Neu Fürs iPhone 6s von Hamburg bis Sydney: Apple-Verrückte campen bei 10 Grad oder Regen

Von Sydney in Australien bis Hamburg in Deutschland - Apple-Verrückte müssen es sich mal wieder geben: In der Hansestadt Hamburg genehmigte die zuständige Behörde, dass Apple-Verrückte für das neueste iPhone 6s in mit Gittern abgesperrten Sondergebieten auf dem Jungfernstieg übernachten durften.

Bild: Apple Inc.
Das neue iPhone 6s.

Viele waren schon Donnerstagvormittag oder noch früher angereist und hatten sich mit Decken eingepackt und auf Stühlen in der Kälte eingemummelt, um vor dem elitären Apple Store Hamburg auf Freitag, Tag des neuen iPhones, zu warten. Unter den Apple-Fans in Hamburg sind viele jüngere, aber auch einige, die extra aus dem Ausland - vor allem Osteuropa - angereist waren. Ähnlich war die Situation in Australiens Opern-Metropole Sydney: Bei schüttendem Regen harrten jene, die scheinbar nicht viel anderes im Leben haben, als dem Produktlunch einer luxuriösen US-Marke ehrfürchtig entgegenzusehen, vor dem dortigen Apple Store.

Neben dem neue iPhone 6s wird es auch das neuen iPhone 6s plus geben. Für den reichsten Konzern der Welt, der amerikanischen Apple Inc (AAPL.O), welcher es alljährlich schafft, Dutzenden Millionen Menschen für zweifelsfrei sehr gute Produkte überdurchschnittlich viel Geld aus der Tasche zu ziehen, ist der Erfolg des iPhone nach wie vor von fundamentaler Wichtigkeit. Das gilt auch für den Absatz der bekannten Mac-Computer (Macbook, Mac Air). Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Geschäft mit Ersatzteilen, für die es zwar oft von anderen Firmen billigere Angebote gibt, aber die muss man erst einmal finden.

Dass Apple teilweise regelrecht seine Kunden abzockt, zeigt sich beispielsweise an einem Ersatzladegerät. Hier müssen gleich zwei Teile für viel Geld gekauft werden: Das eigentliche Ladegerät und dann noch einmal das USBC-Kabel. Alles in allem fallen rund 100 Euro für ein solches Strom-Ersatzkabel an. So teuer ist kaum ein anderes Computerkabel. Dabei fällt Apple jedes Jahr aufs neue wieder etwas ein, wie man sich der sonstigen Kabel-Vorgaben in der Europäischen Union (EU) entziehen kann, um Verbraucher zu immer und immer wiederkehrenden Käufen für teure Ersatzteile zu nötigen, da die alten schon wieder nicht passen. Mal sind die Stromkabel für das Macbook magnetisch, jetzt eben wieder USB - natürlich mit einem Computerzugang, der nur bei Apple-Computern passt. Ähnlich sieht es bei Handys aus.

Derzeit erwarten Analysten, dass 12 Millionen bis 13 Millionen neue iPhone 6s abgesetzt werden. Während das neue Apple-Telefon derzeit in Australien oder Deutschland erstmals verkauft wird, verzögert sich die Auslieferung in zahlreichen Ländern der Welt, im Gespräch ist dabei auch China.

Derzeit ist das Apple-Flaggschiff iPhone für rund zwei Drittel der Einnahmen des US-Weltkonzerns verantwortlich. Erstmals war das iPhone 2007 auf den Markt gekommen und hatte damit die Nutzung von Handys weltweit komplett in Richtung Smartphone verändert. Gleichzeitig wurden alte Anbieter, wie einstmals der finnische Nokia-Konzern, faktisch als Weltmarke verdrängt und in die Nische verbannt.

Doch auch Apple gerät unter Druck: Seit Samsung mit seiner phänomenal guten Galaxy-Reihe auf größere Displays setzt, liefen Kunden in Scharen Samsung in die Arme, Apple verlor. Erst seitdem Apple es Samsung nachmachte und ebenfalls seine Bildschirme für die Smartphones vergrößerte, geht es wieder weiter bergauf. Dennoch erhofft sich die Apple-Szene keine allzu großen Neuerungen beim iPhone 6s und 6s plus. Die Phase der großen Innovationen - von den Kameras einmal abgesehen - scheint vorbei. Neu ist die 3D-Touch-Technologie.

In Ländern wie Australien werden die Telekommunikationskonzerne das iPhone 6s und 6s Plus bei einem Zweijahresvertrag zu 199 US-Dollar (178 Euro) bis 299 US-Dollar (268 Euro) verkaufen - also mal wieder im Schnitt deutlich günstiger als in Deutschland.

Vertrieben werden die neuen Apple-Teile ab Freitag in Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Hong Kong, Japan, Neuseeland, Puerto Rico, Singapur, dem Vereinigten Königreich Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika.

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