Geil! Loon Projekt Google mit gigantischen Fortschritten: LTE-Internet überall mit Ballons

Das wurde nun auf der Google I / O Entwicklerkonferenz in San Francisco bekannt. Mit dem Loon Projekt, einer Abkürzung für Ballons, will Google weltweit Internet in Regionen bringen, welche bislang vom Internet, vor allem vom schnellen, abgeschnitten sind.

Bild: Google YouTube Video.
Das Loon-Projekt von Google macht Fortschritte. Allerdings sehen die Ballons etwas seltsam aus und erinnern an aufgeblasene Kondome.

In einem beeindruckenden Video zeigt Google seine Fortschritte beim Loon Projekt, also den Ballons.

Diese Gebiete können in Afrika liegen, aber auch in Gebirgen in Europa oder auf dem flachen Land in Neuseeland. Das Ziel von Google ist es dabei nicht nur irgendein Internet in diese Regionen zu bringen, sondern schnelles LTE-Internet.

Baute man früher Leitungen durch Meerestiefen und Wüsten, kam Google auf die Idee, eine Netzabdeckung mit Hilfe von großen in der Stratosphäre, also etwa 20 Kilometer über dem Erdboden fliegenden Ballons zu ermöglichen. Doch der Weg dorthin ist nicht einfach. Jetzt gelang es, sagte Loon-Projektleiter, Googles Vice President Mike Cassidy, wonach man immerhin die Lebensdauer der Ballons auf 100 Tage verlängern habe können. Auch könnten pro Tag nun Dutzende Google Ballons für das Google-Projekt Loon gebaut werden.

Dass das Loon Projekt schon recht gut zu laufen scheint, wird in dem Google Video deutlich: Angeblich könne die Technik-Truppe, welche das Projekt verantwortet, die Ballons von Bodenstationen aus recht zielgenau steuern und zwar selbst bei Winden, also ähnlich dem Drohnen-Prinzip.

Wie komplex die Ballon-Technik ist, erklärte Google Vice President Mike Cassidy beispielhaft anhand des Problems des Gegensteuerns bei Winden. So könne man mittlerweile mit Hilfe von Flügeln, welche ausgefahren werden, die Ballons nahezu zum Stehen in der Luft bringen. Google-Intern scheint man diese Technik als "Bird House" zu umschreiben. Damit möchte man wohl an die Technik der Vögel erinnern. Diese können trotz Winden in bestimmte Richtungen fliegen, auch wenn sie nicht über Flügel verfügen, wie ein Jumbo-Jet.

Ein weiterer Fortschritt im Loon Projekt scheint zu sein, dass eine Mannschaft von nur vier Google-Technikern einen Ballon in nur 15 Minuten starten und ihn auf eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Meilen pro Stunde bringen kann. Das heißt: In 20 Stunden könnte so ein Ballon bis zu 300 Kilometer fliegen. Allerdings ist die Steuertechnik für Ballons keine primäre Google-Erfindung, sondern wird bereits seit Jahrzehnten in etwas anderer Art und Weise für Ballons verwendet.

In Neuseeland arbeiten bereits Google-Bodenstationen, meist kleinere LKWs, zur Betreuung er Ballons.Bild: Google YouTube-Video.

Lag die Internet-Reichweite pro Loon-Ballons früher bei wenigen Quadratkilometern, ist das Einzugsgebiet zur Bereitstellung von Internet-Connectivity nun auf angeblich bis zu 40 Quadratkilometer pro Ballon gestiegen. Dies bedeutet: Mit Hilfe von einigen Hundert Ballons könne angeblich bereits ein Gebiet in der Größe Westafrikas komplett mit schnellem LTE-Internet versorgt werden.

Google arbeitet innerhalb seines Projekts Loon in jedem Land, in welchem die Ballons starten, mit den vor Ort ansässigen Telekommunikations-Gesellschaften zusammen. Denn ganz ohne diese scheint das Projekt (noch) nicht möglich zu sein. Jedenfalls erklärte in dem Google-Video beispielsweise der Vodafone-Chef von Neuseeland, wonach es auch für Vodafone spannend sei, im Loon Projekt mit Google zusammenzuarbeiten und schnelles Internet in entlegene Gebiete von Neuseeland zu bringen.

Google Vice President Mike Cassidy ist für das Loon-Projekt verantwortlich.Bild: Google YouTube Video

Woran Google nun noch arbeitet, scheint der Bereich der Kommunikation zwischen den Ballons zu sein. Hierfür entwickelten die Ingenieure ein Mesh-Netzwerk, welches es ermöglicht, dass die Ballons untereinander Kontakt aufnehmen können, um lückenloses LTE-Internet in Flächen anbieten zu können. Gesteuert wird aber auch all dies von Bodenstationen, welche 400 bis 800 Kilometer entfernt stationiert sein müssen.

Für Westafrika würde dies bedeuten, dass ungefähr acht Bodenstationen notwendig wären, um das ganze Gebiet mit LTE-Internet zu versorgen. Westafrika umfasst folgende Staaten: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone sowie Togo.

Google Video zum Loon-Projekt ansehen:

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