschluss von 18 britischen Tabakherstellern entstand, wollte damit der Expansion von James Buchanan Duke's American Tobacco in Europa entgegentreten.
James Buchanan Duke, geboren 1856 in Durham, North Carolina, führte die moderne Tabakindustrie mit der Einführung der mechanischen Zigarettenproduktion entscheidend voran. Seine Innovationen sorgten für einen weltweiten Anstieg des Tabakkonsums. Neben seiner Rolle in der Tabakindustrie war Duke Mitbegründer von Duke Energy, einem Energieversorger, der 2023 einen Umsatz von 29,06 Milliarden US-Dollar erzielte und über 27.000 Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem gründete Duke bereits 1924 eine Stiftung, die seither über drei Milliarden Dollar ausgeschüttet haben soll für soziale, gesellschaftliche Projekte. Als größter Empfänger gilt die gleichnamige Duke University in North Carolina.
BAT investierte in den letzten Jahren umfangreich in Forschung und Entwicklung, um auf die wachsende Nachfrage nach alternativen Nikotinprodukten zu reagieren. 2013 brachte das Unternehmen seine erste E-Zigarette unter der Marke Vype auf den Markt, die später in Vuse umbenannt wurde, um weltweit eine einheitliche Marke anzubieten. Vuse hat sich seitdem zu einer der führenden Marken im E-Zigaretten-Segment entwickelt.
E-Zigaretten arbeiten mit E-Liquids, die verdampft werden und Nikotin enthalten können. BAT hebt hervor, dass diese Produkte im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette als potenziell weniger schädlich gelten könnten, da kein Verbrennungsvorgang stattfindet. Dies ermögliche Rauchern, auf eine Alternative umzusteigen, ohne auf Nikotin verzichten zu müssen.
BAT bietet verschiedene Arten von E-Zigaretten an, darunter Einwegprodukte, Systeme mit austauschbaren Liquid-Kapseln sowie nachfüllbare Tanksysteme. Vuse sei mittlerweile eine der weltweit führenden Marken und trage signifikant zum Umsatz bei. Analysten erwarten, dass der Markt für New Categories, zu denen auch E-Zigaretten und erhitzte Tabakprodukte gehören, für BAT in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.
BAT gibt an, dass man in hochmoderne Forschungs- und Entwicklungsanlagen investiere, um die Sicherheit und Qualität seiner Dampfprodukte zu gewährleisten. Nach eigenen Angaben beschäftige das Unternehmen über 1.500 Wissenschaftler in Bereichen wie Toxikologie, Life Sciences und Medizinprodukteherstellung, um die wissenschaftliche Basis für Dampfprodukte kontinuierlich zu erweitern. Dies zeige, dass BAT strategisch auf die Zukunft der Nikotinprodukte setze und stark auf Innovationen fokussiere. Der Konzern sieht in der Weiterentwicklung seiner E-Zigaretten-Produkte eine zentrale Komponente seiner Wachstumsstrategie.
Während BAT betont, man biete mit seinen E-Zigaretten eine Möglichkeit, das Rauchen zu beenden, bleibt die Tatsache bestehen, dass weiterhin Nikotin oder Nikotinersatzstoffe verwendet werden. Trotz der geringeren Schadstoffbelastung durch den Verzicht auf Tabakverbrennung seien gesundheitliche Risiken weiterhin vorhanden, wie Pneumologen, also Lungenfachärzte warnen. Dennoch: Besonders in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Vuse als führende E-Raucher Marke etabliert.
Und mit einem Umsatz von 64,3 Milliarden britischen Pfund im Jahr 2023 sowie einer Präsenz in über 180 Ländern bleibt British American Tobacco einer der dominierenden Akteure in der globalen Tabakindustrie. Das Unternehmen hat es geschafft, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen und durch den Ausbau von E-Zigaretten und alternativen Nikotinprodukten seine Position als globaler Marktführer zu festigen.
James Buchanan Duke's Vermächtnis, die Zigarettenproduktion zu revolutionieren, lebt in der heutigen Strategie von BAT weiter, das sich in der neuen Ära des Dampfens und der Nikotinalternativen erfolgreich behauptet.
Ein weiteres bemerkenswertes Unternehmen im Bereich der alternativen Anbieter zu den etablierten Tabakkonzernen ist Turning Point Brands Inc. (TPB). Gegründet im Jahr 2004 in den USA, hat sich das Unternehmen von einem klassischen Tabakhersteller zu einem bedeutenden Akteur im Markt entwickelt. Mit Hauptsitz in Louisville, Kentucky, ist TPB seit 2016 an der New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Tickersymbol TPB gelistet. Zu den renommierten Marken des Unternehmens zählen Zig-Zag (Zigarettenpapier) und Stoker's (Kautabak). Der Umsatz wird für 2023 mit 405 Mio. U.S.-Dollar beziffert.
Für Investoren und Aktienmärkte bietet der E-Zigaretten-Markt spannende Perspektiven. Die stetig steigende Nachfrage nach Alternativen zum Rauchen und die Innovationskraft der Unternehmen haben zu einer stabilen Entwicklung der Aktienkurse von Unternehmen wie BAT und TPB geführt, allerdings immer wieder mit starken Kursschwankungen. Diese Aktien sind also nichts für Nervenbündel oder für Anleger die auf kurzfristige Gewinne spekulieren. Analysten prognostizieren weiterhin starkes Wachstum in diesem Sektor, insbesondere in Märkten wie Europa und Nordamerika.
Doch der Markt ist nicht ohne Risiken. Strengere Regulierungen, besonders im Hinblick auf den Jugendschutz, sowie Unsicherheiten über langfristige gesundheitliche Auswirkungen könnten die Expansion des Marktes verlangsamen. Zudem gibt es immer wieder Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen von Einwegprodukten, was Druck auf die Hersteller ausübt, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln.
Immerhin: Die Themen Nachhaltigkeit und Regulierung nehmen in der E-Zigaretten-Industrie zunehmend an Bedeutung zu. Unternehmen wie BAT, TPB oder BAELFBAR beteuern, ihre Produkte würden umweltfreundlicher, indem sie auf biologisch abbaubare Materialien setzten und Recyclinginitiativen vorantrieben.
Hinweis: Weder die Autorin noch jemand aus der Redaktion hält Beteiligungen an den genannten Unternehmen. Dieser Artikel ist keine Empfehlung für Investitionen.