Milliarden-Gewinn Samsung: 83 Mio. Smartphones verkauft, Gewinn sinkt aber

Nach Markt-Schätzungen verkaufte Samsung Electronics im Jahr 2014 insgesamt 83 Millionen Smartphones weltweit. Im Jahr zuvor, 2013, sollen es noch 89 Millionen gewesen sein. Entsprechend der scheinbar leicht rückläufigen Verkäufe sank der Gewinn.

Bild: Samsunsg Electronics
Seit 10. April im Handel in 20 Ländern weltweit: Das Samsung Galaxy S6 Edge. Auf ihm liegen nun Hoffnungen.

Auch wenn der südkoreanische Unterhaltungs- und Elektronikkonzern Samsung Electronics Co. nach wie vor weltweit als Top-Brand im Smartphone-Bereich gilt, scheinen die Absätze leicht zu sinken.

So weist die Samsung Electronics alleine für die ersten drei Monate des Jahres 2015 einen Nettogewinn aus, welcher um 39% niedriger lag, als noch im Jahr zuvor, sich aber immer noch bei 3,95 Milliarden Euro bewegt (4630 Milliarden Won).

Dieser trotz allem nach wie vor hohe Gewinn sei aber, schreiben Analysten, immer noch deutlich unter den Erwartungen. So sei man bislang von einem rückgehenden Gewinn in Höhe von maximal 30% ausgegangen. Trotz der insgesamt rückläufigen Tendenz verkauft sich das Samsung-Flaggschiff, das Galaxy S6 Smartphone, weltweit sehr gut.

Dass Samsung, der Pionier von Smartphones mit großen Displays, sowohl beim Verkauf wie beim Gewinn in die Defensive gerät, ist der Veränderung im Markt geschuldet. So wird Samsung von zwei Seiten in die Zange genommen: Einerseits vom US-Konzern Apple Inc., welcher sein iPhone 6 in der Größe an die Galaxy-Serie von Samsung annäherte. Gleichzeitig gibt es zunehmend Konkurrenz aus Fernost, besonders aus China oder Indien. Vor allem der chinesische Billighandy-Hersteller Xiaomi Corp. kann von Jahr zu Jahr an Boden gewinnen.

Aus dem Samsung-Management heißt es, man wolle künftig Kosten vor allem im Marketing einsparen, um wieder höhere Gewinnspannen ausweisen zu können. Doch ob Einsparungen beim Marketing und der sonstigen Unternehmenskommunikation bezüglich der Samsung-Brands tatsächlich mittelfristig die Gewinne von Samsung ankurbeln können, ist alles andere als klar. Unternehmen wie Blackberry zeigten, dass sinkende Marketingausgaben und sinkende Ausgaben für die sonstige Unternehmenskommunikation auch zu rückgehenden Produkt-Verkäufen geführt haben.

Bei so viel guter Presse braucht man bei Apple keine Werbung mehr zu bezahlen

Lediglich Marken-Giganten wie die Apple Inc. können es sich leisten, beim Marketing zu sparen, da in Deutschland selbst vom ARD-Morgenmagazin über die Tagesschau bis hin zur Seite Eins der Süddeutschen Zeitung redaktionelle Jubelveröffentlichungen – manchmal sogar mit Bilder von Apple-Logos und neuen Apple-Produkten – kostenlos erscheinen. Wer so viel gute Presse erhält, braucht keine bezahlte Werbung mehr.

Für Apples Zukunft ist derzeit wichtig, dass sich weiterhin das Galaxy S6 als auch das Galaxy S6 Edge gut verkaufen. Das Galaxy S6 Edge ging zum 10. April in 20 Ländern an den Verkaufsstart. Hoffnungen ruhen vor allem auf dem etwas teureren Galaxy S6 Edge. Das heißt: Samsung setzt zunehmend auf den Verkauf im Premium Smartphone Segment.

Sorgen machen sich allerdings einige Samsung-Fans. So sagt beispielsweise Andreas: "Besonders teuer sind bei Handys die Ersatz-Displays. Ich habe das Gefühl, dass das Edge hierfür besonders in Frage kommt, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein solches Display den Sturz auf den Boden unbeschadet überlebt." Trotz rückläufiger Gewinne, ist aber kein Anlass zu Trauergesängen:

Auch wenn die Barreserven von Samsung niedriger sind als bislang, so gilt der Cash-Bestand bei Samsung in Höhe von rund 48 Milliarden Euro immer noch als sehr gut.

Derweil teilte Samsung-Konkurrent, die Apple Inc. mit, man habe in den ersten drei Monaten 2015 insgesamt 61,2 Millionen iPhones verkaufen können. Dies seien 40% mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum. Antrieb scheint das in Cupertino im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Unternehmen Apple vor allem durch steigende Verkäufe in Schwellenländern wie China oder Indien zu bekommen. Dort verkaufen sich iPhones besser denn je. Gilt doch ein schickes Smartphone nach wie vor als Statussymbol.


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